Ein Ausblick auf die MotoGP Saison 2020
31. 1. 2020
Die MotoGP-Rennserie hat derzeit noch Pause. Offiziell los geht es erst am 8. März mit dem Großen Preis von Katar auf dem Losail International Circuit.
Bis dahin haben die Techniker und Konstrukteure der Teams noch einiges zu tun, um die heißen Öfen richtig einzustellen. Auch die Piloten selbst sind schon lange wieder im Training und reißen Testkilometer nach Testkilometer ab. Denn bei den Tests im Winter werden wichtige Einstellungen für die gesamte Saison getroffen. Während Marc Marquez in der vergangenen Saison wieder einmal den Gesamterfolg einfahren konnte, es war sein vierter Titel in Folge, machen sich in der kommenden Rennzeit gleich mehrere Piloten Hoffnung auf Sieg der prestigeträchtigen Motorradserie. Wir werfen einen Blick auf die neue Saison und stellen die Favoriten für das Rennjahr 2020 vor.
Marc Marquez
Schon jetzt gehört Marc Marquez zu den erfolgreichsten Motorradrennfahrern überhaupt, dabei hat er noch nicht einmal 30 Jahre erreicht. Schon früh ging es für ihn im Motorsport los und nach zwei Jahren in der Moto2 stieg der junge Spanier in die Königsklasse des Motorradrennens, die MotoGP, auf. Dabei krönte er sich gleich in seiner ersten Saison zum jüngsten Weltmeister aller Zeiten. Doch dieser Erfolg sollte keine Eintagsfliege bleiben – ganz im Gegenteil – lediglich in der Saison 2015 musste er seinem Landsmann Jorge Lorenzo den Vortritt lassen. Alle anderen MotoGP-Saison hat er seitdem gewonnen. Letztes Jahr dominierte er die Klasse geradezu und gewann den Titel mit 151 Punkten Vorsprung. Keine Überraschung also, dass er auch dieses Jahr wieder zu den großen Favoriten auf den nächsten Titel gehört, allerdings erholt er sich derzeit von einer Schulter-OP, der er sich Ende November unterzog.
Andrea Dovizioso
Andrea Dovizioso geht seit 2008 an den Start der MotoGP. Seit 2013 fährt er für das Ducati Racing Team. Während er es in seinen ersten Jahren lediglich einmal auf das Podest der Gesamtwertung schaffte, 2011 erreichte er den dritten Platz, beendete er die letzten drei Rennserien als Vizeweltmeister. Zum Ausgang der diesjährigen Serie äußert er sich gegen Sport.de folgendermaßen: „Es ist unmöglich, zu prophezeien, wie die Meisterschaft ablaufen wird. Marc ist mit Sicherheit der Fahrer, den es zu schlagen gilt. Im vergangenen Jahr schaffte er etwas Unmögliches. Er gewann mit einem großen Vorsprung. Auf dem Papier ist er für alle die Referenz”, so der Vizeweltmeister von 2019. Vielmehr gäbe es mindestens fünf oder sechs Fahrer, die nicht nur einzelne Rennen, sondern auch die gesamte Serie gewinnen könnten. Auch bei der DTM hat er sich im vergangenen Jahr umgeschaut.
.
Fabio Quartararo
Vielleicht gelingt es einem der jungen Wilden, die Dominanz des Marc Marquez zu brechen. Einer von ihnen könnte der Franzose Fabio Quartaro sein. Schon früh galt er als herausragendes Talent auf zwei Reifen und debütierte letztes Jahr erstmals in der MotoGP. Gleich in seinem ersten MotoGP-Rennen fuhr er direkt die schnellste Runde. Ein Sieg ist ihm zwar in seiner Debütsaison nicht gelungen, allerdings konnte er mit starken Leistungen auf den fünften Platz fahren.
Valentino Rossi
Es ist wahrscheinlich die letzte Saison des „ewigen Valentino Rossi“. Der Italiener gehört seit fast 20 Jahren zum MotoGP-Rennzirkus und ist mit neun Weltmeistertiteln der Rekordträger. Sein letzter Grand-Prix-Erfolg liegt zwar schon ein paar Jahre zurück und datiert aus der Saison 2017, doch vielleicht gelingt es Rossi ja noch ein letztes Mal anzugreifen. Es wäre definitiv ein würdiger Abschluss für eine der beeindruckendsten Karrieren im Motorsport. Neben seinem Talent auf der Strecke war es auch seine unbekümmerte Art, die ihn zum Medienstart machten und der MotoGP eine bisher unerreichte Aufmerksamkeit bescherte. Man darf gespannt sein, ob er nach der Saison vielleicht noch ein Jahr dranhängt. Ansonsten könnte er sicher auch wieder als Testfahrer in der Formel einsteigen. Während er früher im Ferrari seine Runden drehte, tauschte er Ende vergangenen Jahres mit Formel-1-Weltmeister Lewis Hamilton, der bei Betway mit einer Quote von 1,92 auch dieses Jahr wieder der große Favorit auf den Titel ist, die Maschinen und nahm im Mercedes-Boliden Platz. Noch ist es offen, ob Rossi dem Rekordfahrer Marquez gefährlich werden könnte.
Können Ducati und Yamaha nachziehen?
In den letzten Jahren waren es die Motorräder von Honda, die tonangebend in Sachen Leistung waren. In der kommenden Saison geht es unter anderem für Ducati oder Yamaha darum, die Lücke zu dem Weltmeisterteam zu schließen. Auch hierzu äußerte sich Vizeweltmeister Dovizioso klar in Richtung seiner Kritiker: „Ich stimme nicht zu, dass unsere Herangehensweise im vergangenen Jahr falsch war. Wir müssen schneller werden, um mit Marc zu kämpfen. Das gilt aber für alle Herausforderer.“