Der frisch gebackene Superbike-Werksfahrer Michael Ruben Rinaldi durfte die Neuheit seines Arbeitgebers präsentieren...
Der frisch gebackene Superbike-Werksfahrer Michael Ruben Rinaldi durfte die Neuheit seines Arbeitgebers präsentieren... (© Ducati)
Produkt 4 Bilder

Ducati lässt das Monster vom Stapel
03.12.2020

Leichter, stärker, spritziger: Bei der Neuauflage ihres Mittelklasse-Naked Bikes ziehen die Italiener viele Register. Das Fahrgestell aus Gitterrohr muss einem Verbund aus Alu und Kunststoff weichen. Und auch die Hubraum-Angabe verschwindet. Der Name: Monster, nur Monster.

Ein wenig erinnert die Silhouette der Bologneserin an die ihrer Mitstreiterin aus Mattighofen, der KTM 890 Duke R: Steil angestellter Frontscheinwerfer, klar Vorderrad-orientierte Linienführung, viel Motor, nur das Allernötigste an Verkleidungs-Schnickschnack, kaum Heck. Dieser Look schreit es förmlich heraus: Hier harrt ein bis zum Anschlag gespannter Flitzebogen seiner Entladung, hier will ein Biest seine Krallen in den Asphalt graben.

Aggressiver in der Optik ist sie definitiv geworden, die neue Monster. Und das liegt vor allem am Fehlen des Gitterrohrrahmens im neuen Konzept. Das rotlackierte Stahl-Fachwerk, wie es im Vorgängermodell, der Monster 821, die Dinge zusammenhielt, dieses Konstrukt, das zwar Solidität ausstrahlte, aber dennoch auch ein Stück Motorrad-Barock verkörperte, musste einem hochmodernen Verbund aus superkompaktem Alu-Hauptrahmen, der das Triebwerk bei den Hörnern – pardon: an den Zylinderköpfen – packt, und einem Heck-Geflecht aus glasfaserverstärktem Polymer Platz machen. Der minimalistische Ansatz beim Rahmenbau, die neuen Materialien, ein leichteres Triebwerk und viele Detaillösungen mehr tragen dazu bei, dass die Monster im April 2021 – dann soll sie laut Hersteller in den Showrooms des Handels stehen – mit nur 166 Kilo Trockengewicht, 18 Kilo weniger als bei der Vorgängerin, ihrer Feuertaufe entgegenfährt.

Der Euro 5-konforme, flüssigkeitsgekühlte Testastretta-90-Grad-V-Twin der Monster wurde auf 937 Kubikzentimeter Hubraum erweitert, liefert fortan eine Leistung von 111 PS aus und ein Drehmoment von 93 Nm ab. Kräftig unterstützt wird er dabei von serienmäßigen elektronischen Helferlein wie Up-and-down-Quickshifter, dreistufigem Kurven-ABS, das Driftfreudige am Hinterrad ausschalten können, einer Launch- und einer Wheelie-Control.

Gebremst wird standesgemäß, nämlich mit einer 320er-Doppelscheiben-Anlage vorne, die von M4.32 Monoblock-Bremssätteln von Brembo, befeuert von einer Radialbremspumpe und Sintermetall-Belägen aus gleichem Hause, in die Zange genommen werden. Die Kupplung ist ebenfalls hydraulisch unterstützt.

Das Monster-Cockpit ziert ein 4,3-Zoll-TFT-Farbbildschirm, dessen Grafiken laut Hersteller aus der Panigale V4 stammen und alle nützlichen Informationen dem Zeitgeist gemäß visualisieren. Über ein optionales Bluetooth-Modul kann der Monsteristo zudem sein Smartphone in die Bike-Elektronik einklinken, um sich etwa mit Hinweis-Symbolen für empfangene Nachrichten im Cockpit erfreuen zu lassen. Anders als bei der Hornissen-äugigen Duke-Meute von KTM darf die Monster noch aus einem üppigen Rund-Scheinwerfer die Umgebung erhellen, heute freilich in Voll-LED-Technologie. Geblinkt wird mit dynamischen und automatisch abschaltenden Richtungsanzeigern.

Preise für die taufrische Monster, die von einer Variante namens Monster + (plus) flankiert wird, die mit Cockpit-Verkleidung und Sozius-Sitzbankabdeckung aufwartet, nannte Ducati bis dato keine.

Tags

Bleiben Sie auf dem Laufenden!

Newsletter
RSS Feed

Abo

Sie möchten die World of Bike abonnieren? Nehmen Sie Kontakt mit uns auf.

Aktuelle Ausgabe: 03/24