Die neue Ducati Panigale V4 R
24.09.2025
Das Superbike der nächsten Generation mit MotoGP-DNA.
In einer neuen Episode der Ducati World Première 2026 stellt Ducati die neue Panigale V4 R vor (hier der direkte Link zum Video) – ein Modell, das aus der siebten Generation der Ducati Superbikes hervorgegangen ist. Die neue Panigale V4 R wurde entwickelt, um in der Superbike-Weltmeisterschaft anzutreten und Ducati-Fans gleichzeitig das ultimative Sportmotorrad für die Straße zu bieten – mit einzigartigen, aus dem Rennsport abgeleiteten Features, die es bislang bei einem straßenzugelassenen Motorrad noch nie gegeben hat.
Die neue Panigale V4 R ist die neueste Nachfahrin der Ducati „R”-Reihe, die 2001 mit der legendären 996R begann. Diese Motorräder waren schon immer der Ausgangspunkt für die Superbike-Weltmeisterschaft und sind aus diesem Grund die edelsten Sportmotorräder von Ducati. Besitzer einer solchen Maschine wissen, dass sie ein Serien-Sportmotorrad besitzen, das einem Rennmotorrad so nahe wie möglich kommt. Die „R“-Modelle stehen für Einzigartigkeit – deshalb wird auch die neue Panigale V4 R in einer nummerierten Serie gefertigt. Modellbezeichnung und Seriennummer sind elegant auf der Gabelbrücke eingraviert.
Die neue Panigale V4 R stammt aus der siebten Generation der Ducati Sportmotorräder, von denen sie den Front Frame und den brandneuen Hollow Symmetrical Swingarm übernommen hat. Die neue Schwinge wurde in Zusammenarbeit mit Ducati Corse gemäß den spezifischen Steifigkeitswerten entwickelt, die zur Maximierung der Performance mit modernen Slick-Reifen erforderlich sind, wie sie in der Superbike-Weltmeisterschaft zum Einsatz kommen. Die neue Panigale V4 R verkörpert einen bedeutenden Teil der Erfolge von Ducati in der MotoGP und der Superbike-Weltmeisterschaft. Sie wurde entwickelt, um auf höchstem Niveau in der seriennahen Weltmeisterschaft anzutreten und gleichzeitig Ducati Enthusiasten das beste Sportmotorrad der Welt zu bieten.
Dank der kontinuierlichen und engen Zusammenarbeit mit Ducati Corse führt die Panigale V4 R erstmals technische Lösungen ein, die im Rennsport entwickelt wurden, wie beispielsweise die Corner Sidepods , die Ducati 2021 in der MotoGP eingeführt hat, und die Ducati Racing Gearbox (DRG) mit Ducati Neutral Lock (DNL).
Der Desmosedici Stradale R-Motor, der gemäß der Philosophie von Ducati Corse in der MotoGP weiterentwickelt wurde, bietet über den gesamten Drehzahlbereich hinweg ein gleichmäßigeres Drehmoment und eine gleichmäßigere Leistungskurve. Die maximale Leistung beträgt weiterhin 218 PS. Von 4.000 U/min bis zur maximalen Leistung liefert der Motor durchschnittlich 4 PS mehr gegenüber dem Vorgängermodell. Die maximale Drehzahl liegt weiterhin bei 16.000 U/min (16.500 U/min im sechsten Gang).
Die Drehmomentkurve ist insgesamt höher positioniert als beim Vorgängermodell, mit einem Zuwachs von 7 % bei 6.000 U/min und einem Zuwachs von 3 % beim Maximalwert von 114,5 Nm bei 12.000 U/min. Diese Werte sind das Ergebnis der umfangreichen Arbeit der Ducati Ingenieure, um die neue Panigale V4 R für die Abgasnorm Euro 5+ zu homologieren, ohne dabei das Streben nach optimaler Performance auf der Rennstrecke zu vernachlässigen. Dank dieser und anderer Entwicklungen erreicht die Panigale V4 R eine Höchstgeschwindigkeit von 318,4 km/h, die mit einer Racing-Auspuffanlage auf 330,6 km/h ansteigt. Diese Geschwindigkeit war bis vor kurzem ausschließlich den Motorrädern der MotoGP vorbehalten.
