Die V100 Mandello: Ein starkes Lebenszeichen von Moto Guzzi.
Die V100 Mandello: Ein starkes Lebenszeichen von Moto Guzzi. (© Moto Guzzi)
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EICMA 2021: Moto Guzzi schlägt mit der V100 Mandello ein neues Kapitel auf
23.11.2021

Die große Jubelgala musste ausfallen. Stattdessen feiert der etwas blass gewordene Italo-Kulthersteller Moto Guzzi seinen 100. Geburtstag mit einem neuen Modell: Der V100 Mandello. Aufbruch in neue, strahlendere Zeiten?

Die Adlerschwinge lebt, könnte man meinen. Denn mit der neuen V100 Mandello zeigt Moto Guzzi derzeit auf der EICMA in Mailand einen Neuentwurf, der zahlreiche technische Innovationen in den Kosmos der Italiener wirft. Dazu zählt das, was viele Hersteller längst an Bord haben, etwa eine sechsachsige IMU-Sensoreinheit, Kurven-ABS, Ride-By-Wire, eine semiaktive Federung aus dem Hause Öhlins oder ein Quickshifter. Neu ist vor allem aber die Konstruktionsweise des Zweizylinder-Motors, der zwar der 90-Grad-Quer-V-Architektur treu bleibt, erstmals aber um 90 Grad gedrehte Zylinderköpfe aufweist, was die Positionierung von Ansaugsystem und Einspritzanlage grundlegend verändert. Moto Guzzi gibt seinem Neuling 1.042 Kubik Hubraum mit, die Steuerung der vier Ventile pro Zylinder erfolgt über zwei obenliegende Nockenwellen, angetrieben von einer Kette. Der Motor wird über eine Nasssumpfschmierung in Arbeitslaune gehalten, er ist flüssigkeitsgekühlt, die Nasskupplung ist hydraulisch betätigt. Die Leistung des Twins gibt Moto Guzzi mit 115 PS, das Drehmoment mit mehr als 105 Nm an.

Auch im Sekundärantrieb bleiben die Italiener ihren Traditionen treu. Die Kardanwelle läuft in einer sehr langen Einarmschwinge aus Aluminium, die auf der linken Seite angeordnet ist. Eine zusätzliche Drehmoment-Abstützung sei nicht erforderlich, heißt es vom Hersteller. Bei der Fahrwerkabstimmung hat der Hersteller nach eigenen Angaben viel Wert auf Stabilität gelegt, wofür auch der lange Radstand von 1.486 Millimetern spricht.

Auf den gechillten Tourer zugeschnitten ist die Ausstattung der Mandello. Der üppig ausgeprägte Sattel soll in Zusammenarbeit mit dem einteiligen Alulenker eine entspannte Sitzposition ermöglichen. Im Zubehörkatalog findet sich zudem eine Reihe von Motorradkoffern, die kein zusätzliches Stützgerüst für die Montage benötigen, heißt es. Interessant: Moto Guzzi hat an den Flanken des 17,5-Liter-Tanks Deflektoren angebracht, die sich je nach Geschwindigkeit und gewähltem Fahrmodus automatisch anpassen und den Luftdruck auf den Fahrer deutlich reduzieren helfen sollen. Die Verkleidungsscheibe der Mandello lässt sich indes elektrisch verstellen.

Seine Infos bezieht der künftige „Mandellisto“ über ein fünf Zoll großes TFT-Farbinstrumentarium, seine Umgebung darf er mit Voll-LED-Beleuchtung samt Tagfahr- und Kurvenlicht illuminieren.

Mit zwei Ausstattungsvarianten der V100 Mandello will Moto Guzzi ins Rennen gehen. Die umfangreicher bestückte Version hat ab Werk das besagte semiaktive Fahrwerk von Öhlins an Bord, den Quickshifter, Heizgriffe und eine Multimedia-Plattform, mit der man das Smartphone in die Bordelektronik einbinden und beispielsweise navigieren kann.

Über Preise für den neuen Sporttourer ist indes noch nichts bekannt.

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