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Skoda mit pfiffigem Elektro-Zweiradkonzept
08.03.2019

Autohersteller verlassen im Zuge der immer schneller in Fahrt kommenden Elektromobilität gerne auch mal den ausgetretenen Pfad Auto und beschäftigen sich mit anderen Antriebs- und Fahrzeugkonzepten. Der im VW-Konzern angesiedelte tschechische Fertiger Škoda beispielsweise zeigte auf dem jüngsten Genfer Salon ein Gefährt, das auf den ersten Blick an ein E-Mountainbike erinnert. Bei näherer Betrachtung aber offenbart sich ein ganz anderer Fahrzeugtypus.

Mikromobilität in der Stadt, letzte Meile – das alles sind Stichworte, die momentan viele Autohersteller umtreibt. Die nämlich sind sich bewusst, dass sie mit ihren Pkws, Kleintransportern & Co. die Innenstädte, den viel gepriesenen urbanen Raum, verstopfen. Und damit potenzielle Klientel verschrecken. Der jüngste Ideenbeitrag von Škoda zur Milderung des Problems heißt Klement. Die Tschechen haben den Namen bewusst gewählt, erinnern damit an einen ihrer Gründerväter und legen den Fokus bewusst auf die Wurzeln des Unternehmens, das vor 124 Jahren mit dem Bau von Fahrrädern begann. Das jetzt gezeigte Zweirad aber ist längst kein Fahrrad mehr – eher eine Hightech-Melange aus Hoverboard und E-Bike.

Angetrieben wird das Klement von einem 4-kW-Hinterradnabenmotor, der das Fahrzeug bis auf 45 km/h beschleunigt. Die Füße des Fahrers ruhen auf festen Pedalen, die sich dort befinden, wo E-Bikes normalerweise ein Tretlager haben. Beschleunigt und gebremst wird beim Klement – ähnlich wie bei den gerade bei Jugendlichen sehr beliebten Hoverboards – durch Gewichtsverlagerung, in diesem Fall der Füße auf den Pedalen. Wenn der Benutzer die Pedale nach vorne schwenkt, beschleunigt der Nabenmotor des Klement. Werden die Pedale nach hinten gedreht, aktiviert das eine hydraulische, ABS-unterstützte Scheibenbremse am Vorderrad sowie eine rekuperierende Motorbremse am Hinterrad.

Das Rückgrat des Klement bildet ein futuristischer Aluminiumrahmen, bei dem beide Räder von Einarm-Aufhängungen geführt werden. Zudem besitzt das Konzeptfahrzeug keine sichtbaren Hebel oder Kabel. Zwei Lithium-Ionen-Batterien mit je 52 Zellen und einer Gesamtkapazität von 1.250 Wh stellen die notwendige Antriebsenergie bereit und sollen laut Škoda bis zu 62 Kilometer Reichweite garantieren.

Der Versuchsträger ist überdies mit einer Lichtanlage in LED-Technik ausgestattet, verfügt über Bremslicht, Lenkerenden-Blinker sowie ein Tagfahrlicht. Via Smartphone kann das Bike zudem an die derzeit schon vorhandenen Konnektivitätslösungen von Škoda angeschlossen werden, darunter ein automatischer Notruf oder Ferndiagnose und -wartung. Über Geofencing kann zudem ein räumlich eingeschränkter Einsatzbereich programmiert werden.

Ob und wann das futuristische Gefährt jemals das Licht des realen Straßenverkehrs erblicken wird, ist indes offen. Laut Škoda prüfe man derzeit noch, ob sich ein solches Konzept in das eigene Produktportfolio integrieren lasse.

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