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Suzuki: Legt nach 34 Jahren wieder eine Serien-Katana auf
19.10.2018

Auf der jüngsten Intermot in Köln zeigte Suzuki erstmals die Serienversion der neuen Katana, die bereits ein Jahr zuvor als Konzeptmodell auf der Eicma in Mailand debütiert hatte. Die Japaner beleben ein Design-Konzept wieder, das in den 80er-Jahren gerade mal vier Jahre überdauert hatte.

Suzuki hatte im Vorfeld der vor knapp zwei Wochen zu Ende gegangenen Zweiradmesse Intermot viel Staub aufgewirbelt. Mit Hilfe mehrerer kryptischer Teaser-Videos hatte man versucht, einen Spannungsbogen aufzubauen für ein Neumodell, das eigentlich kaum Neues barg. Bereits ein Jahr zuvor war auf der Eicma in Mailand nämlich eine Studie namens Katana 3.0 gezeigt worden, die optisch beinahe eins zu eins vorgezeichnet hatte, was schließlich in Köln Serienstatus zugesprochen bekam. Zudem fußt das Neumodell technisch auf der aktuellen GSX-S 1000.

Was den Karosserie-Look des künftigen Serienmodells Katana – Modellbezeichnung und Design beziehen sich auf das Katana, das traditionelle Langschwert der japanischen Samurai – anbelangt, hielten sich die Japaner eng an die Vorgaben des italienischen Designers Rodolfo Frascoli. Der zeichnete verantwortlich für die 2017 gezeigte Studie Katana 3.0 und hatte zuvor schon Motorrad-Ikonen wie der Moto Guzzi Griso, der Triumph Speed Triple oder der Tiger 1050 zu ihren Looks verholfen. Scharfes Profil, geschwungene Linienführung, markante Details – die aktuelle Katana geriet zweifellos zum Hingucker. Und sie geizt nicht mit technischen Finessen. Zwar gehören LED-Lichtanlage, LCD-Instrumentierung und Brembo-Bremsmaterial inzwischen zum guten Ton bei vielen Herstellern, zusammen mit dem einzigartigen Design der Katana wird daraus aber ein durchaus attraktives Gesamtpaket.

Der 110 kW (150 PS) starke Vierzylinder-Reihenmotor, der die Katana befeuert, ist derselbe, der auch die aktuelle GSX-S 1000 bei Laune hält. Es stammt in direkter Linie ab von jenem Aggregat, das zwischen 2005 und 2008 im damaligen Supersport-Topmodell GSX-R 1000 verbaut wurde und sich dort einen hervorragenden Ruf in Sachen Leistungsentfaltung und Beherrschbarkeit erarbeitete. Unterstützt wird der Katana-Pilot zudem von einer dreistufigen Traktionskontrolle.

Mit dem aktuellen Katana-Modell knüpft Suzuki an eine Baureihe an, die 1980 auf der IFMA in Köln debütierte. Das Design des damaligen Flaggschiffs der Reihe, der GSX 1100 S Katana, stammte vom deutschen Designer Hans A. Muth – und erregte gehöriges Aufsehen, ragte es doch weit heraus aus den optischen Kennlinien der damals eher bieder-puristisch gezeichneten Bikes der Konkurrenz. Und auch wenn die Ur-Katanas in den 80-ern auf breiter Front durchfielen: Die gedrungene, gestreckte Silhouette und eine „Nase“ an der Verkleidungsfront waren Gestaltungselemente, die sich im weiteren Verlauf der Motorrad-Designgeschichte durchsetzten und in der Folge bei vielen Modellen auftauchten und heute noch sichtbar sind. Flankiert wurde die 1100er Katana damals von einer Reihe kleinerer „Schwestern“, die wie das Top-Modell von luftgekühlten Reihen-Vierzylindern angetrieben wurden: Der GSX 750 S (Katana 750), der GS 550 EM (Katana 550) sowie ab 1981 der GS 650 G (Katana 650).

Ein durchschlagender Erfolg war die 1980 begründete Katana-Baureihe indes nie. Insbesondere Fahrwerksprobleme, aber auch das zur damaligen Zeit polarisierende Design machten den Modellen zu schaffen – und sorgten dafür, dass das Jahr 1984 zum letzten Baujahr der Katana-Linie wurde. In Japan aber haben viele Katana-Modelle die Zeiten überdauert und genießen dort inzwischen Kultstatus. Und auch in Europa finden sich Interessenvereinigungen und Fan-Clubs, die das Andenken an die 80er-Jahre-Katanas in Ehren halten.

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