Der ACEM fordert EU-Hilfe.
Der ACEM fordert EU-Hilfe. (© WoB)
Branche

EU-Herstellerverband fordert Hilfe der Politik
26.05.2020

Die europäische Motorradindustrie ruft über ihre Interessenvertretung ACEM die EU-Kommission zur Unterstützung für eine Bewältigung der Pandemiefolgen auf. Vor allem das Euro-5-Thema drückt.

Die Folgen der Corona-Pandemie insbesondere in den Monaten März und April haben die Motorradzulassungen in ganz Europa auf Talfahrt geschickt und das Handelsgeschäft rund um das motorisierte Zweirad in vielen Teilen der EU zeitweise praktisch zum Erliegen gebracht. Wie der europäische Zweiradhersteller-Verband ACEM in einer aktuellen Verlautbarung bilanziert, seien die Gesamtzulassungen in den fünf größten Motorradmärkten Europas – in Frankreich, Deutschland, Italien, Spanien und Großbritannien – alleine im März dieses Jahres um 39,6 Prozent zurückgegangen, vergleicht man sie mit den entsprechenden Zahlen aus dem März 2019. Laut Verband verschlechterte sich die Situation im April abermals: In den genannten Märkten summierte sich der Rückgang den Angaben zufolge auf ein Niveau von 74,9 Prozent. Die genannten Zahlen beziehen sich ACEM zufolge auf zulassungspflichtige Zweiräder mit 125 Kubikzentimetern Hubraum und mehr, die Zahlenangaben indes basieren auf Meldungen der Hersteller an den Verband.

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Wie der ACEM weiter schreibt, sei das Moped-Segment gleichermaßen betroffen gewesen. In den größten europäischen Mopedmärkten – Belgien, Frankreich, Deutschland, Italien, die Niederlande, Polen und Spanien – sei der Neufahrzeugverkauf im März 2020 im Jahresvergleich um 37,9 Prozent zurückgegangen, im April 2020 sackten die Mopedregistrierungen in denselben Märkten sogar auf ein Niveau ab, das 55,1 Prozent unter dem des Vorjahres lag.

„Aufgrund des saisonalen Charakters des Marktes – mit einer Konzentration der Verkäufe auf das Frühjahr – gerieten die Zweirad-Handelsbetriebe durch die Folgen der Pandemie im März und April unter erheblichen finanziellen Druck“, bilanziert der Herstellerverband. Darüber hinaus hielten die Händler jetzt einen Überschuss an Euro-4-Fahrzeugen, die drohten unverkäuflich zu werden, weil nach gültiger Gesetzeslage ab 1. Januar 2021 nur noch Neufahrzeuge nach Euro-5-Norm in den Verkehr gebracht werden könnten. Deshalb fordere die Branche, dass die EU-Kommission den Zeitraum, in dem Euro-4-Fahrzeuge verkauft werden können, verlängere. So könne verhindert werden, dass die Händler auf hunderttausenden unverkäuflicher Produkte sitzen bleibe.

„Mit der schrittweisen Wiederaufnahme der Aktivitäten werden uns die Daten für die nächsten drei Monate einen klareren Überblick über die endgültigen Auswirkungen des COVID-19-Virus geben. Dennoch ist bereits jetzt klar, dass 2020 ein sehr schwieriges Jahr für den Sektor sein wird“, kommentierte ACEM-Generalsekretär Antonio Perlot die aktuelle Situation des Zweiradsektors.

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