Motorradsicherheit: Wie wählt man den idealen Helm für sich und den Beifahrer aus?
25.06.2024
Auf dem Markt für Motorradhelme wird es immer voller - ständig tauchen neue Akteure auf, die einzigartige Qualität und moderne Lösungen zur Verbesserung von Komfort und Sicherheit beim Fahren versprechen.
Doch nicht allen gelingt es, sich auf dem Spielfeld zu behaupten. In diesem Artikel betrachten wir die Angebote von vier Herstellern - Airoh, HJC, Bell und Caberg, deren Motorradhelme seit vielen Jahren ihre Qualität unter Beweis stellen und eine starke Position auf dem Markt halten. Wir geben auch Ratschläge, welchen Motorradhelm man für sich und den Mitfahrer auswählen sollte, um ein hohes Maß an Fahrtsicherheit zu gewährleisten.
Merkmale eines guten Motorradhelms:
Bevor wir uns den Vorschlägen aus den verschiedenen Segmenten – Integral-, Jet-, Enduro/Cross- und Klapphelme – widmen, ist es wichtig, die Frage zu beantworten, welche Merkmale einen guten Motorradhelm ausmachen.
- Überblick– Ein grundlegender Faktor für sicheres Fahren. Bei der Auswahl eines Motorradhelms sollte man sich für ein Modell entscheiden, das ein möglichst breites Sichtfeld bietet. Die beste Rundumsicht bieten Jethelme, aber auch unter Integral-, Klapp- und Adventure-Helmen gibt es Modelle mit sehr breitem Visierausschnitt. Bei Cross-/Enduro-Helmen tritt das Sichtfeld in den Hintergrund, da dieses in hohem Maße von der verwendeten Brille abhängt.
- Belüftung – Ein weiterer Faktor, der die Sicherheit beeinflusst und der erste in dieser Liste, der auch den Fahrkomfort bestimmt. Ein ineffizientes Belüftungssystem führt zu beschlagenen Visieren bei Regenfahrten, zu hoher Temperatur im Helm und zu unangenehmen Gerüchen bei längeren Fahrten. Solche Bedingungen im Helm verursachen Ablenkung und Ermüdung, was den Fahrkomfort und die Sicherheit verringert.
- Gewicht – Ein Parameter, der hauptsächlich den Fahrkomfort beeinflusst, aber auch etwas über die verwendeten Materialien aussagt. Ein schwerer Helm (über 2000 g) ermüdet den Nacken bei schneller Fahrt durch den starken Winddruck. Auch bei sportlicher Fahrweise, z.B. auf der Rennstrecke, führt ein hohes Gewicht bei häufigen Brems- und Beschleunigungsmanövern schnell zu einer Überlastung der Halsmuskulatur. Ein zu leichter Helm (unter 1300 g) kann paradoxerweise auf sehr hochwertige oder auf sehr minderwertige Materialien hinweisen. Je besser das Material, desto geringer das Gewicht, aber auch Helme von sehr schlechter Qualität können leicht sein.
- Geräuschdämmung – Lärm ist der größte Feind von Motorradfahrern bei hohen Geschwindigkeiten. Der Wind, der versucht, durch jede Ritze in einem schlecht gedämmten Helm zu dringen, kann selbst die spannendste Reise verderben. Deshalb ist es wichtig, ein Modell mit guter Geräuschdämmung zu wählen – hierfür sind die Aerodynamik der Schale und die Qualität der verwendeten Materialien im Innenfutter verantwortlich. Zusätzliche Fahrerausstattung wie Gehörschutzstöpsel können den Lärm weiter reduzieren.
Sichere Motorradhelme:
Wie wählt man einen sicheren Motorradhelm aus?
Bei einem Unfall schützt der Motorradhelm den wichtigsten Teil des Körpers – nicht ohne Grund ist er ein Pflichtbestandteil der Ausrüstung eines Motorradfahrers, ohne den man sich nicht legal auf öffentlichen Straßen bewegen darf. Das Schutzniveau des Kopfes hängt von den verwendeten Materialien und Technologien ab. Es lohnt sich, diese zu kennen, um eine bewusste Kaufentscheidung zu treffen.
Helmschale – Dieser Teil des Motorradhelms ist dafür verantwortlich, die Aufprallenergie zu verteilen und dem Motorradfahrer dadurch zu ermöglichen, den Unfall unversehrt zu überstehen. Die verschiedenen Arten von Helmschalen reichen von den technisch am wenigsten fortschrittlichen, die den geringsten Schutz bieten, bis zu den besten, die durch ihr geringstes Gewicht und den besten Schutz gekennzeichnet sind: Thermoplast, Technopolymer, Polycarbonat, Kevlar/Karbon und Fiberglas.
Verschluss – Der Markt für Motorradhelme wird von zwei Verschlussarten dominiert: DD (auch 2D oder Doppel-D genannt) und mikrometrische Verschlüsse (auch Microlock oder Ratschenverschluss genannt). Der DD-Verschluss wird von vielen Motorradfahrern als der beste Verschluss angesehen, was sicherlich auch aus der Verwendung in den meisten Motorsportarten resultiert. Der Doppel-D passt immer, da er stufenlos verstellbar ist. Im Alltag empfinden viele den Ratschenverluss jedoch als komfortabler. Hier muss jeder für sich einen Kompromiss finden.
Innenschale – Die mittlere Schicht des Motorradhelms, die sich zwischen der Helmschale und dem Innenfutter befindet. Die Helminnenschale spielt eine ebenso wichtige Rolle wie die Helmaußenschale. Daher sollte man sich für einen Helm mit einer Füllung aus EPS-Material (EPS = Expandierendes Polystyrol) entscheiden und nicht für einfachen Styropor, der schlechtere Schutzeigenschaften bietet.
Ein sicherer Motorradhelm nicht nur für den Fahrer
Lohnt es sich, in einen sicheren Motorradhelm für den Beifahrer zu investieren, auch wenn dieser nur gelegentlich benutzt wird? Natürlich! Schließlich ist der Beifahrer bei einem Unfall denselben Verletzungsgefahren ausgesetzt wie der Fahrer. Viele Motorradfahrer sind leider anderer Meinung. Oft wird der Kauf eines guten Helms, sowie von Motorradbekleidung und -schuhen für den Beifahrer vernachlässigt, obwohl das Unfallrisiko genauso hoch ist. Natürlich – je weniger man fährt, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit eines Unfalls. Trotzdem birgt jede Fahrt grundsätzlich das Gleiche Unfallrisiko.