Produkt 3 Bilder

Vespa: Trimmt Flaggschiff GTS 300 auf mehr Power und Euro 5
06.02.2019

Wer in Deutschland Kraftroller sagt, meint in aller Regel die große Vespa. Die GTS 300 ist für die Kultmarke im Piaggio-Konzern das, was für BMW die große GS ist: Der Volumenbringer und Imageträger schlechthin. Für 2019 legten die Italiener ordentlich Hand an ihren Bestseller.

2018 wurden in Deutschland laut Kraftfahrt-Bundesamt insgesamt 11.676 Kraftroller (über 125 Kubik) neu zugelassen – und davon entfielen 5.720 Einheiten, also knapp die Hälfte, auf ein einziges Modell: Die Vespa GTS. Der Retroroller aus Pontedera ließ – einmal mehr, muss man sagen – ganz viel namhafte Konkurrenz hinter sich, die von solchen Nachfragemengen für ein einzelnes Modell nur träumen kann. Nur ein Beispiel: Das zweitplatzierte Fahrzeug in der deutschen Kraftroller-Zulassungsstatistik, Hondas Großradscooter SH300, kam gerade mal auf 772 Exemplare. Eine solch herausgehobene Stellung im Markt will verteidigt sein. Deshalb bringen die Italiener in diesem Jahr eine kräftig aufgefrischte Version ihres Flaggschiffs an den Start: Stärker wird sie, die neue GTS, fährt in neuen Versionen vor und ist in manchen Punkten besser ausgestattet.

Im Mittelpunkt des Lifting-Programms stand vor allem der 300er-Motor, während das 125er-i-get-Triebwerk, mit dem die GTS ebenfalls zu haben ist, unverändert blieb. hpe nennen die Vespasiani ihren neuen 300er-Kraftmeier, was für „High Performance Engine“ steht. 12 Prozent mehr als sein Vorgänger leistet das neue Triebwerk, liefert 17,5 kW (23,8 PS) bei 8.250 U/min. und ein maximales Drehmoment von 26 Nm bei 5.250 U/min. aus. Gleichzeitig habe man es geschafft, den Verbrauch von über 3,4 auf knapp 3,2 Liter pro 100 Kilometer zu senken, heißt es von Vespa. Auch das Lärmniveau sei ein deutlich niedrigeres.

Um diese Schritte zu erreichen, habe man die Geometrie der Kanäle im Zylinderkopf verändert sowie größere Ein- und Auslässe verbaut. Ein neuer Kolben, eine vollständig neu konstruierte Ventilsteuerung sowie der Einbau eines Hochdruck-Mehrstrahlinjektors für die Benzineinspritzung sorgten für eine bessere Befüllung der Brennkammer, was wiederum der Leistung und dem Wirkungsgrad zugute komme. Bei Vespa ist man sicher, dass die vielen Modifikationen am Motor die sprichwörtliche Zuverlässigkeit der Vespa GTS nochmals erhöhen, weshalb man auch gleich die Wartungsintervalle auf selbstbewusste 10.000 Kilometer gestreckt hat. Dank eines neuen Steuergeräts von Magneti Marelli erfüllt die Vespa GTS 300 nach Angaben des Herstellers bereits heute die Anforderungen der Euro-5-Norm, die 2020 ins Rollen kommen soll.

Eine Vorreiterrolle übernimmt Piaggio mit der Einführung einer elektronischen Traktionskontrolle (ASR) für die große GTS, die flankiert wird von einem ABS-System. Was man bisher vom Motorrad kannte, erfasst nun auch die Rollerwelt: Die elektronischen Helferlein erobern das Terrain. Und LED-Licht an Front und Heck muss da beinahe schon nicht mehr eigens erwähnt werden.

In fünf Versionen – GTS, GTS Touring, GTS Super, GTS SuperSport und GTS SuperTech – lässt Vespa sein Flaggschiff dieses Jahr vorfahren. Und hier sei die neue SuperTech nochmals herausgestellt, weil hier ab Werk ein Farb-TFT-Display verbaut ist, das über entsprechende Schnittstellen umfassende Konnektivität zu einem Smartphone herstellt. Auch ein Thema, das man von Premium-Motorrädern mittlerweile zur Genüge kennt.

Neben der technischen Neujustierung fällt dagegen das Facelift der Vespa GTS moderat aus. Neben den bereits erwähnten neuen LED-Leuchten hinten und vorne finden sich eine in Nuancen neu geformte Frontschürze, ein sanft geänderter Lenker, modifizierte Rückspiegel und neue Gitter an der Seite des Frontschildes. Am Heck werden künftig ein neuer Kurbelgehäusedeckel verbaut, was man von außen aber erst einmal nicht sieht, sowie eine neu gestaltete Schalldämpferabdeckung.

Preislich geht es bei der Vespa GTS 300 bei um die 6.000 Euro los, nach oben hin sind – auch dank eines reichlich bestückten Ab-Werk-Zubehör-Korbs – kaum Grenzen gesetzt.

Tags

Bleiben Sie auf dem Laufenden!

Newsletter
RSS Feed

Abo

Sie möchten die World of Bike abonnieren? Nehmen Sie Kontakt mit uns auf.

Aktuelle Ausgabe: 03/24