Eine Mannschaft, die sich den Titel „Händler des Jahres“ dieses Jahr ganz zurecht abgeholt hat: Das Team von Motorrad Dirnberger aus Cham.
Eine Mannschaft, die sich den Titel „Händler des Jahres“ dieses Jahr ganz zurecht abgeholt hat: Das Team von Motorrad Dirnberger aus Cham. (© Motorrad Dirnberger)
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Motorrad Dirnberger – World of Bike „Händler des Jahres“ 2022
11.11.2022

Leidenschaftliche Motorradfahrer, langjährige Loyalisten zugkräftiger Zweiradmarken, funktionierender Familienverbund, hohe technische Expertise, starker Teamgeist: Bei Motorrad Dirnberger mag man kaum ein Kompetenzfeld auslassen – und hat es dank dieser Ballung ganz zu Recht auf Platz Eins bei der diesjährigen Wahl zum World of Bike „Händler des Jahres“ 2022 geschafft. Wir waren zu Gast beim Elite-Team aus Cham und durften selbst erleben, wie sie sich anfühlt, die Atmosphäre des bodenständigen, ganz und gar hausgemachten Erfolgs.

Wer bei Motorrad Dirnberger Halt macht, betritt nicht irgendein Fachgeschäft. Eins, in das man halt muss, um das gesuchte Produkt zu bekommen. Ganz im Gegenteil: Wer zu Dirnberger kommt, will auch dorthin, möchte eintauchen in einen Mikrokosmos, der aus jedem Winkel die Botschaft ausstrahlt: Hier hast du den richtigen Platz gefunden, hier bist du gut aufgehoben.

Freude am Kunden\Für die Dirnbergers und ihr Team, das spürt man, kaum ist die Eingangstür ins Schloss gefallen, ist Kundenorientierung weder hohle Phrase noch Marketinggeschwätz. Es ist ihre zentrale Triebfeder. Kunden einzubinden, sie ernst zu nehmen, ihre Wünsche kennen zu lernen, ihnen das richtige, das formschlüssig passende Produkt anbieten zu können – dafür will man einstehen, dafür möchte man bekannt sein. „Es macht Freude, einen Kunden zu erleben, der überzeugt vom Hof fährt, das richtige Motorrad gekauft zu haben“, weiß Seniorchef Hans Dirnberger. Mit fundierter Beratung, dank des geballten Knowhows, das man in die Waagschale werfen könne, vor allem aber auch angesichts des breit gefächerten Modell- und Markenspektrums, das man bereithalte, ernte und erlebe man dann regelmäßig den Aha-Effekt. Ein Umstand, der sich in zahlreichen Google-­Rezensionen widerspiegelt, etwa wenn ein Nutzer schreibt: „Man hat sich für mich richtig Zeit genommen und ehrlich mit mir gesprochen. Hier beraten noch Motorradfahrer – und nicht nur Verkäufer.“

Bei den Dirnbergers lebt man das Geschäft, brennt für die Sache. „Die Sache“, das ist der Handel mit Motorrädern der drei Top-Marken Yamaha, Triumph, KTM. Als „meine vierte Marke“ bezeichnet Hans Dirnberger das Gebrauchtgeschäft, von dem er überzeugt ist, dass, wenn man es fokussiert, engagiert, eben richtig angeht, es dann auch gut und profitabel läuft. Beredtes Zeugnis dieser Philosophie ist die Gebrauchtmotorrad-Abteilung, in der eine wahre Phalanx an blitzsauber aufbereiteten Bikes aller Couleur auf Abnehmer warten. Transparenz ist Hans Dirnberger dabei oberstes Gebot. Zu jeder Maschine gibt es ein umfassendes, überaus detailreich ausgearbeitetes „Exposé“, das neben den technischen Daten des Modells auch den Lebenszyklus des Geräts von der ersten Inbetriebnahme über sämtliche Reparaturen und Services bis hin zum aktuellen Zustand dokumentiert. Ein immenser Aufwand, den Hans Dirnberger für eine faire Preiskalkulation, vor allem aber in der Kommunikation mit dem potenziellen Abnehmer für unabdingbar hält. „Der Kunde weiß, was er bei uns bekommt.“ Diese Solidität im Vorgehen spreche sich herum, so dass viele Motorradfahrer ihr Gebrauchtbike inzwischen lieber über Dirnberger vermarkteten als auf eigene Faust – ein wichtiges Momentum für die Beschaffungsseite und Qualitätssiegel gerade auch in Zeiten, in denen Gebrauchte zum knappen Gut geworden sind.

