Positive Signale aus Italien nach überwundenem Corona-Lockdown.
Positive Signale aus Italien nach überwundenem Corona-Lockdown. (© Piaggio)
Branche

Respektable Mai-Zahlen: Hoffnungsschimmer in Italien
04.06.2020

Der Zweirad-Verkaufsmonat Mai war der erste nach dem Corona-Lockdown, noch dazu ein verkürzter. Die Zahlen, die der Verband ANCMA aus Italien meldet, stimmen dennoch hoffnungsfroh – trotz einer beklagten „Ignoranz der Politik“.

In Italien durften die Motorradbetriebe landesweit am 4. Mai ihre Läden und Werkstätten erstmals nach dem Corona-Lockdown wieder öffnen – und traten damit gleich einmal mit zwei Arbeits-Fehltagen zum Neustart an. Nichtsdestotrotz gelang laut Zweiradverband ANCMA im Rest-Mai noch der Verkauf von insgesamt 25.660 zulassungspflichtigen Einheiten, was einem Rückstand auf den gleichen Monat des Vorjahres von 10,35 Prozent entsprach. Davon entfielen 14.510 Einheiten auf das Fahrzeugsegment der Motorroller, die gegenüber Mai mit 9,57 Prozent im Rückstand waren. Im Segment der Motorräder lag das Zulassungsniveau bei 11.150 Fahrzeugen (-11,35 Prozent).

Betrachtet man die kumulierten Zahlen im Zeitraum Januar bis Mai, kam der italienische Zweiradsektor bislang auf Neuzulassungen von 67.802 Einheiten – was einem Rückgang von 38,6 Prozent im Vergleich zum gleichen Zeitraum 2019 gleichkam. Das Fahrzeugsegment der zulassungspflichtigen Motorräder erzielte in dieser Rechnung einen Wert von 31.205 Einheiten (-40,2 Prozent ggü. 2019), die Roller schlossen bei 36.597 Einheiten (-37,1 Prozent).

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„Vor dem Hintergrund der sehr ernsten Situation und des völligen Fehlens von Anreizen der Regierung für unseren Sektor gibt es im ersten Monat der Wiedereröffnung der Vertragshändler zaghafte Anzeichen von Vitalität“, fasste Paolo Magri jetzt den Stand der Dinge nach Monat Eins einer neuen Zeitrechnung zusammen. Der Präsident des italienischen Zweiradhersteller- und -zubehörverbands ANCMA bewertet das Mai-Ergebnis als Ausdruck einer großzügigen Politik der Hersteller Richtung Handel. Zudem sieht er eine verstärkte „Neigung der Bürger, das Zweirad als wirksame Mobilitätslösung für den Neustart zu wählen“.

Mit Blick auf die Situation und die Aussichten des Zweiradsektors im Land gibt sich der Verbands-Chef kampflustig. „Unsere Industrie weint nicht über sich selbst“, so Magri, der lieber den volkswirtschaftlichen Wert, den sein Sektor geschaffen habe, hervorhebt und auf „die bedeutenden Investitionen in Forschung und Innovation, die die Motorradhersteller tätigen, um die Umweltverträglichkeit der Fahrzeuge zu verbessern und die Zweiräder zu einer nachhaltigen und brauchbaren Lösung zu machen“ verweist. Und: Man stehe bereit für einen konstruktiven und verantwortungsvollen Dialog mit den politischen Institutionen im Land, die bei ihren Krisenbewältigungsmaßnahmen jene „treibende Kraft“ gänzlich vergessen hätten, die unter anderem über 40.000 Menschen Beschäftigung biete und allein 2019 über 5,5 Milliarden Euro in die Staatskasse eingezahlt habe.

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