Royal-Enfield-Neuzugang 2021: Die Meteor 350, hier in der Top-Version Supernova mit Zweifarb-Lackierung, Windschild und Sissy-Bar.
Royal-Enfield-Neuzugang 2021: Die Meteor 350, hier in der Top-Version Supernova mit Zweifarb-Lackierung, Windschild und Sissy-Bar. (© Royal Enfield)
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Royal Enfield Meteor 350: „Easy Cruiser“ zum Preis einer 125-er
10.12.2020

Royal Enfield rundet seinen Auftritt in der Mittelklasse nach unten ab. Mit dem Cruiser Meteor 350 – einem 20-PS-Bike, das mit einem Kampfpreis antritt. Und die Sichtbarkeit der Marke vergrößern helfen soll.

Wie wichtig dem indischen Hersteller sein auf den Weltmarkt ausgerichtetes neues Modell ist, das zeigte alleine schon die Zahl der Hochkaräter aus dem Royal Enfield-Universum, die an der Online-Präsentation mitwirkten: Siddhartha Lal, Chef der Royal Enfield-Mutter Eicher Motors, meldete sich in einem Einspieler zu Wort, Enfield-CEO Vinod Dasari führte durchs Werk in Chennai (Indien) und Europa Chef Arun Gopal stand, flankiert von den Verantwortlichen aus den Sektoren Design, Technik und Zubehör, in einer Live-Übertragung aus dem englischen Entwicklungszentrum Bruntingthorpe (Großbritannien) über 300 zugeschalteten Zweirad-Journalisten Rede und Antwort.

Was die Enfield-Macher zu zeigen hatten, könnte jene Erfolgsgeschichte fortzuschreiben helfen, die der indische Hersteller, der sich selbst als „die älteste Motorradmarke in fortlaufender Produktion“ bezeichnet, zuletzt aufs europäische Parkett gezaubert hatte. Alleine in Deutschland steigerten sich die Inder dieses Jahr (Stand Ende Oktober) laut Kraftfahrt-Bundesamt auf ein Neuzulassungs-Volumen von deutlich über 2.000 Fahrzeugen – 37 Prozent mehr als 2019. Mit einem Anteil am deutschen Kraftrad-Markt von knapp zwei Prozent hat man alteingesessene Anbieter wie Aprilia oder Moto Guzzi längst hinter sich gelassen und sich aufgemacht, in Schlagdistanz zu einem starken Mittelfeld mit namhaften Playern wie Triumph, Suzuki oder Ducati zu kommen. In Österreich und der Schweiz performt Royal Enfield auf ähnlich hohem Niveau.

Alles easy
Doch kommen wir zur Neuvorstellung Meteor 350: Die präsentierte man als Gemeinschaftswerk der beiden Technologiezentren des Herstellers in Bruntingthorpe (Großbritannien) und Chennai (Indien) und positionierte sie in gefügigem Marketingsprech als „Easy Cruiser“. Der Begriff umreißt die Stoßrichtung des Herstellers: Die Meteor soll mit niedriger Sitzhöhe (650 mm), weit vorne angeschlagenen Fußrasten und einem breiten Lenker Komfort-orientierte Zeitgenossen adressieren, die zudem auf Attribute wie Beherrschbarkeit und leichtes Handling achten oder auf niedrige Anschaffungs- und Unterhaltskosten Wert legen. Wie gemacht also für Einsteiger, Pendler, Studenten. Und auch die Zielgruppe Frau führen die Enfield-Macher explizit an. Für den Anbieter sollen in jedem Falle neue Kunden her, die Meteor könnte das Vehikel dazu sein.

Bei der Meteor 350, die modellpolitisch eine Abrundung des Auftritts in der Kraftrad-Mittelklasse nach unten darstellt, verzichtet Royal Enfield deshalb auf allzu forsche Leistungsansprüche. Man setzt lieber auf die Geschmeidigkeit und Gediegenheit eines von einer Ausgleichswelle in Zaum gehaltenen, 349 Kubikzentimeter großen, luftgekühlten Einzylindermotors, der mit 15,1 kW (20,5 PS) und 27 Nm bei 4.000 U/min. leistungstechnisch eher solide denn spektakulär konfiguriert ist. Fünf über eine Schaltwippe einsteuerbare Gänge genügen für eine passable Verwaltung dieses Kraftspektrums. Der konventionelle Stahlrahmen, eine ebenso traditionelle 41-mm-Gabel und ein sechsfach in der Vorspannung verstellbares Stoßdämpfer-Paar am Heck unterstreichen den gemäßigten, komfort- und nutzorientierten Auftritt der Meteor.

Alle Meteor 350-Varianten tragen bereits ab Werk Leichtmetallfelgen mit schlauchlosen Reifen (vorn 100/90 – 19, hinten 140/70 – 17) des Typs Michelin „Roadtec“. Die Bremsanlage mit 300-mm- (vorn) und 270-mm-Scheiben (hinten) wird von einem Zwei-Kanal-ABS unterstützt. Schön geraten scheint das neue, kreisrunde Kombiinstrument, das einen Analogtachometer mit einem LCD-Display kombiniert und viele Infos ausliefert – Ganganzeige inklusive. Sicherlich ein Highlight der Meteor und ein Novum beim Hersteller ist ein taufrisches Turn-By-Turn-Navigationsmodul, das via Smartphone und App die Funktionalitäten von Google Maps einbindet. An einem USB-Anschluss, der in die linke Lenker-Armatur integriert ist, lässt sich das Mobiltelefon während der Fahrt aufladen.

Breite Range
Die Royal Enfield Meteor 350 wird laut Hersteller ab dem zweiten Quartal 2021 in drei Modellvarianten erhältlich sein: Fireball, Stellar und Supernova. Während die Variante Fireball mit leuchtend rotem oder gelbem Kraftstofftank und einem schwarz gehaltenen Motor vorfährt, gibt es für die Version Stellar einen roten, blauen oder mattschwarzen Tank sowie Auspuff und Lenker in Chrom und eine Rückenlehne für den Sozius. Die Top-Ausstattung Supernova ist zweifarbig blau oder braun mit farblich abgestimmten Teilen lackiert und mit schwarzen Leichtmetallfelgen mit gebürsteten Speichenaußenkanten, Touring-Sitzen sowie einer Windschutzscheibe ausgestattet.

Flankiert wird die Meteor von Anfang an von einem breiten Angebot an Original-Zubehörteilen, das unter anderem verschiedene Sturzbügel-Versionen, Windschutzscheiben, ein Packtaschen-Kit, diverse Sitze oder eine Motorschutzplatte umfasst. Außerdem gibt es auch ein Lifestyle-Bekleidungs-Sortiment.

Die Meteor 350 Fireball kommt dem Hersteller zufolge in Deutschland mit einer unverbindlichen Preisempfehlung von 3.999 Euro in den Handel – inklusive drei Jahren Garantie und 10.000-Kilometer-Wartungsintervallen.

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