Scharfe E-Klinge: Die „Edge“ der italienischen Customizer von E-Racer Motorcycles auf Basis des Naked Bikes SR/F von Zero.
Scharfe E-Klinge: Die „Edge“ der italienischen Customizer von E-Racer Motorcycles auf Basis des Naked Bikes SR/F von Zero. (© E-Racer)
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E-Racer: Elektrisierendes Customizing
25.11.2019

Das Umbauen von Verbrennerbikes ist längst Alltag in der Szene. Bei E-Motorrädern läuft das Ganze erst an. Die italienische Schmiede E-Racer Motorcycles schlägt schon mal erste Pflöcke ein. Und was für welche…

Auf ein schlichtes „Edge“ – „Schwertschneide“ – hört die rattenscharfe Kreation der in Bologna angesiedelten Edelschmiede. Basis für das im Cafe Racer-Look surrende, vollkommen straßentaugliche Naked Bike, das den Customizern zufolge im Wesentlichen auf zertifizierte Bauteile aus deutscher Fertigung setzt, ist das Modell SR/F des US-amerikanischen E-Motorrad-Herstellers Zero Motorcycles.

Als eine Mischung aus Klassik und sportlicher Moderne bezeichnen die Edge-Macher das Design für ihr Werk: Die Tankattrappe, die ein Staufach enthält, wurde neu eingekleidet, erscheint kompakter und muskulöser als das Original, der Frontscheinwerfer wurde auf das kleinstmögliche Maß abgespeckt: Lediglich sieben Zentimeter Durchmesser weist das ultrakompakte LED-Bauteil auf. Die neue, CNC-gefräste obere Gabelbrücke bietet zwei Lenkerstummeln Halt, die den Fahrer in eine sehr vorderradorientierte, sportliche Haltung zwingen. Gegen die satte E-Beschleunigung stemmt der sich mithilfe eines handgefertigten Sattels, der aus Leder und Alcantara handgefertigt ist und auf einem neu geformten Heckteil sitzt. Wave-Bremsscheiben und eine zusätzliche Luftunterstützung (von AirTender) für das hintere Zentralfederbein runden die Überarbeitung der SR/F ab.

Da Elektromotorräder keinen Auspuff haben, sind Customizer gezwungen, auch in Sachen Sound neue Wege zu gehen. In Zusammenarbeit mit Toningenieuren und Programmierern arbeite man bei E-Racer derzeit daran, eine App samt entsprechender Motorrad-Hardware zu erarbeiten, hieß es. Mit der sollen Schallwellen erzeugt werden, um einerseits für andere Verkehrsteilnehmern eine Art lautbasierter Standortbestimmung vornehmen zu können. Andererseits solle aber auch der Fahrer in den Genuss von akustischem und sensorischem Feedback kommen. Ein Infraschall-Lautsprecher beispielsweise könne Vibrationen erzeugen, die sich je nach Geschwindigkeit des Motorrads ändern und dem Fahrer ein Gefühl für die jeweilige Leistung vermitteln können. Die Sound-Hard- und Software will E-Racer rückwärtskompatibel entwickeln, das heißt: Auch Käufer, die bereits ein Fahrzeug gekauft hätten, könnten sie nachrüsten.

Den Preis der „Edge“ gibt E-Racer mit 6.000 Euro plus den Listenpreis für das Ursprungsmotorrad an. Man ist also mit rund 30.000 für das Komplettbike dabei. Die ersten fünf Einheiten seien bereits verkauft und würden bis zum Frühjahr 2020 ausgeliefert, hieß es.

Einige technische Daten der „Edge“:

  • Leistung: 110 PS (82 kW)
  • Maximales Drehmoment: 190 Nm
  • Höchstgeschwindigkeit: 200 km/h
  • Ladezeit: Eine Stunde für 95 Prozent Akkuladung mit optionalem 6-kW-Schnelllader
  • Reichweite: 259 km (Stadtverkehr), 132 km (Autobahn bei 113 km/h)
  • Gewicht: 220 kg

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