PIERER Mobility AG: Gottfried Neumeister wird CEO
24.01.2025
Stefan Pierer übergibt die Rolle des CEO an Gottfried Neumeister
Stefan Pierer wird den Vorsitz im Vorstand der PIERER Mobility AG und der KTM AG an Gottfried Neumeister übergeben und ihn als Co-CEO weiterhin durch den Sanierungsprozess begleiten.
In der aktuellen Pressemeldung der Pierer Mobility AG heißt es :
Aus heutiger Sicht rechnet die PIERER Mobility-Gruppe für das Jahr 2024 mit einem Konzernumsatz von rund EUR 1,9 Mrd. (Vorjahr: rund EUR 2,7 Mrd.). Dies entspricht einem Rückgang von rund 29 % gegenüber dem Geschäftsjahr 2023.
Aufgrund einer deutlich reduzierten Betriebsleistung und einmaliger Restrukturierungsaufwendungen rechnet der Vorstand für das Geschäftsjahr 2024 mit einem negativen EBITDA (Ergebnis der operativen Geschäftstätigkeit vor Abschreibungen) von rund EUR 300 Mio. (vor notwendigen Wertberichtigungen im Rahmen des Sanierungsverfahrens). Zu erwartende Impairments auf immaterielle Vermögensgegenstände und Firmenwerte werden das EBIT (Ergebnis der operativen Geschäftstätigkeit nach Abschreibungen) zusätzlich belasten. Der Free Cashflow wird sich auf einen hohen negativen dreistelligen Millionenbetrag belaufen. Folglich ist auch mit einem weiteren Anstieg der Nettoverschuldung im 2. Halbjahr 2024 zu rechnen.
Tiefgreifende Restrukturierungsmaßnahmen
Das Geschäftsjahr 2024 war von tiefgreifenden Restrukturierungsmaßnahmen geprägt. Bis heute wurden konzernweit in Summe mehr als 1.800 Mitarbeiter abgebaut. Darüber hinaus wurde bewusst die Produktionsleistung gesenkt, um den Bestand an Motorrädern bei den Händlern als auch bei den Importeuren zu reduzieren. Durch die Reduzierung des Produktionsvolumens auf rund 230.000 Motorräder (-26 % vs. 2023) konnten die weltweiten Lagerbestände um rund 40.000 Einheiten (- 18 %) entlastet werden. Damit ist ein erster wichtiger Schritt des Restrukturierungsplans gelungen.
Absatzrückgänge (an Händler), anhaltend starke Endkundennachfrage (Retail)
Im Geschäftsjahr 2024 verkaufte die Gruppe 292.497 Motorräder (davon rund 60.000 Stück über den indischen Partner Bajaj), das sind rund 21 % weniger als im Jahr zuvor (372.511 Motorräder). Auf dem europäischen Markt wurden rund 110.000 Motorräder abgesetzt. Damit trug Europa 38 % zum Konzernabsatz bei; auf Nordamerika entfielen 24 %, auf Indien und Indonesien (über den Partner Bajaj) 21 % und auf die übrigen Absatzländer 17 %.
Lesen Sie dazu auch den Kommentar von Klaus Hüttinger aus der kommenden Ausgabe der World of Bike:
"Die Pleite um Stefan Pierer zieht immer größere Kreise. Die Summen und Listen an Firmen, die mit in den Abgrund gerissen werden, ebenfalls. Statt von 135.000 Fahrzeugen spricht man nun schon von 300.000 Fahrzeugen, die in der Summe auf Halte stehen. Die Blutspur, die Pierer seit vielen Jahren hinter sich herzieht, ist kaum zu ertragen. Gepaart mit seiner Arroganz und seiner Überheblichkeit ist dieser Mann im Unternehmen nicht mehr tragbar. Der Umgang mit Menschen sollte auf Augenhöhe sein. Nun wäre es an der Zeit, dass Pierer das Feld verlässt. Für geschädigte Firmen auch ein Zeichen der Reue. Über viele Jahre haben Sie Menschen und Firmen getäuscht und geprellt. Gehen Sie einfach nach Hause und zahlen Sie Ihre Schulden, so wie es sich gehört. Kleinere Brötchen schmecken auch gut. Die Branche braucht Sie nicht mehr, Herr Pierer.“