Motorrad-Weltmarkt: 60,1 Millionen Neufahrzeuge 2019
23.04.2020
Der Motorradmarkt hat im Jahr 2019, verglichen mit 2018, weltweit gut 1,6 Millionen Einheiten verloren. Die Absatzverluste im, global gesehen, größten Markt Indien konnten durch positive Trends in China und Europa nur teilweise wieder wettgemacht werden. Die Prognose für 2020 enthält düstere Momente, die zum Teil bereits bittere Realität wurden.
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Wie die Spezialisten des Branchenbeobachtungs-Dienstes Motorcycle Data (McD) ermittelten und unlängst bilanzierten, reichte der weltweite Motorradmarkt vergangenes Jahr nicht an den Allzeitrekord von 2018 heran, als global fast 62 Millionen Einheiten neu in den Verkehr gebracht worden waren. Ins Gewicht gefallen sei vor allem ein starker Rückgang im Zweiradmarkt Indien, dem größten Einzelmarkt der Welt. Dort wurden laut McD 2019 zwar immer noch 18,5 Millionen Zweiräder neu zugelassen, allerdings bedeutete das 3,1 Millionen Fahrzeuge weniger als im Allzeit-Rekordjahr 2018. Eine Erholung in China, das das Jahr 2019 mit einem Plus von 1,3 Millionen Einheiten und insgesamt 16,3 Millionen Zweirädern abschloss, sowie die gute Zweiradkonjunktur in der EU (2019: 1,38 Mio. Einheiten, +8,7 Prozent) konnten die „indische Delle“ nicht kompensieren.
Hinter den größten Einzelmärkten Indien und China führen die McD-Experten die Länder Indonesien (2019: 6,5 Millionen Einheiten), Vietnam (3,2 Mio.) sowie die Philippinen (1,8 Mio.). Dahinter folgen Thailand und Pakistan (jeweils 1,67 Mio.), Brasilien und Mexiko (jeweils ca. 1 Mio.) sowie Taiwan (0,9 Mio.). Zum Vergleich: In Deutschland wurden dem Kraftfahrtbundesamt zufolge 2019 insgesamt 163.386 Zweiräder mit 125 Kubik und mehr neu zugelassen, dazu addiert der europäische Herstellerverband ACEM noch gut 25.000 Mopeds.
Laut Branchendienst McD stellten Roller über 50 Kubikzentimeter Hubraum mit 25,8 Millionen Verkäufen im Jahr 2019 (-0,7 Mio.) das stärkste Marktsegment dar, gefolgt vom Segment der Motorräder mit 24,4 Millionen Einheiten (–1,2 Mio. im Vergleich zu 2018), den Mopeds mit 4,6 Millionen Einheiten (+0,2 Mio.), den Dreirädern mit 4,7 Mio. Fahrzeugen (+0,15 Mio.) sowie den Quads/ATVs mit 559.000 Einheiten.
Richtet man den Blick alleine auf die Hubraumklassen, entfielen 2019 beinahe 70 Prozent des verkauften Neufahrzeugvolumens in die Klasse zwischen 51 und 125 Kubik, gefolgt von der Klasse zwischen 126 und 250 Kubik, die 24,8 Prozent des Verkaufsvolumens ausmachte.
Für das angelaufene Jahr 2020 erwarten die Experten von Motorcycle Data indes negative Auswirkungen durch die Corona-Pandemie, die sowohl auf die Entwicklung der globalen Wirtschaftsleistung sowie den Zweiradsektor Einfluss nehmen werde. Ein Umstand, der bereits Realität wurde. Man erwarte, dass der chinesische Markt zweistellig verlieren werde, auch die Dynamik in Europa, den Philippinen und Indonesien drohe einzubrechen. Sollte sich das Virus auch auf den indischen Markt auswirken, sei es möglich, dass die Branche im Jahr 2020 – verglichen mit dem Vorjahr – weltweit über zehn Millionen Einheiten verliere, so der McD.
