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Motorradreifen - Was es bei Nutzung, Alter und Lagerung zu beachten gilt
31.03.2023

Die Reifen eines Motorrads sind von großer Bedeutung, da sie die einzigen Kontaktflächen zur Straße bilden.

Es ist wichtig zu beachten, dass sie nicht nur schwarz und rund sind, sondern auch enormen Einfluss auf die Fahrsicherheit haben. Deshalb sollten Motorradreifen angemessene Aufmerksamkeit erhalten.

Es gibt Motorradfahrer, die ihre Maschinen nur selten bewegen, Standuhren oder vergessene Funde in der Garage, die ihre Reifen langsam platt stehen lassen. Andere Biker hingegen bevorraten Reifen, um stets einsatzbereit zu sein. In beiden Fällen tauchen häufig dieselben Fragen auf: Wie lange kann ein Reifen verwendet werden, bevor er ersetzt werden muss? Wie sollte man Reifen lagern? Wann gilt ein Reifen noch als neu?

Richtige Lagerung von Reifen

Die Alterung von Reifen ist, so macht es ein Reifenhersteller deutlich, ein langsam ablaufender chemischer wie physikalischer Ablauf, falls neue oder ungebrauchte Reifen entsprechend richtig eingelagert sind. Reifen sollten demnach kühl und trocken, weder direktem Sonnenlicht noch Chemikalien oder einer Ozoneinwirkung ausgesetzt sein. Die Temperatur sollte hierbei irgendwo zwischen minus 20 und plus 25 °C liegen.

Sollte eine Außenlagerung in Betracht kommen, so brauchen die Reifen zwingend eine licht- und wasserdichte Folie als Schutz. Dabei muss allerdings auf eine entsprechende Luftzirkulation geachtet werden, um einen Hitzestau zu vermeiden. Im besten Fall werden Reifen ohne Felgen stehend gelagert und etwa alle 3 bis 4 Wochen leicht gedreht. Bereits auf Felgen gezogene Reifen haben im Idealfall einen Fülldruck von einem Bar und sollten, wenn möglich, hängend gelagert werden. Jedoch können sie, wenn nicht anders möglich, auch aufeinandergestapelt liegen, dann müssen sie aber alle 3 bis 4 Wochen umgestapelt werden. Ideale Lagerorte sind Keller oder Garage, weil sich dort auch ein geeignetes Regal unterbringen lässt, dazu findet man hier weitere Informationen.

Das Reifenalter wird durch die DOT-Nummer verraten

Auf der Reifenflanke ist die DOT-Nummer zu finden, die das Produktionsdatum des Reifens verrät. Diese Nummer besteht normalerweise aus einer herstellerbezogenen alphanumerischen Zeichenkette, die von der "DOT"-Markierung gefolgt wird. Die letzten vier Zahlen der DOT-Nummer geben das Produktionsdatum des Reifens an. Die ersten beiden Zahlen zeigen dabei die Produktionswoche an, die zwischen "01" und "53" liegen kann. Für das Produktionsjahr stehen die letzten beiden Ziffern. Zum Beispiel bedeutet die Kennzeichnung "DOT XXXXXX2515", dass der Reifen in der 25. Woche des Jahres 2015 produziert wurde.

Richtiges Beurteilen der Profiltiefe

Die Spezialisten von Reifenherstellern geben klare Vorgaben zur Nutzungsdauer von Reifen. Es ist selbstverständlich, dass ein Reifen fällig ist, wenn er die gesetzlich vorgeschriebene Mindestprofiltiefe von 1,6 Millimeter erreicht hat. Um auf der sicheren Seite zu sein, sollte man jedoch spätestens bei 2 Millimeter Restprofiltiefe einen Wechsel in Erwägung ziehen. Die Messung sollte im mittleren Laufflächenbereich durchgeführt werden und die Mindestprofiltiefe gilt für alle Punkte in diesem Bereich.

Obwohl moderne Reifen mit Verschleißanzeigern, den sogenannten TWIs (Tread Wear Indicators), ausgestattet sind, sind diese als echter Verschleißindikator unbrauchbar. Die TWIs sind als Querstege in den Profilrillen an mehreren Stellen des Reifens integriert. Ihre Höhe entspricht in der Regel amerikanischen Normen und liegt bei nur 0,8 Millimeter, also deutlich unter der hierzulande geforderten Mindestprofiltiefe.

Es ist auch erwähnenswert, dass für Leichtmofas, Mofas, Kleinkrafträder und Leichtkrafträder eine Mindestprofiltiefe von einem Millimeter gilt.

Überprüfung von Schäden

Die Nutzungsdauer von Reifen hängt nicht nur von der Profiltiefe und dem Alter ab. Auch Beschädigungen wie Stich- oder Schnittverletzungen, Stoßbrüche, Risse, Beulenbildung, zu geringer Reifenfülldruck oder Überlast können die Lebensdauer von Reifen einschränken. Aus diesem Grund sollten Reifen regelmäßig einer Sichtkontrolle unterzogen werden, um mögliche Schäden zu erkennen. Wenn Zweifel bestehen, ist es ratsam, einen Fachmann zu konsultieren. Abgenutzte Profile können auch die Nutzungsdauer einschränken und machen sich oft durch veränderte Laufeigenschaften des Reifens bemerkbar.

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