Branche

Dramatische Entwicklung bei KTM
14.11.2024

Der Motorradhersteller aus Mattighofen befindet sich in finanziellen Schwierigkeiten.

Wie ein Bericht einer renommierten Wirtschaftszeitung offenlegt, gerät die Pierer Mobility AG in eine ernsthafte Schieflage. Es ist von einem hohen dreistelligen Millionenbetrag die Rede, wobei genaue Zahlen nicht bekannt gegeben wurden. Fakt ist jedoch, dass der Fahrzeughersteller alleine kaum noch eine Lösung für seine finanzielle Situation finden kann. Erst kürzlich berichteten wir über die schwache Ertragslage im ersten Halbjahr 2024. Nun hat sich die Lage weiter verschärft: Der Aktienkurs ist in den letzten zwei Jahren um über 90% eingebrochen, und allein gestern verlor Pierer Mobility fast 35% an Wert. Damit wird das Unternehmen zunehmend zu einem potenziellen Übernahmekandidaten.

Ursache für die Probleme sind unter anderem enorme Lagerbestände, die aus überoptimistischen Planungen im Motorrad- und E-Bike-Bereich resultieren sowie die ambitionierten und teilweise unrentablen Akquisitionen zusätzlicher Marken. Die Vision von Stefan Pierer, die größte Zweiradmanufaktur Europas zu werden, stellt sich nun als riskantes Unterfangen heraus, das der Firma ernsthaft schaden könnte.

Zurzeit werden zahlreiche Modelle stark rabattiert angeboten. Dies führt dazu, dass Kunden, die vor wenigen Monaten noch nahezu den vollen Preis zahlten, sich benachteiligt fühlen. Diese aggressive Preisgestaltung könnte das Image der Marke nachhaltig beschädigen und schadet auch den Vertragshändlern, die mit den Folgen hausgemachter Probleme kämpfen.

Ein radikaler Stellenabbau scheint unvermeidlich. Einige Marken könnten komplett vom Markt verschwinden, und auch das E-Bike-Geschäft, das derzeit für viele Marktteilnehmer ein verlustreiches Segment ist, könnte für Pierer auf Dauer nicht tragbar sein. 2025 wird für die Gruppe voraussichtlich ein weiteres Jahr mit hohen Verlusten und Altbeständen.

Bei einer Nettoverschuldung, die sich seit 2022 von über 300 Millionen Euro auf nun über 1,5 Milliarden Euro gesteigert hat, scheint nur eine Lösung sinnvoll: eine Übernahme durch den langjährigen indischen Partner Bajaj Auto. Bajaj Auto, ein finanziell stabiler und gesunder Hersteller, verfügt über die nötigen Mittel und produziert bereits seit vielen Jahren zahlreiche KTM-Modelle. Eine Übernahme würde nicht nur die Marke in sichere Hände übergeben, sondern auch Arbeitsplätze sichern, insbesondere da Pierer bereits mehrfach angedeutet hat, Stellen in großem Umfang abbauen zu müssen.

 

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Klaus Hüttinger

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KTM
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Aktuelle Ausgabe: 09/24