Aerodynamik
Die neue Panigale V4 R ist als erstes Serienmotorrad überhaupt mit Corner Sidepods ausgestattet. Diese Lösung, die für die Desmosedici in der MotoGP-Saison 2021 entwickelt wurde, ermöglicht es Enthusiasten, engere Kurven und präzisere Linien zu fahren und dabei das gleiche Fahrgefühl wie professionelle Fahrer zu genießen. Die Corner Sidepods wurden für hohe Schräglagen entwickelt und erzeugen aerodynamische Kräfte, die höhere Kurvengeschwindigkeiten und damit bessere Rundenzeiten ermöglichen. Beim Fahren, insbesondere bei hoher Geschwindigkeit, spürt der Fahrer deutlich, dass sich das Motorrad, sobald es die Kurvenmitte erreicht hat, bereits auf natürliche Weise nach innen bewegt und die Linie enger wird. Das bedeutet, dass die Beschleunigungsphase aus der Kurve heraus in einem engeren Radius erfolgen kann.
Das mit der Panigale V4 2025 eingeführte Verkleidungsdesign, das aerodynamisch effizienter ist und über ein Profil verfügt, das das Motorrad bei Richtungswechseln wendiger macht, verfügt bei der V4 R über neue, größere Flügel. Der aerodynamische Abtrieb steigt um 25 %. Das Resultat sind 4,8 kg Abtrieb bei 270 km/h und 6 kg Abtrieb bei 300 km/h. Die Fahrstabilität beim Beschleunigen und die Präzision bei hohen Geschwindigkeiten steigen spürbar.
Um im Rennbetrieb die maximale Performance zu erzielen, ist die Panigale V4 R mit einem dynamischen Frontlufteinlass ausgestattet, der gemeinsam mit Ducati Corse entwickelt wurde und die in den Motor gesaugte Luftmenge erhöht. Dies erhöht den Ansaugluftdruck und damit die Leistung (+1,3 PS) bei Höchstgeschwindigkeit und somit die Performance auf den Geraden.
Die Kombination aus Sitzbank und Kraftstofftank sowie die Fußrasten, die 10 mm weiter innen positioniert sind als bei der bisherigen V4 R, bieten dem Fahrer noch besseren Halt auf der Rennstrecke. Die Sitzposition erleichtert es, die aerodynamische Haltung einzunehmen, sich auf die Fußrasten abzustützen und verbessert die Kontrolle beim Bremsen und im Kurvenscheitel, wenn sich der Fahrer nach innen lehnt. Dadurch ist es einfacher und weniger anstrengend, die Performance der Panigale V4 R sowohl über eine einzelne Runde als auch über eine längere Session hinweg voll auszuschöpfen.
Rahmen und Schwinge
Die neue Panigale V4 R basiert auf den Fahrwerkskonzepten der Panigale V4 2025 und verfügt über einen neu gestalteten Front Frame mit 40 % weniger Seitensteifigkeit. Die auffälligste Neuerung ist der Hollow Symmetrical Swingarm. Diese beiden technischen Lösungen wurden von Ducati Corse dringend gewünscht, um den Grip moderner Slick-Reifen zu maximieren und die maximale Motorleistung auf den Boden zu bringen. Der neue Rahmen und die neue Schwinge ermöglichen es dem Motorrad, besser die Linie zu halten. Zudem wurden die Traktion aus Kurven heraus und das Fahrgefühl beim Beschleunigen optimiert.
Da es sich um ein Motorrad handelt, das für den Rennsport entwickelt wurde, verfügt die Panigale V4 R über eine Öhlins NPX25/30-Gasdruckgabel mit 43-mm-Standrohren und ein mechanisch einstellbares Öhlins TTX36-Federbein mit spezifischen Kalibrierungen für die neue Generation. Darüber hinaus verfügt die V4 R als erstes Serienmotorrad über den neuen Öhlins SD20-Lenkungsdämpfer, der über eine verbesserte Dämpfung und einen größeren Einstellbereich verfügt.
Dadurch bietet die V4 R eine Vielzahl von Einstellmöglichkeiten, um sie an die Eigenschaften verschiedener Rennstrecken und den Fahrstil des Fahrers anzupassen. Die Höhe des Schwingenlagers kann in vier Stufen in 2-mm-Schritten eingestellt werden. Wie bei der Superbike-Version kann die hintere Fahrhöhe über die einstellbare Federbein-Umlenkung in einem größeren Bereich (32,4 mm statt bisher 13 mm) eingestellt werden. Das Federbein ist mit einem hydraulischen Vorspannungsregler ausgestattet, um die Suche nach der idealen Einstellung zu beschleunigen und zu vereinfachen. Zudem ist es für die Installation eines Federwegsensorsvorbereitet, der als Ducati Performance-Zubehör erhältlich ist.
Die von den Sensoren übertragenen Daten werden mit anderen Signalen zum Betrieb des Motorrads integriert und über den Ducati Data Logger (DDL) erfasst – das neue professionelle Datenerfassungssystem von Ducati, das die Abstimmungsarbeit beschleunigt und ebenfalls als Zubehör von Ducati Performance erhältlich ist.
