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Brembo: Hightech für die MotoGP
06.03.2019

In Sachen Bremssysteme ist und bleibt Brembo das Maß aller Dinge, vor allem in der MotoGP. Zum vierten Mal in Folge haben sich ausnahmslos alle 22 Fahrer, die für 2019 gemeldet sind, für Komponenten der Italiener entschieden. Und Brembo gibt einen kleinen Einblick in seine Technikwelt für die Königsklasse der Rennmotorräder.

Karbon ist laut Brembo der derzeit angesagte Werkstoff, wenn es um die zum Einsatz kommenden Bremsscheiben geht. Wesentlicher Vorteil solcher Systeme: Die ungefederten Massen fallen geringer aus, außerdem besitzen Karbonscheiben einen vom Start bis ins Ziel gleich bleibenden Reibungskoeffizienten.

Für seine Hightech-Scheiben hat der italienische Hersteller gleich mehrere Konfigurationen zur Hand. Die Mehrheit der Fahrer werde sich wohl für Scheiben mit einem Durchmesser von 340 Millimetern entscheiden, betont man beim Ausrüster – und hier habe jeder Fahrer die Wahl zwischen einer auf hohe Bremsenbelastung ausgelegte High Mass-Scheibe oder die Standardvariante. Die entsprechenden Scheiben mit 320 Millimeter Durchmesser stünden ebenfalls zur Verfügung. Darüber hinaus stellt Brembo für jedes Format von Bremsscheibe und Bremsbelag nach eigenen Angaben zwei verschiedene Kohlenstoffverbindungen zur Verfügung, die sich durch ihren ersten „Bremsbiss“ und die Beständigkeit gegen hohe Temperaturen unterschieden.

Der Daumen bremst mit
Einem Trend, den der Hersteller selbst begründet hat, folgen indes immer mehr Fahrer in der MotoGP. Laut Brembo nutzt inzwischen mehr als ein Drittel der Piloten regelmäßig einen per Daumenhebel am linken Lenkerende gesteuerten Bremszylinder für die Hinterradbremse. Diese technische Lösung hatte Brembo in den 90er Jahren eigens für den mehrfachen Weltmeister Mick Doohan entwickelt, weil er nach einer schweren Beinverletzung den Fußbremshebel nicht mehr bedienen konnte.

Für die Saison 2019 kommen Brembo zufolge zwei Varianten der Daumen-Bremse zum Einsatz: Bei der einen steuert der Fahrer den Zweikolben-Sattel der Hinterradbremse entweder alternativ nur mit dem Daumen oder ausschließlich mit dem Fußpedal. Bei der anderen Version ist am Hinterrad ein Vierkolbensattel montiert – zwei Kolben werden dabei vom Daumenhebel, zwei vom Fußhebel aktiviert, so dass beide Steuerungen parallel zum Einsatz kommen können. Neu für 2019 ist zudem eine Modifikation der klassischen Daumenpumpe, bei der der Hebel nun sowohl mit dem Daumen als auch mit dem Zeigefinger gedrückt werden kann.

Magnesiumräder
Auch was die verwendeten Räder angeht, bleibt das Gros der MotoGP-Teams 2019 den Italienern treu. Sieben der gemeldeten elf Teams setzen laut Brembo auf geschmiedete Magnesiumräder von Marchesini, einer Marke der Brembo-Gruppe. Die Räder sorgten für Gewichtseinsparungen und unterstützen das Handling gerade in den kritischsten Fahrmomenten: bei harten Bremsmanövern, schnellen Richtungswechseln oder in der Beschleunigungsphase im Kurvenausgang.

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