Geehrte und Laudatoren auf einem Foto (v.l.): Markus und Regina Kremer, Inhaber von Harley-Davidson Fulda, Hubert Klemm (Total Deutschland), Marc Fröhlich (Harley-Davidson Deutschland), Klaus Hüttinger (Verleger World of Bike) sowie Robert Kremer, der die Nachfolger-Generation beim diesjährigen Preisträger von Platz zwei verkörpert.
Geehrte und Laudatoren auf einem Foto (v.l.): Markus und Regina Kremer, Inhaber von Harley-Davidson Fulda, Hubert Klemm (Total Deutschland), Marc Fröhlich (Harley-Davidson Deutschland), Klaus Hüttinger (Verleger World of Bike) sowie Robert Kremer, der die Nachfolger-Generation beim diesjährigen Preisträger von Platz zwei verkörpert. (© World of Bike)
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Familiensache
07.10.2020

Bei Harley-Davidson Fulda geht es familiär zu – und das in vielerlei Hinsicht: Zum einen wird das Unternehmen, das dieses Jahr sein 22. Betriebsjahr beschließt, von einem waschechten Familienverband geführt – in Gestalt von Markus und Regina Kremer, unterstützt von ihrem Sohn Robert. Dahinter aber tut sich ein noch größerer Horizont auf, entfaltet sich gleichsam der erweiterte Familienkreis: Denn das zugehörige HOG-Chapter Fulda-Rhön, das als eines der größten Europas gilt und dem Markus Kremer als Director vorsteht, ist eng mit dem Betrieb verzahnt. Dadurch entstand ein Konstrukt und Geschäftsfeld, das in dieser Ausprägung und in der Qualität, mit der es gelebt wird, einzigartig ist. So einzigartig, dass es in diesem Jahr von der Jury des World of Bike-Awards „Händler des Jahres“ mit dem zweiten Platz gewürdigt wurde. Eindrücke von einem denkwürdigen Ortsbesuch.

Wer sich auf der Heidelsteinstraße, einer Zufahrt am südlichen Rand Fuldas gen Norden vorarbeitet, in Richtung Zentrum der Metropole Osthessens, dabei eine Möbelhalle in XXXL passiert und anschließend einen sanften Hügel hinauffährt, wird unweigerlich mit einem Horizont konfrontiert, der gefangen nimmt: Denn just an jener Erhebung ragt ein Wasserturm in rotem Klinker auf, wie um zu sagen: Warum weiterfahren? Hier schlägt doch schließlich das Herz der hiesigen Biker-­Gemeinde. Und in der Tat: Ein imposantes Gebäude am Fuß jenes Turmbaus, ein Ensemble mit mächtiger, lichtdurchwirkter Fassade und bestückt mit dem weltberühmten „Bar & Shield“-Logo, wirkt wie die Stein/Stahl/Holz gewordene Einladung in den Mikrokosmos Harley-Davidson.

Erfüllter Lebenstraum
Am 1. Oktober 1999 begann das Abenteuer Harley-Davidson in Fulda: Eine fünfköpfige Biker-Runde und Freundes-Riege hatte sich einen gemeinsamen Traum erfüllt und einen eigenen Laden eröffnet – nicht gleich als offizielle Vertretung, noch dazu bei 270 Quadratmetern Betriebsfläche in überschaubaren Platzverhältnissen und anfangs noch mit mehr eigenen Bikes im Showroom als echter Handelsware. Doch kurz darauf lief alles in geregelteren Bahnen, war der Vertrag mit der Company unter Dach und Fach, Lager, Werkstatt, Verkauf und Büro kamen besser und besser in Gang. Und bald schon galt die neue Fuldaer Außenstelle von Milwaukee als „Place To Be“, scharte die engagierte Mannschaft mehr und mehr Kunden um sich, das zugehörige Chapter gedieh.

Heute residiert das Unternehmen noch immer an gleicher Stelle, man firmiert offiziell als „Harley-Davidson Fulda Your Bike House GmbH“ mit Markus und Regina Kremer als alleinigen Inhabern, das Immobilien-Ensemble wuchs auf inzwischen gut 2.000 Quadratmeter überdachte Fläche, man hat einen spektakulären, zweigeschossigen Showroom integriert, das umfangreiche Werkstatt-Areal mit zehn Hebebühnen-Plätzen ausgestattet, zudem mit der Burnout-Bar eine eigene Gastronomie etabliert. Mit der Kundenfrequenz – das Einzugsgebiet reiche inzwischen vom Südharz bis nach Schweinfurt, so Markus Kremer – und dem Bekanntheitsgrad stieg auch die Mitarbeiterzahl: Von 3 zu Beginn auf heute 21. Und das Chapter hat mit rund 600 Mitgliedern eine Stärke erreicht, die als führend in Europa gilt.

Community als Geschäftsgrundlage
Aus dem Miteinander in diesem Aktiv-Kreis an Bikern und Zweirad-Enthusiasten, durch viele gemeinsame Ausfahrten und den Run innerhalb der Community auf Aktivitäten dieser Art erkannte man in Fulda schnell: Wenn man das systematisiert, wenn man das in ein planbares, vielgestaltiges wie hochwertiges Ausfahrten-, Freizeit- und Erlebnis-Angebot gießt, wenn man das außerdem noch sauber kommuniziert und gut zugänglich macht, dann hält man die Kunden auch im Sattel, bindet sie an sich, verschafft ihnen höhere Kilometerleistungen – und befeuert damit das eigene Werkstatt-, Zubehör- und Fahrzeuggeschäft. „Wir haben uns also nicht – wie viele unserer Kollegen – auf Umbauten und aufs Customizing verlegt, unsere Stärke ist das Reise- und Eventgeschäft“, so Regina Kremer, die selbst bei zahlreichen Ausfahrten im Sattel sitzt. Informieren können sich die Kunden inzwischen in einem jährlich aktualisierten Katalog, dem „Adventure Book“, der von einem Online-Buchungs-Tool flankiert wird. Robert Kremer, der 2017 zum Betrieb seiner Eltern stieß, kann gerade in diesem Sektor seine umfassende Berufserfahrung einbringen, die er zuvor im Event- und Marketingbereich gesammelt hatte. In den nächsten Jahren soll er zudem systematisch auf die Übernahme der Geschäfte vorbereitet werden, die mit dem Betrieb in Fulda, aber auch mit einer Harley-Niederlassung in Erfurt, inzwischen eine beachtliche Bandbreite erreicht haben.

Bei aller Umtriebigkeit, bei aller Komplexität, die das Bike-Geschäft in Fulda inzwischen kennzeichnet – eines ist den Inhabern, wie sie ausdrücklich betonen, immens wichtig: Das Gedeihen ihrer Community, das Wohlbefinden ihres Chapters. Man lege großen Wert auf einen familiären Umgang, auf eine offene, freundliche Atmosphäre im Laden, im Miteinander, auf so wenige Hürden und Regeln wie möglich, auf ein größtmögliches Maß an Freiheit und Selbstbestimmtheit des Einzelnen. „Alles kann, nix muss“, so Regina und Markus Kremer unisono. Das kann Manfred „Hembo“ Hembacher nur unterstreichen. Der gestandene Biker, seit 2001 im Chapter und inzwischen Road Captain, betont die „Kommunikation auf Augenhöhe“, die Top-Zusammenarbeit mit Harley Fulda – einem Betrieb, der mit dieser Philosophie längst selbst zu einer starken Marke und zurecht Preisträger im Reigen der „Händler des Jahres“ 2020 geworden ist.

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