Rucksack gegen Koffer - welches Gepäcksystem lohnt sich wirklich?
26.08.2025
Geht es um das Motorradgepäck, so spaltet sich die Szene schnell in zwei klare Lager.
Einerseits die Fans des Rucksacks, andererseits die Koffer-Enthusiasten. Keine Frage, beide haben ihre Berechtigung, doch welche Lösung passt wirklich zum Fahrstil, den Touren und dem Abenteuergeist?
Der Rucksack - die leichte, flexible, aber manchmal unbequeme Lösung
Der Rucksack ist immer dann die beste Wahl, wenn bei hochwertigen Motorrad-Accessoires nichts über die Flexibilität geht. Binnen einer Sekunde ist der Rucksack auf- und abgesetzt, und er lässt sich zumeist auch abseits des Motorrads komfortabel tragen. Bei kurzen Strecken oder für spontane Stopps gibt es so kaum etwas Praktischeres.
Die Vorteile des Rucksacks ergeben sich aus seiner Machart. Er wird auf dem Rücken getragen und ist damit immer griffbereit. Da es aufgrund seiner Größe und seiner Materialien so leicht ist, eignet er sich besonders für die kurzen Strecken, nahe der Heimat. Was ebenfalls für den Rucksack spricht, ist der fehlende Montageaufwand. Der Rucksack passt immer und es braucht nichts erst Umbauarbeiten am Motorrad.
So praktisch der Rucksack ist, gänzlich frei von Schwächen ist er nicht. Je nach Länge der Fahrt ist das Gewicht auf dem Rücken eine Last. Zudem ist das Volumen stark begrenzt, denn bei einem Motorradrucksack muss immer die Aerodynamik einberechnet werden. An seine Grenzen stößt der Rucksack regelmäßig auch dann, wenn es regnet oder besonders staubig ist.
Stabil, sicher und starr - der Koffer
Motorradkoffer gibt es in verschiedenen Ausführungen. So als Seitenkoffer, als Topcase oder als Kombisystem. Bei Motorradfahrern gelten Sie als die Königsklasse, wenn es um die Sicherheit, den Stauraum und den Wetterschutz geht. Sie sitzen fest am Motorrad, schützen den Inhalt zuverlässig und ermöglichen eine gleichmäßige Gewichtsverteilung auf dem Motorrad.
Je nach gewählter Klasse schützen Koffer den Inhalt selbst bei starkem Regen. Das Volumen eignet sich für längere Reisen, und das Gewicht ist optimal verteilt, was den Komfort und die Sicherheit auf den Straßen erhöht. Sind die Koffer damit frei von Makeln? Nein, leider müssen auch mit Koffern Kompromisse eingegangen werden. Sie sind weniger flexibel, nehmen Platz am Motorrad weg und die Installation und die Abnahme nehmen etwas Zeit in Anspruch. Wer allerdings mehrere Tage verreist oder mit dem Motorrad pendelt und währenddessen seine Materialien, etwa den Laptop, schützen will, für den geht am festen Koffer kein Weg vorbei.
Wann der Rucksack und wann der Koffer?
Bei kurzen Trips oder wenn das Aussehen des Motorrads oder neuen Elektromotorrads nicht verändert werden soll, punktet der Rucksack mit seiner Flexibilität. Je länger die Tour ist, desto mehr bieten sich die Koffer mit ihrem Komfort, der Sicherheit und dem Volumen an. Vieles hängt immer von der Beschaffenheit der Straßen und Wege ab. Offroad bietet sich eine Kombination an. Die Essentials, die immer griffbereit sein sollen, gehören in den Rucksack, der Rest in den Koffer.
Beide Gepäcksysteme haben ihre Berechtigung. Entscheidend ist, dass die Wahl nicht nur aus Gründen des Komforts oder der Ästhetik getroffen wird. Die Art des Motorrads, der Fahrstil, übliche Ziele und die Beschaffenheit der Straßen entscheiden ebenso darüber, was über eine lange Zeit zuverlässig eine große Freude bereitet.
Katharina Hüttinger