Branche

E-Motorräder geben Gas
13.12.2018

Der Trend zum Öko-Antrieb macht auch vor Motorrädern nicht halt. Immer mehr Modelle mit immer größerer Reichweite kommen auf den Markt. Was an typischem Geröhre der Verbrennungsmotoren fehlt, soll durch andere Ding wettgemacht werden.

Zu neuen Marken, die wie Energica aus Italien, Sarolea aus Belgien, Emflux aus Indien, Quantya aus der Schweiz und Zero aus Kalifornien ausschließlich E-Bikes entwickeln, gesellen sich Platzhirsche wie Yamaha, KTM und demnächst auch Harley-Davidson. Das „LiveWire“ genannte Modell der Kultmarke aus den USA soll 2019 auf den Markt kommen. Allzuviele Details sind noch nicht bekannt, nur, dass auch das E-Bike eine echte Harley sein soll.

Die „One“ von Emflux ist bis zu 200 Stundenkilometer schnell, kommt in drei Sekunden von 0 auf 100 Km/h und ist mit ihren 169 Kilogramm ein Leichtgewicht. Der 9,7 Kilowattstunden starke Akku soll in 36 Minuten auf 80 Prozent geladen sein, so dass auch die Zwangspausen zwischendurch nicht allzu lange dauern.

Noch viel leichter ist Quantyas „Evo1 Strada“, die gerade mal 93 Kilo auf die Waage bricht. Der 8,55 Kw starke Motor kommt auf eine Höchstgeschwindigkeit von 70 Stundenkilometern und eine Laufzeit von 90 Minuten – kein Rekord, aber für gemütliche Spritztouren allemal ausreichend.

Deutlich schneller sind die Modelle von Zero. Es gibt sie mit sechs und mit neun Kw starken Akkus. Die große Version kommt auf 142 Stundenkilometer und eine Reichweite von maximal 183 Kilometern.

Auf Rennen ausgerichtet ist Saroleas „Manx 7“, die bei dem ältesten E-Mororradrennen der Welt, der TTZero auf der britischen Isle of Man, an den Start gehen soll. Auf 204 PS und 330 Stundenkilometer soll der flüsterleise Bolide kommen.

Die TTZero wird seit 2010 ausgetragen. Das Rennen für Elektro-Motorräder führt über eine Runde des knapp mehr als 60 Kilometer langen Snaefell Mountain Kurs. Den bisherigen Streckenrekord hält der Brite Michael Rutter mit 196 Stundenkilometer.
Dominiert wird die TTZero seit ihren Anfängen von MotoCzysz-Bikes. Das soll sich allerdings nicht nur nach Vorstellung von Sareola ändern. Als neue, nur für Motorräder von Energica arrangierte Rennserie kommt 2019 der zunächst auf drei Jahre begrenzte „FIM MotoE Wold Cup“ dazu. An den Start gehen sollen 18 Bikes. Als Fahrer sind überwiegend MotoGP-Fahrer, aber auch die besten Fahrer in der Moto2 im Gespräch. Dabei wird die MotoGP seit 2012 von den beiden Spaniern Jorge Lorenzo und Marc Marquez beherrscht, die auch weiterhin als Titelfavoriten gelten.

Die Rennen auf den Strom-Boliden sollen zwischen dem Warmup der MotoGP und dem Moto3-Lauf ausgetragen werden. Termine und Pisten sind noch offen.

Energica hat zurzeit zwei verschiedene Bikes auf dem Markt. Die „Energica Eva“ ist auf 200 Km/h gedrosselt und holt aus ihrem 11,7 Kilowatt starken Akku 145 Pferdestärken heraus. Reichen soll das bei normaler Fahrt für eine Reichweite von 200 Kilometer. Die kleine Schwester „Eva Esseesse 9“ begnügt sich mit 109 PS.

Im kommenden Jahr wollen die Italiener endgültig demonstrieren, dass echte Rennbikes auch ohne röhrende Motoren auskommen.

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