Schlagkräftiges Team\20 Menschen bilden aktuell das Dirnberger-Team, darunter zwei Auszubildende. „Zwei weitere Azubis kommen im September dazu“, betont Hans Dirnberger, der 1981 sein angestammtes Metier in der Motorenentwicklung eines großen Nutzfahrzeugherstellers verlassen und zusammen mit seiner Frau Erna das Abenteuer Motorradhaus und das Wagnis Selbständigkeit gestartet – „die Leidenschaft zum Beruf“ gemacht hatte, wie er sagt. Das eigentlich aus der Nähe von Schwandorf stammende Paar hatte von Yamaha-Vertretern den dezenten Wink bekommen, dass Cham bis dato ein weißer Fleck im wichtigen Motorrad-Vertriebsgebiet Bayern sei. Die Dirnbergers nahmen diesen Hinweis auf, mieteten einen Laden im Ort und begannen dort mit dem damaligen Modellspektrum der Japaner, das eingängige Modelle wie die TR1 oder die XT, später die zweitaktenden Legenden der RD-Familie oder das breitgefächerte Spektrum der XJ-Baureihen ins Spiel brachte. 1988 hörte man dann vom Willen auf der Insel, die Kultmarke Triumph wieder auferstehen zu lassen, man schaute sich die Fabrik an und war fortan überzeugt, dass dieses Wagnis gelingen könnte. Nachdem ab 1990 nun auch die Fahne der Briten in Cham wehte, folgte 1994 schließlich noch der Schritt ins KTM-Lager. Die Dirnbergers hatten nämlich zu dieser Zeit mit einem eigenen Team die niederbayerischen Motocross-Championate gehörig aufgemischt – und damit auch im Lager der Österreicher und beim damaligen KTM-Geschäftsführer Anton „Toni“ Stöcklmeier Staub aufgewirbelt, der flugs in Cham anklopfte.

Im März 1988 hatte man die Zelte am aktuellen Standort Mittelweg in einem Mischgebiet im Süden Chams aufgeschlagen und ein Areal konzipiert, das im Laufe mehrerer Bauabschnitte über die Jahre kontinuierlich wuchs. Alleine in der vorerst letzten Bauphase von 2019 auf 2020 verdoppelten die Dirnbergers ihre überdachte Nutzfläche auf nunmehr 2.200 Quadratmeter, brachten eine auf elf Bühnenplätze gewachsene, topmoderne Werkstatt sowie Lager-, Verwaltungs- und Sozialräume in einem kompletten Neubau unter.

Die nächste Unternehmergeneration hat bei den Dirnbergers indes längst Fuß gefasst. Franziska Dirnberger, seit gut einem Jahr regelmäßig in Begleitung ihres Töchterchens anzutreffen, stieß 2014 in Vollzeit zum Motorrad-Team, nachdem sie zuvor zunächst eine kaufmännische Lehre in einem Kfz-Betrieb absolviert und ihre Ausbildung anschließend mit dem Titel „Kfz-Betriebswirtin“ als Ergebnis eines Vollzeit-Studiums im niedersächsischen Northeim gekrönt hatte. Die Jung-Unternehmerin, die sich nach eigenen Angaben vor allem um die verwaltungstechnische und organisatorische Seite des Geschäfts kümmert, aber auch eine feste und gefragte Größe für den Einsatz an der Kunden-„Front“ ist, betont die einerseits klare Aufgabenverteilung innerhalb der Mannschaft, die andererseits von einer hohen Qualität in der Kommunikation flankiert werde. Vor allem aber betont sie das Miteinander im Team. „Jeder hat sein Kompetenzfeld, wir arbeiten gut zusammen und sprechen viel miteinander.“

Kompetenzfeld Fahrerausrüstung\Großes Augenmerk und inhaltliche wie organisatorische Wucht legt man in Cham auf das Kompetenzfeld Fahrerausrüstung. Neben Chefin Erna Dirnberger, die von Beginn an ihr geballtes Knowhow als gelernte Bekleidungsfachverkäuferin in den Ring warf, kümmern sich zwei weitere Mitarbeiterinnen um die Belange der Kunden in einem Metier, das in Cham mit Ankermarken wie Held, iXS, Shoei, HJC, Daytona und Co. kompetent besetzt wird. „Das Thema ist kein Selbstläufer – aber wenn man sich damit beschäftigt und die richtigen Partner und kompetente Mitarbeiter an Bord holt, funktioniert es“, unterstreicht Franziska Dirnberger.

Ein Umstand fällt in Cham besonders auf: Die hohe Anzahl an langjährigen Mitarbeitern. Die Dirnberger-Werkstatt beispielsweise steht der unter der Regie des Vater-Sohn-Duos Helmut und Daniel Prommesberger. Während Helmut seit 35 Jahren für das Unternehmen arbeitet, hat Daniel ebenfalls bereits gut 20 Jahre auf der Uhr. Ähnlich sieht es in der Bekleidungsabteilung aus: Karina Pemmerl kommt dort auf eine Betriebszugehörigkeit von 36 Jahren, ihre Kollegin Ramona Mühlbauer ist seit 28 Jahren dabei. Ein weiteres Dirnberger-Qualitätslabel in einer Branche, die Fluktuation und Fachkräftemangel nur allzu gut kennt.

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