2020 war Corona-bedingt ein schwaches Autojahr.
2020 war Corona-bedingt ein schwaches Autojahr.
Branche

Europäischer Pkw-Markt bricht 2020 um ein Viertel ein
19.01.2021

Weltmarkt schwächelte insgesamt; China nur einstellig im Minus; langsame Erholung im laufenden Jahr erwartet.

Die Coronakrise hat sich 2020 auf den internationalen Märkten massiv ausgewirkt. Wie der Verband der Automobilindustrie aktuell bilanzierte, seien in nahezu allen Ländern der Welt die Verkäufe teils drastisch zurückgegangen. Von den drei großen Absatzregionen habe Europa (EU27 & EFTA & UK) den größten Rückgang um rund ein Viertel verbuchen müssen, hieß es, in den USA seien die Verkäufe zweistellig zurückgegangen. Der chinesische Markt habe sich zwar vergleichsweise zügig erholt, sei aber im Gesamtjahr noch deutlich unter dem Vorjahresniveau geblieben. Im Jahr 2021, so hofft man auf Verbandsseite, dürften die internationalen Märkte auf breiter Front wachsen – das Vor-Corona-Niveau werde aber voraussichtlich nicht erreicht.

In Europa wurden dem VDA zufolge im Jahr 2020 insgesamt knapp 12 Millionen Pkw neu zugelassen, 3,8 Millionen bzw. fast ein Viertel (-24 Prozent) weniger als im Vorjahr. Die fünf größten Märkte verbuchten demnach durchweg zweistellige Rückgänge. In Deutschland sanken die Neuzulassungen laut dem Verband um knapp ein Fünftel (-19 Prozent), in Frankreich reduzierte sich das Absatzvolumen um ein Viertel (-25 Prozent), in Italien (-28 Prozent), dem Vereinigten Königreich (-29 Prozent) und Spanien (-32 Prozent) wurden jeweils knapp ein Drittel weniger Autos zugelassen.

In den USA schloss der Light-Vehicle-Markt (Pkw und Light Trucks) das Jahr 2020 nach VDA-Angaben mit knapp 14,5 Millionen verkauften Fahrzeugen ab (-15 Prozent). Erstmals seit 2012 habe der US-Markt damit nicht mehr die 15-Millionen-Marke überschritten.

China habe die Corona-Pandemie und deren schwerwiegende Folgen für den Automobilabsatz weitestgehend hinter sich gelassen, schreibt der VDA. Dank einer raschen Erholung habe sich das Minus im Jahr 2020 auf 6 Prozent reduziert (19,8 Mio. Einheiten). Im Dezember seien 2,3 Mio. Fahrzeuge an chinesischen Kunden gegangen – 7 Prozent mehr als im Vorjahr und der achte monatliche Anstieg in Folge.

Der VDA rechnet damit, dass sich dieses Jahr eine langsame Verbesserung der Marktlage einstelle. Die Rückgänge des Jahres 2020 würden aber nicht vollständig wettgemacht. Für Europa rechnet die Interessenvertretung der Industrie in diesem Jahr mit einem Wachstum von 12 Prozent auf 13,4 Millionen Neufahrzeuge. In den USA dürfte der Absatz 2021 um 9 Prozent zulegen (15,8 Mio. Einheiten). Der chinesische Pkw-Markt werde mit 21,4 Mio. Einheiten (+8 Prozent) bereits wieder das Vor-Corona-Niveau übersteigen. Der Pkw-Weltmarkt dürfte damit – nach einem Einbruch um 15 Prozent in 2020 – in diesem Jahr um 9 Prozent auf 73,8 Mio. zulegen. „Aber auch dieses Absatzvolumen liegt noch deutlich unter dem Vor-Corona-Niveau“, so der VDA.

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