Harley probiert es mit Pop-up-Stores in Italien, Spanien und Portugal
24.08.2022
Der US-Motorradhersteller baut auf die Modeaffinität der südeuropäischen Kunden und will Lifestyle-Akzente setzen. Ein Modell auch für Deutschland?
Pop-up-Stores, temporäre Ladengeschäfte an meist exponierten Lagen, waren einst ein probates Mittel im Marketing, um Marken neue Zugangswege und Kundenkreise zu eröffnen. BMW hatte es einst in München ausprobiert, jetzt wagt der US-Hersteller Harley-Davidson offenbar erste Schritte auf diesem durchaus glatten Terrain. Denn die Sache ist keineswegs ein Erfolgsgarant und Selbstläufer, da der anspruchsvolle und selbstbewusste Kunde ein durchaus feines Gespür dafür hat, ob ihm ein Markenauftritt authentisch erscheint oder er doch nur auf ein konstruiertes, halbgares Gebilde stößt.
Bei Harley-Davidson, das erklärtermaßen sein Zubehör- und Bekleidungsgeschäft pushen möchte und – angesichts des schwächelnden Kerngeschäfts Motorradverkauf – nicht nur Vorstandsbeschlüsse gefasst, sondern unlängst auch zwei renommierte Designerinnen eingestellt hat, sucht sein Pop-up-Glück vorerst in Südeuropa. Die für diesen Raum zuständige Harley-Divison lässt durch Francesco Vanni ausrichten, seines Zeichens Managing Director Italien, Spanien und Portugal der Milwaukee-Marke, dass der Hersteller nicht nur technische Outfits anbiete, sondern verschiedene Kollektionen im Fundus habe, die für ein breites und heterogenes Publikum geeignet seien. Gerade Italien sei „die Heimat der Mode“ – und genau aus diesem Grunde wolle man in Zukunft diese Seite der Marke dort präsentieren. Interessant in diesem Zusammenhang: Die Südeuropa-Zentrale organisiert das Vorhaben ganz offensichtlich in Eigenregie, ohne das bereits einigermaßen dicht gewebte Netz der Harley-Vertragspartner in den Auftritt einzubinden.
Bislang hat Harley Shops nach eigener Darstellung in Cortina D'Ampezzo, Lazise am Gardasee und auf der portugiesischen Insel Madeira eröffnet, außerdem in Rom und Venedig. Weitere sollen folgen, hieß es.
