Besiegelten den Deal: Christophe Piron (re.), CEO von BIHR, und Dr. Oliver Moosmayer (li.), ehemaliger Mehrheitsgesellschafter und Geschäftsführer von Paaschburg & Wunderlich.
Besiegelten den Deal: Christophe Piron (re.), CEO von BIHR, und Dr. Oliver Moosmayer (li.), ehemaliger Mehrheitsgesellschafter und Geschäftsführer von Paaschburg & Wunderlich. (© BIHR)
Branche

Paukenschlag im Motorrad-Aftermarket: BIHR kauft Paaschburg & Wunderlich
07.06.2021

Der Fahrer-, Handels- und Werkstattausrüster BIHR und der Motorradzubehör-Entwickler Paaschburg & Wunderlich wollen ihre Kräfte für eine Expansion in Europa und den USA bündeln.

BIHR, ein zur belgischen Alcopa-Gruppe gehörendes und im Zweirad-Aftermarket und Zubehörbereich agierendes Großhandelsunternehmen, hat 100 Prozent des Kapitals der in Glinde bei Hamburg ansässigen Paaschburg & Wunderlich GmbH (P&W) erworben. Das gaben beide Unternehmen vor Kurzem bekannt. Über den Kaufpreis wurden keine Angaben gemacht – lieber sprach man von den Zielen, die man mit der Übernahme verbindet: BIHR will zum einen das Vertriebsnetz von P&W nutzen, um den eigenen Marken eine größere Reichweite zu verschaffen, insbesondere in Deutschland. Zum anderen soll der Absatz der im Fundus von P&W entwickelten und gehandelten Motorradteile durch die Nutzung des europaweit aufgespannten Vertriebsnetzes von BIHR erhöht werden. Auch soll die kürzlich gegründete US-Tochtergesellschaft von P&W dazu dienen, die Einführung der BIHR-Hausmarken – darunter die britische Motorradbekleidungsmarke RST – in Nordamerika zu unterstützen.

„Die Nutzung des BIHR-Vertriebsnetzes zum Ausbau unseres Geschäfts ist eine einmalige Gelegenheit“, kommentierte Dr. Oliver Moosmayer, ehemaliger Mehrheitsgesellschafter und Geschäftsführer von Paaschburg & Wunderlich, den Deal. Mit einem Vertriebsnetz von mehr als 15.000 aktiven Händlern sei die vergrößerte Gruppe unübertroffen in Europa, so Moosmayer, der den Angaben zufolge als Chief Product Officer in der BIHR-Gruppe bleibt und sich in dieser Funktion auf die Entwicklung aller „Parts & Accessories“-Hausmarken des Unternehmens konzentrieren soll. Dr. Moosmayer werde auch Teil des Executive Committee und Gesellschafter der erweiterten Gruppe, hieß es im Presse-Kommuniqué.

Auch BIHR-CEO Christophe Piron betonte in seinem Statement, dass die Vertriebsnetze der beiden Unternehmen komplementär seien und die starke Präsenz von P&W in Deutschland es BIHR ermögliche, das Angebot an Teilen und Zubehör zu erweitern und die Einführung der vom Unternehmen verantworteten Rider Gear-Brands, darunter die Bekleidungsmarke RST oder die japanische Helmmarke Arai, zu beschleunigen. Die Expertise von P&W sei „eine außerordentlich wertvolle Ergänzung für BIHR und seine Kunden“, so Piron.

BIHR hat sich in den vergangenen Jahren zu einem der führenden europäischen Distributoren von Fahrerausrüstung und Ersatzteilen, Zubehör und Reifen für Motorräder, Quads/ATV und Scooter entwickelt. Das 1975 gegründete Unternehmen ist inzwischen nach eigenen Angaben in über 15 Ländern präsent, das eigene Portfolio umfasse rund 250 Marken und 200.000 Artikel, die über ein Netzwerk von 12.000 aktiven Händlern vertrieben würden. BIHR beschäftigt nach eigener Darstellung 680 Mitarbeiter, darunter fast 110 Mitarbeiter in Vertriebs und Kundenservice. Dank einer Gesamtlagerfläche von mehr als 51.000 Quadratmetern, verteilt auf sechs Läger, könne man nahezu alle Händler in Europa innerhalb von 24 Stunden beliefern, heißt es von BIHR. In Deutschland werde man künftig unter zwei Handelsnamen operieren: BIHR sowie Paaschburg & Wunderlich powered by BIHR.

Die 1982 gegründete Paaschburg & Wunderlich GmbH bezeichnet sich selbst als einen der größten Großhändler für die Motorradindustrie in Deutschland. Das eigene Produktportfolio umfasse rund 100 Brands, darunter die bekannten Hausmarken „Highsider“, „LSL“ und „Shin Yo“. Das Unternehmen operiert aus einem eigenen, rund 4.000 Quadratmeter großen Lager samt Büros in Glinde sowie von Standorten in Krefeld (Deutschland) und in Morgan Hill (CA, USA) aus.

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