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Zero: Stellt mit der SR/F sein erstes E-Big-Bike vor
26.02.2019

Der US-Elektromotorrad-Fertiger Zero Motorcycles steigt mit der soeben präsentierten SR/F in eine neue Leistungs-Ebene auf. Das Naked-Bike im gezähmten Streetfighter-Look setzt bei Antrieb und Motormanagement auf bewährte Zero-Tugenden, spielt aber auch in seiner eigenen Preis-Liga.

190 Nm Drehmoment bei 82 kW (110 PS) Motorleistung sind ein Statement. Mit der Zero SR/F, die von einem im eigenen Hause entwickelten E-Triebwerk namens Z-Force 75-10 befeuert und von Lithium-Ionen-Akkus mit einer Maximalleistungsabgabe von 14,4 kWh bei Laune gehalten wird, betritt der US-Hersteller neues Terrain. 200 km/h soll das rund 220 Kilo schwere Big-Bike rennen, den Spurt von 0 auf 100 in weniger als 3,5 Sekunden absolvieren – gewaltige Daten für ein reines Elektrofahrzeug. Das seinen Preis hat: Für die Standard-Version mit integriertem 3-kW-Ladegerät hat Zero eine unverbindliche Preisempfehlung von 20.490 Euro kalkuliert, für die Premium-Variante mit eingebautem 6-kW-Lader werden gar 22.690 Euro fällig.

Längere Touren schafft mit dem Zero-Muskelmann sicher nur, wer sich am Gasgriff – pardon: am Lenker-Drehregler – arg zurückhält. Die theoretische Reichweite gibt Zero zwar mit 320 Kilometern an, erreichbar aber nur mit einem erst ab Herbst verfügbaren „Power Tank“. Realistischer aber erscheinen Werte von gut 250 Kilometern im reinen Stadtverkehr oder gut 150 Kilometer bei konstant 89 km/h auf der Autobahn, wie sie Zero bereits jetzt verspricht. In der Praxis aber wird, wer das Leistungspotenzial des luftgekühlten Wechselstrom-Motors auch nur in Ansätzen ausschöpft, froh sein, wenn er mit einer Akkuladung 100 Kilometer Landstraßenhatz auf den Tacho bekommt.

Die Zeitspanne, in der der Stromspeicher mit dem Standard-Charger wieder volle Ladung tankt, gibt Zero mit 4,5 Stunden an. Wer sich für das größere Ladegerät in der Premium-Version entscheidet, muss für einmal Volltanken nur 2,5 Stunden warten. Hat die Ladestation eine Schnellladeoption, sind es gar nur 1,5 Stunden.

Vielleicht entschädigt für die Wartezeit ein Blick auf die Stromrechnung. Zero gibt die geschätzten Kosten für eine Tankfüllung mit unter drei Euro an. Ein Verbrenner-Motorrad dürfte im Stadtverkehr nur etwas mehr als einen halben Liter Sprit pro 100 Kilometer, auf der Landstraße nur geringfügig mehr als einen Liter verbrauchen, um kostentechnisch mithalten zu können, rechnet der US-Hersteller vor.

Zeros neues Top-Modell glänzt mit einem Stahlgitterrohrrahmen, einer konzentrischen Schwinge, Showa-Federelementen, einer üppig dimensionierten Bremsanlage mit Komponenten von J.Juan und Bosch-Kurven-ABS sowie einem fein gezeichneten Design. Das Triebwerk überträgt seine Kraft via Zahnriemen stufenlos und ohne Kupplung aufs 180er Hinterrad. Die Serienbereifung stammt aus dem Hause Pirelli (Diablo Rosso III).

Unter Kontrolle gehalten wird das E-Big-Bike von Zeros hauseigenem Betriebssystem Cypher III, das updatefähig ist, sowie einer integrierten Stabilitätskontrolle (MSC) von Bosch. Bedient und eingestellt werden kann das Gesamtsystem via Dashboard und eine eigene App, über die der Fahrer seine Parameter für ABS, Traktionskontrolle und Motor-Schleppmoment-Regelung einstellen kann. Zur Verfügung stehen Street-, Sport-, Eco- und Rain-Modus sowie bis zu zehn individuell einstellbare Fahrmodi. Über eine „Find-My-Bike“ genannte Funktion kann der Biker sein Fahrzeug zudem lückenlos überwachen.

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