Intermot 2020 fällt ins Wasser
16.06.2020
Die Messe Köln und der Industrie-Verband Motorrad sagen die nationale Zweirad-Leitmesse für dieses Jahr ab und planen mit einem Termin im übernächsten Jahr. „Digitale Formate und Präsentationen“ soll es im Herbst aber geben.
„Nach intensiver Beratung und in Abstimmung mit dem ideellen Träger, dem Industrie-Verband Motorrad e.V. (IVM) sowie mit Key Playern aus der Industrie“ habe man sich entschlossen, die Intermot 2020 – ursprünglich geplant für den 6. bis 11. Oktober 2020 – auszusetzen, heißt es in einer aktuellen Mitteilung der Koelnmesse GmbH. „Wir haben diese Entscheidung nicht zuletzt mit Blick auf die Gesundheit unserer Aussteller und Besucher getroffen“, so der Ausrichter, der die Grundproblematik sieht, dass Großveranstaltungen wie die Intermot – im Gegensatz zu Fachmessen mit B2B-Orientierung – an allen Messetagen mehrere zehntausend Privatbesucher auf einer begrenzten Hallenfläche und in einem kurzen Zeitraum verzeichneten. Räumliche Nähe und das gemeinsame Erlebnis des Messegeschehens gehörten fest zum Veranstaltungscharakter. Die aktuellen Vorgaben des Robert-Koch-Instituts (RKI), der Politik und der Behörden seien bei Großveranstaltungen zurzeit aber nicht umzusetzen. „Hinzu kommt die Verunsicherung zahlreicher Kunden und die komplizierte Reisesituation“, so der Ausrichter, der den nächsten regulären Intermot-Termin im Zeitraum 5. bis 9. Oktober 2022 sieht – abermals in Köln.
Weiter heißt es: Zukünftig würden Messen wie die Intermot verstärkt „hybride Elemente“ aufnehmen. Man wolle neben dem Erlebnis vor Ort damit auch digitale Reichweite erzeugen. Alle Beteiligten hätten nun ausreichend Zeit, die nächste Intermot vorzubereiten.
In einem kompletten Präsentations-Verzicht und in Unsichtbarkeit will man sich dieses Jahr aber nicht üben. „Als wichtiger Teil der Motorrad-Branche und gerade in schwierigen Zeiten wollen wir unsere Partner auch in diesem Jahr tatkräftig unterstützen und arbeiten mit Hochdruck an einem digitalen Format“, verspricht man in Köln. In Planung seien „moderierte digitale Formate“, die „die Weltpremieren der Fahrzeughersteller für die Saison 2021, aber auch Innovationen und Branchen-News aus den Segmenten Teile, Zubehör und Bekleidung“ präsentieren sollen. Zudem diskutiere ein B2B-Talk die „Chancen nach der Corona-Krise“. Alle digitalen Intermot-Events seien für Ende 2020 vorgesehen und würden „als Newsstreams in die globale Motorrad-Community ausgestrahlt“.
Ausstellern und Partnern, die gegenüber der Messe Köln bereits in Vorleistung gegangen seien, werde man die geleisteten Zahlungen aufgrund der Messeabsage in vollem Umfang zurückerstatten, betont man auf Seiten des Veranstalters. Die Koelnmesse GmbH werde dies in den kommenden Wochen zentral veranlassen, die betreffenden Unternehmen müssten dafür nichts weiter unternehmen, heißt es.
