Viel Feinarbeit hat BMW seinem Superbike S 1000 RR für das Modelljahr 2023 angedeihen lassen.
Viel Feinarbeit hat BMW seinem Superbike S 1000 RR für das Modelljahr 2023 angedeihen lassen. (© BMW)
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Neue S 1000 RR: BMW schärft sein Superbike nach
30.09.2022

Mehr Leistung, überarbeitetes Fahrwerk, Elektronikkur, Winglets: Die Bayern drehen an vielen Stellschrauben, um ihr Prestigeobjekt noch fitter zu machen – vor allem für die Rennstrecke.

Ein bisschen schade ist es schon, dass sich BMW mit der Präsentation seines umfassend überarbeiteten Superbikes nicht noch eine Woche gedulden konnte. Denn für die Zweiradmesse Intermot, die nächste Woche in Köln beginnt, wäre das ein wichtiges Momentum gewesen: Der führende deutsche Hersteller enthüllt ein wichtiges Prestigeprojekt auf der deutschen Leitmesse. Doch die Bayern entschieden sich für eine rein digitale Präsentation ihres Boliden noch vor der Messe – das sagt einiges aus.

Wie dem auch sei: „Mit stärkerem Motor, weiterentwickeltem Fahrwerk, den neuen Assistenzsystemen Brake Slide Assist und DTC Slide Control sowie optimierter Aerodynamik mit Winglets und neu gestaltetem Heck konnten wir die Performance der RR auf ein neues Level hieven“, unterstreicht Wolfgang Wallner, Projektleiter S 1000 RR, in der entsprechenden Mitteilung des Unternehmens zum neuen Superbike.

In der neuen RR kommt laut BMW ein Vierzylinder-Reihenmotor auf Basis des bisherigen S 1000 RR Triebwerks zum Einsatz. Die Spitzenleistung erhöhten die Bayern auf jetzt 154 kW (210 PS) bei 13.750 Umdrehungen – 2 kW (3 PS) mehr als beim Vorgängermodell. Das maximale Drehmoment von 113 Nm wird bei 11.000 Kurbelwellenturns erreicht. „Trotz erhöhter Spitzenleistung konnte das nutzbare Drehzahlband bei der neuen RR jedoch erneut breit und füllig gestaltet werden“, versprechen die Bajuwaren. Die Maximaldrehzahl beträgt ihren Angaben zufolge 14.600 U/min.

Erhöhte Rennstreckendynamik auch bei den Assistenzsystemen: Die bordeigene Traktionskontrolle wurde demnach um die Funktion Slide Control erweitert. Sie ermögliche dem Fahrer, so BMW, für die Traktionskontrolle zwei voreingestellte Driftwinkel beim Herausbeschleunigen auszuwählen. Technisch geschehe dies über einen Lenkwinkelsensor. Bis zum jeweiligen Winkelgrad gestatte die Traktionskontrolle beim Herausbeschleunigen Schlupf am Hinterrad und ermöglicht damit einen Hinterrad-Drift. Bei Erreichen des voreingestellten Lenkwinkelwerts greife die Traktionskontrolle ein, verringere den Schlupf und stabilisiere den Fahrzustand.

Neue Geometrie
Auch der Brückenrahmen der RR wurde einer umfassenden Kur unterzogen. Das Teil – nach wie vor ausgeführt als ein aus Aluminium gefertigter Brückenrahmen, der als Schweißkonstruktion aus vier im Kokillengussverfahren gefertigten Elementen besteht und den um 32 Grad nach vorn geneigten Motor als mittragendes Element integriert – erhielt mehrere Durchbrüche in den Seitenbereichen. Der Lenkkopfwinkel wurde BMW zufolge zudem um 0,5 Grad flacher ausgelegt, zudem der Offset der Gabelbrücken um 3 mm verringert. Von dieser neuen Fahrwerksgeometrie verspricht sich der Hersteller eine noch bessere Fahrpräzision, eine gesteigerte Zielgenauigkeit sowie ein klareres Feedback vom Vorderrad.

Auch beim ABS huldigen die neuen Funktionen „Brake Slide Assist“ und das Setting „Slick“ dem Rennstreckeneinsatz. Die „Slide Control“ greift ebenfalls auf die Lenkwinkelsensorik zurück und soll es dem Fahrer ermöglichen, Driftwinkel für sogenannte Anbremsdrifts mit konstantem Slide in Kurven hinein auf die Bahn zu bringen.

Dem Anbringen von mehr oder weniger formschönen respektive ausladenden Winglets vermag sich heute kein namhafter Hersteller mehr zu verschließen. BMW verspricht für sein neues Flügelwerk an der Verkleidung aerodynamischen Abtrieb, eine geringere Wheelie-Neigung und erhöhte Kurvenstabilität, zudem könne man später bremsen. Eine neue Heckpartie gibt es ebenfalls.

BMW bringt seinen Boliden nach eigenen Angaben in drei neuen Fahrkleidern: „Blackstorm metallic“, „Racingred uni“ sowie in „Lightwhite uni/BMW M“. Zu Preisen und Verfügbarkeiten hat BMW indes noch nichts gesagt.

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