Kawasaki-Familie trauert um Anton Wolf
23.11.2020
Die deutsche Niederlassung des Herstellers würdigt den unlängst verstorbenen ehemaligen Vertragshändler als Urgestein und glühenden Fan der Marke.
Er gehört zu den ganz großen Namen in der deutschen Kawasaki-Historie: Anton Wolf aus Seligenstadt. Am 17. November 2020 verstarb Anton „Toni“ Wolf im Alter von 79 Jahren in Bruchköbel. „Unser Mitgefühl gilt seiner Familie und seinen Freunden“, heißt es aus der deutschen Niederlassung des japanischen Herstellers.
„Kawa-Toni“, wie ihn Freunde und Bekannte nannten, wurde vom ehemaligen Kawasaki-Generalimporteur Detlev Louis Ende der 1960er-Jahre als einer der ersten offiziellen Händler der Marke unter Vertrag genommen. Zuvor hatte der Hesse gemeinsam mit seiner Frau Ingeborg bereits für kurze Zeit die 650W1 und W2 im Auftrag von Großversandhändler Neckermann verkauft. Die Maschinen wurden aus der Schweiz importiert.
„Toni Wolf erlebte als Kawasaki-Vertragshändler natürlich auch die glorreichen Jahre von Kawasakis Z-Modellen, die mit dem Meilenstein 900Z1 Ende 1972/Anfang 1973 ihren Anfang nahmen“, betont man bei Kawasaki. Legendär sei die Geschichte, wie Toni zu seiner ersten Z1 kam: Er holte sie im November 1972 bei Importeur Louis in Hamburg persönlich ab. Das Besondere daran: Toni fuhr per Zug in den hohen Norden und anschließend die Maschine per Achse zurück nach Hessen – bei vier Grad Außentemperatur. Dort wiederum kam die Z1 gleich bei einer Messe in Maintal als Ausstellungsmotorrad publikumswirksam zum Einsatz.
Auch als Kawasaki ab 1976 mit einer eigenen Niederlassung in Frankfurt selbst das Importzepter in die Hand nahm, blieb Toni den Grünen treu. 1985 übernahm der Seligenstädter mit seinem Sohn Thomas die Kawasaki-Vertretung von der Firma KBS in Hanau. Auch wenn Toni Ende 2005 aus dem Geschäft als Vertragshändler ausschied, blieb er der Marke Kawasaki weiter verbunden. Nach wie vor betreute er seine loyale Kundschaft und half nicht selten bei schier aussichtslosen Reparaturfällen aus der Patsche.
Bis zuletzt besuchte er auch die Mitarbeiter der deutschen Kawasaki-Niederlassung aus Friedrichsdorf bei den Kawasaki Days. „Toni war ein absolutes Original, stets gut aufgelegt, bestens informiert – und bis zum Schluss ein Kawa-Mann“, erinnert sich das Team aus Friedrichsdorf.