Neue S 1000 R: BMW macht sein Superbike wieder nackig
20.11.2020
Der Top-Roadster der Bayern bekommt für das neue Euro-5-Jahr die Updates, die zuvor auch schon in die Doppel-RR geflossen waren.
Auf immerhin 717 Neuzulassungen (Stand Ende Oktober 2020) kam die Euro-4-Version des BMW-Top-Naked-Bikes S 1000 R zuletzt, was Platz 44 in der aktuellen Zulassungs-Hitliste in Deutschland bedeutet. Den bevorstehenden Schwenk zur Techniknorm Euro 5 nutzen die Bayern jetzt allerdings, um ihren unverkleideten Landstraßenbrenner für 2021 auf komplett neue Räder zu stellen. Wie beim Vorgängermodell ist die neue R eine direkte Ableitung der bereits etablierten Neugeneration des Superbikes S 1000 RR.
121 kW (165 PS) Spitzenleistung bietet das Vierzylinder-Reihentriebwerk in der S 1000 R an, was im Verbund mit lediglich 199 Kilo DIN-Leergewicht für respektable Fahrleistungen sorgen sollte. Derlei Performance schreit nach elektronischen Assistenten, von denen der Roadster ab Werk schon viele mitbringt, die unter Zuhilfenahme des eigenen Scheckbuchs aber noch munter aufgestockt werden können. Serienmäßig ist der um eine neue 6-Achsen-Sensorbox erweiterte Brenner mit dem schräglagenoptimierten ABS Pro ausgerüstet, außerdem gibt es eine dynamische Traktionskontrolle (DTC), die drei Fahrmodi „Rain“, „Road“ und „Dynamic“ sowie Wheelie-Kontrolle und Berganfahrhilfe. Wer mehr möchte, kann den Fahrmodus „Dynamic Pro“ inklusive einstellbarer Wheelie Control, eine Motor-Schleppmoment-Regelung (MSR) und Motorbremse sowie die Tools Launch Control, Pitlane Limiter und Hillstart Control Pro aufpreispflichtig ordern. Ein Schaltassistent für schnelles Hoch- und Runterschalten ist ebenfalls nur als Sonderausstattung bestellbar.
Das Fahrwerk übernimmt die R weitgehend von der Doppel-R. Im sogenannten Flex Frame übernimmt der Motor eine wesentlich stärkere mittragende Funktion als bisher. Durch die schlanke Bauweise des Gestells reduziert sich die Fahrzeugbreite dort, wo guter Knieschluss relevant ist, deutlich, was für eine entspanntere Haltung und noch mehr Bewegungsfreiheit sorgt, betont man bei BMW. Die Lenkerklemmung ist überdies einstellbar.
Die Unterzugschwinge samt Federsystem übernimmt der Roadster ebenfalls vom Superbike und bietet dadurch laut Hersteller mehr Grip und einen schonenderen Umgang mit dem Reifen. Die Instrumentenkombi stammt gleichfalls aus der S 1000 RR und offeriert neben einem erweiterten Funktionsumfang und Informationsangebot auch eine verbesserte Ablesbarkeit. Serienmäßig gibt‘s eine Bluetooth-Schnittstelle zum Smartphone – inklusive Pfeilnavigation via App. Wer das M-Paket ordert, bekommt einen zusätzlichen Screen mit Balkenanzeige und Laptimer.
Ebenfalls taufrisch sind die LED-Scheinwerfer, für die es aufpreispflichtig auch adaptives Kurvenlicht gibt. Die hinteren Blinkleuchten kennt man bereits aus der S 1000 RR, sie verfügen über eine integrierte Rücklicht-/Bremsleuchtenfunktion. Die vorderen Blinkleuchten sind „versteckt“ an der Gabel angebracht. Neben der Basisfarbe „Racingred uni“ ist die S 1000 R im Style „Sport“ bestellbar, das M-Paket kommt mit zusätzlichen Produktinhalten, etwa Schmiede- oder Karbonrädern.