Peugeot: Hebt das Zweitakt-Prinzip auf eine neue Stufe
29.10.2018
Mit einem neuen, Euro 4-tauglichen Einspritzer setzt der französische Hersteller seine Zweitakt-Tradition in der 50er-Rollerklasse fort.
Seit dem 1. Januar dieses Jahres müssen – wie ein Jahr zuvor alle Zweiradklassen ab 125 Kubik – auch alle 50-ccm-Kleinkrafträder und -Roller der Norm Euro 4 huldigen. Für viele Modelle, insbesondere diejenigen mit Zweitakt-Triebwerk, bedeutete dies das Aus. Die größte Hürde, gelegt von strengeren Abgasvorschriften, war einfach nicht zu überspringen. Peugeot mochte diesen Umstand aber offenbar nicht hinnehmen und stellte sich nach eigenen Angaben der Herausforderung. Nachdem man bereits nahezu alle 50-Kubik-Viertakter im eigenen Programm erfolgreich auf Euro 4 ertüchtigt hatte, setzte man sich das Ziel, dasselbe mit den Zweitaktern zu erreichen. Auf der jüngsten Mondial de la Moto in Paris meldete der Anbieter nun Vollzug.
Wie Peugeot auf der Zweiradmesse in der französischen Hauptstadt bekanntgab, habe man es durch umfangreiche technische Maßnahmen zu Wege gebracht, dass der Zweitakter künftig normenkonform unterwegs sein könne. Eine neue Kraftstoffeinspritzung, dirigiert von einer Steuereinheit aus dem Hause Continental, optimiere das Luft-Kraftstoff-Gemisch nun dergestalt, dass die Schadstoffemissionen unter den Grenzwerten blieben und zugleich der Verbrauch um fast 20 Prozent sinke. Sogar rund 50 Prozent an Öl würden künftig eingespart. Trotz dieser Maßnahmen habe man die Leistung des Motors konservieren können, heißt es. Das Triebwerk liefere weiterhin 3,4 kW aus.
Aluminium-Zylinder mit Nikasil-Beschichtung von Mahle, eine stärkere Lichtmaschine (160 statt 90 Watt), eine leistungsfähigere Batterie sowie ein verstärkter Antriebsriemen nennt Peugeot als weitere technische Maßnahmen für die neue Zweitaktmotoren-Generation, die ab 2019 ihre Wirkung in 50er-Modellen wie Citystar, Speedfight 4, Django, Kisbee und Streetzone entfalten soll.