Die neue Panigale V4 R verfügt über geschmiedete 5-Speichen-Schmiederäder aus Aluminium, die mit Pirelli Diablo Supercorsa SP V4-Reifen (120/70 ZR 17 vorne und 200/60 ZR 17 hinten) ausgestattet sind. Für den Einsatz auf der Rennstrecke können die gleichen Pirelli-Slicks, die auch in der Superbike-Weltmeisterschaft verwendet werden (125/70 vorne und 200/65 hinten), ohne Änderungen am Fahrzeug montiert werden. Für diese Reifen sind High-Performance-Mischungen erhältlich, darunter der SC0, der superweiche SCX und der SCQ, der für Qualifikations-Sessions vorgesehen ist.
Für die Verzögerung des Vorderrads werden die neuen Brembo Hypure-Bremssättel mit 330-mm-Bremsscheiben kombiniert. Das System garantiert eine hervorragende Bremsleistung und eine effizientere Wärmeableitung, was zu einer gleichmäßigeren Performance und damit zu mehr Effektivität und Sicherheit im Grenzbereich sorgt.
Motor mit MotoGP-Genen
Das Herzstück der Panigale V4 R ist der 998 cm³ große Desmosedici Stradale R – ein Motor, der im sechsten Gang eine maximale Drehzahl von 16.500 U/min (16.000 U/min in allen anderen Gängen) erreicht und eine maximale Leistung von 218 PS bei 15.750 U/min (in Euro-5+-Konfiguration) liefert, was bei den supersportlichen Motorrädern dieser Hubraumklasse Maßstäbe setzt.
Um die bestmögliche technische Basis für die Superbike-Weltmeisterschaft zu schaffen, konzentrierte sich die Weiterentwicklung des Motors auf die von Ducati Corse geforderten Aspekte. Konkret verfügt der neue Desmosedici Stradale R über neue, noch leichtere Kolben (-5,1 %) und eine neue Kurbelwelle mit erhöhter Trägheit. Diese Lösung, die der Entwicklungsstrategie von Ducati in der MotoGP folgt, macht den Motor progressiver in seiner Reaktion und stellt damit praktisch eine homologierte Serienversion des Desmosedici dar, den Marc Márquez und Pecco Bagnaia in der MotoGP verwenden.
Der neue Desmosedici Stradale R behält trotz der Einschränkungen durch die strenge Euro-5+-Homologation die maximale Leistung seines Vorgängers bei und bietet im Vergleich zu diesem sogar eine gleichmäßigere Drehmomentkurve im mittleren Drehzahlbereich . Das volle Potenzial dieses Motors zeigt sich jedoch erst auf der Rennstrecke durch den Einbau einer Racing-Auspuffanlage. Diese ermöglicht eine Leistung von 235 PS, die mit Ducati Corse Performance Oil sogar auf 239 PS gesteigert werden kann.
Um diese Leistungswerte unter Einhaltung der strengen Euro-5+-Vorschriften zu erreichen, haben die Ducati-Ingenieure die Ansaugseite komplett neu gestaltet und daraufhin Auslassnocken mit einem geänderten Profil entwickelt, die für eine noch bessere Verbrennung sorgen. Die Unterdrosselklappen-Einspritzdüsen wurden neu positioniert , wodurch die Verbrennungseffizienz bei niedrigen Drehzahlen und die Durchlässigkeit der Kanäle (+1,5 %) im höheren Drehzahlbereich erhöht wurden. Der Polyester-Luftfilter reduziert den Druckverlust im Vergleich zu einem herkömmlichen Filter und trägt so zur Erzielung der maximalen Leistung bei. Darüber hinaus sind die Pleuel dank einer Kugelstrahlbehandlung, die ihre Widerstandsfähigkeit gegen wiederholte Belastungen verbessert, jetzt noch widerstandsfähiger, was sich positiv auf die Zuverlässigkeit und Langlebigkeit des Motors auswirkt.
Racing-Getriebe
Die neue Panigale V4 R verfügt über ein Getriebe im Racing-Stil. Bei der Ducati Racing Gearbox (DRG) liegt der Leerlauf unterhalb des ersten Gangs statt zwischen dem ersten und zweiten Gang. Damit wird das Risiko minimiert, im finalen Teil des Bremsvorgangs ungewollt in den Leerlauf zu gelangen.
Darüber hinaus macht das Fehlen des Leerlaufs zwischen dem ersten und zweiten Gang das Schalten zwischen diesen beiden Gängen schneller, sanfter und wiederholbarer als bei einem Getriebe im herkömmlichen Stil. Um unerwünschte Schaltvorgänge vom ersten Gang in den Leerlauf beim Herunterschalten zu verhindern, verfügt das Getriebe über den patentierten Ducati Neutral Lock (DNL), der durch das Betätigen eines speziellen Hebels am rechten Lenkerstummel deaktiviert werden kann. Um in den Leerlauf zu schalten, muss der Fahrer die gleichen Handgriffe ausführen wie die Werksfahrer in der MotoGP- und Superbike-WM.
