Der deutsche Motorradmarkt legte sich 2020 mächtig in die Kurve, während es in anderen Ländern nicht allzu gut lief.
Der deutsche Motorradmarkt legte sich 2020 mächtig in die Kurve, während es in anderen Ländern nicht allzu gut lief. (© BMW)
Branche

ACEM: Deutschland war 2020 größter Motorradmarkt Europas
02.03.2021

2020 geriet nach Beobachtungen des europäischen Zweirad-Herstellerverbands ACEM zu einem schwierigen Jahr für Europas Motorradbranche. Deutschland ragte aus mehreren Gründen heraus.

Das Motorradjahr 2020 nahm innerhalb der Europäischen Union zunächst einen sauberen Anlauf, wurde aber schon vor der ersten Kurve jäh ausgebremst. Die nationalen Lockdowns, die von den Regierungen zur Eindämmung der Covid-19-Pandemie ab März verhängt wurden – zu einem Zeitpunkt, an dem der Motorradmarkt normalerweise richtig anzieht – verursachten ACEM zufolge einen starken Rückgang bei den Neuzulassungen, mancherorts wurden die Märkte gar in den totalen Stillstand geschickt. Auch die globalen Logistik- und Lieferketten seien auf allen Ebenen für Hersteller und Zulieferer stark gestört gewesen, was sich wiederum auf die Produktion ausgewirkt habe, so der Verband.

Insgesamt hätten sich die größten europäischen Märkte für Motorräder und Mopeds nach dem Frühjahr aber wieder erholt – allerdings mit ganz unterschiedlichen Dynamiken in den einzelnen Ländern, wie man auf Seiten von ACEM betont. Märkte wie die Niederlande (+30,3 %) und Deutschland (+27 %) hätten erhebliche Zuwächse zu verzeichnen gehabt, während die Zahlen in Italien (-5,4 %) und Spanien (-8,9 %) hinter jenen von 2019 zurückgeblieben seien. Zu beachten sei, so der Herstellerverband, dass das Zahlenwerk Ende 2020 zum Teil von vorweggenommenen Zulassungen geprägt gewesen sei, die Importeure und Händler durchgeführt hätten, weil die Techniknorm Euro 4 zum 31. Dezember 2020 ausgelaufen sei.

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Betrachtet man die Ergebnisse für das Gesamtjahr 2020, so wurden ACEM zufolge in den fünf größten europäischen Märkten (Frankreich, Deutschland, Italien, Spanien und Großbritannien) insgesamt 923.002 Motorräder mit 125 Kubikzentimetern und mehr (oder mit entsprechenden Elektroantrieben) neu in den Verkehr gebracht. Dies entspricht einem leichten Anstieg von 1,1 Prozent im Vergleich zu den Zahlen für 2019. Die größten Motorradmärkte (125 Kubik und mehr) in Europa im Jahr 2020 waren laut den ACEM-Zahlen, die sich auf die Meldungen der im Verband organisierten Hersteller stützen, Deutschland (220.304 Einheiten), Italien (218.027 Einheiten) und Frankreich (191.231 Einheiten). Hierzulande waren es insbesondere die 125-er Klassen bei Rollern und Motorrädern, die aufgrund eines erleichterten Zugangs („Ziffer 196“) enorme Nachfrage erfuhren. Der Umstand, dass zahlreiche Euro-4-Fahrzeuge per Last-Minute-Zulassung vermarktbar gehalten wurden, wirkte als zusätzlicher Katalysator.

Mopeds brummten kräftig
Als die größten europäischen Märkte für Mopeds (Kleinkrafträder mit Verbrenner- oder Elektroantrieb) führte ACEM 2020 die Länder Belgien, Frankreich, Deutschland, Italien, die Niederlande und Spanien. Hier stiegen die Neuregistrierungen um 13,7 Prozent – von 252.464 Einheiten im Jahr 2019 auf 287.096 Einheiten im Jahr 2020. Die Spitzenreiter bei den Moped-Inverkehrsetzungen waren ACEM zufolge Frankreich (98.592 Einheiten) und die Niederlande (84.732 Einheiten).

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