Dank der höheren aerodynamischen Effizienz wurde die Übersetzung der neuen Panigale V4 R von 15/42 auf 16/43 erhöht. Diese Erhöhung der Sekundärübersetzung ermöglicht eine Höchstgeschwindigkeit von 318,4 km/h, die in der Racing-Konfiguration auf 330,6 km/h steigt.
Elektronik
Das Elektronikpaket der neuen Panigale V4 R wurde gegenüber dem Vorgängermodell dank des direkt von Ducati Corse entwickelten Ducati Vehicle Observer (DVO) und der Anwendung des Kurven-ABS mit kombinierten Bremsstrategien, das erstmals bei der Panigale V4 zum Einsatz kam, erheblich weiterentwickelt.
Im Vergleich zur Panigale V4 unterscheidet sich die V4 R durch ihre neuen leistungsorientierten kombinierten Bremsstrategien, die als Race Brake Control bezeichnet werden, und die Anwendung des DVO, das auf die Motorbremssteuerung erweitert wurde. Die Race Brake Control-Logik ist das Ergebnis einer Eigenentwicklung von Ducati und ermöglicht es dem Fahrer, die Fahrtechniken professioneller Rennfahrer nachzuahmen und damit Rundenzeiten zu erzielen, die sogar denen der Panigale V4 überlegen sind.
Insbesondere ermöglicht die Race Brake Control im Vergleich zur Panigale V4 eine deutlich stärkere Nutzung der Hinterradbremse, dank einer noch präziseren Berechnungsmethode, die einen höheren Druck bei unterschiedlichen Rollwinkeln ermöglicht. Dadurch kann der Fahrer den Bremspunkt weiter nach hinten verlegen, da das System eine stärkere Verzögerung in der letzten Phase der Kurvenfahrt ermöglicht, bis hin zum Blockieren des Hinterrads, ähnlich wie bei den Fahrern der MotoGP- und Superbike-WM. Dies wird auch durch das neue Motorbremskontrollsystem unterstützt, das den DVO nutzt, um die auf den Reifen ausgeübten Kräfte genauer zu steuern, wodurch die Motorbremsung noch progressiver und vorhersehbarer wird.
Das neue Elektronikpaket wird über das mit der Panigale V4 eingeführte 6,9-Zoll-Farbdisplay gesteuert, das zwei Anzeigemodi bietet: Track und Road sowie eine grafische View-Oberfläche mit Informationen zur Performance und zum Fahrzeugstatus.
Zubehör
Um die Performance dieses Motorrads auf der Rennstrecke weiter zu verbessern, bietet Ducati Performance eine breite Palette an Zubehör, mit dem die Panigale V4 R individualisiert und weiter aufgewertet werden kann. Die Ducati DAVC Race Pro -Software, die als Ducati Performance-Zubehör erhältlich ist, wurde in Zusammenarbeit mit den Ingenieuren von Ducati Corse entwickelt, um die Motorkalibrierungen und Steuerungsstrategien zu optimieren und so maximale Performance in der Racing-Konfiguration und mit Slick- oder Regenreifen zu erzielen. Die Software aktiviert auch den View Grip Meter im Display, der speziell für den Einsatz auf der Rennstrecke entwickelt wurde und den Fahrer dabei unterstützt, die maximale Performance zu erzielen, indem er den geschätzten Grip, der in diesem Moment verfügbar ist, grafisch anzeigt.
Zum Ducati Performance-Zubehör gehören auch das Datenerfassungssystem Ducati Data Logger, Carbonfelgen (-0,950 Gramm im Vergleich zu den ohnehin schon leichten Schmiederädern), die alle Aspekte der Fahrdynamik verbessern, die Vorderrad-Bremspakete PRO und PRO+ , Rennverkleidung, Fußrasten und alles andere, was erforderlich ist, um die neue Panigale V4 R auf der Rennstrecke noch effektiver zu machen.
Eine vollständige Übersicht über das Zubehör finden Sie im entsprechenden Bereich der Website Ducati.com. Mit dem Konfigurator kann die Panigale V4 R individuell gestaltet und die Konfiguration mit dem nächstgelegenen Händler geteilt werden.
Verfügbarkeit
Die Ducati Panigale V4 R wird im November 2025 bei den europäischen Händlern eintreffen. Der Vertrieb in anderen Ländern, beginnend mit den Vereinigten Staaten, wird im folgenden Monat beginnen.
Jasmin Müller