Die ersten Favoriten der MotoGP-Saison 2023
27.01.2023

In ein paar Jahren werden diejenigen, die die MotoGP-Saison 2022 zum ersten Mal durch einen Blick auf die Tabelle entdecken, wahrscheinlich nichts Ungewöhnliches sehen.

Der Fahrer, der 2021 in Bestform war, gewann die Meisterschaft, der Titelverteidiger war ihm am nächsten und Ducati gewann seinen dritten Konstrukteurstitel in Folge und die zweite Teamkrone in Folge.

Die eigentliche Saison war natürlich viel chaotischer als das. Die Favoriten der Vorsaison stotterten, die neue Honda konnte ihr Potenzial nicht ausschöpfen und es gab insgesamt sieben verschiedene Rennsieger und 10 Polesitter, was die Wetten bei deutschen Buchmacher mit einer Lizenz zu einer Menge Spannung und interessanter Wetten geführt hat.

Und da die MotoGP auf das Jahr 2023 zusteuert, fassen wir hier zusammen, was in der neuen Saison zu erwarten ist und auf welche Überraschungen wir uns möglicherweise freuen können.

Schlechte Aussichten für die Titelchancen von Quartararo

Nach einer relativ beunruhigenden Schlussphase der Rennen 2021, an deren Ende Valentino Rossi seinen Abschied feierte, und einer Saison voller schlechter Stimmung erwarteten viele Experten, dass Quartararo die Saison als frustrierend empfinden würde. Er konnte allerdings seine gute Rennpace beibehalten, musste aber im Qualifying einen Rückschritt hinnehmen und wurde durch den mangelnden Topspeed der Yamaha im Rad-an-Rad-Kampf gebremst.

Quartararo war zu Beginn der europäischen Saison nur Fünfter in der Gesamtwertung, kam aber mit Siegen in Portimao, Barcelona und auf dem Sachsenring so richtig in Fahrt, so dass es so aussah, als wäre er im Titelrennen 2022 uneinholbar.

Doch die Saison erwies sich als etwas zu lang für den Franzosen und seine treue, aber abgestandene Yamaha M1. Eine heldenhafte Fahrt zum zweiten Platz auf dem Red Bull Ring wurde durch vier Nichtwertungen aus unterschiedlichen Gründen zunichte gemacht, die es Pecco Bagnaia leichter machten, ihn erst einzuholen und dann zu überholen.

Bagnaia als Favorit

Obwohl Bagnaia das Jahr 2021 in blitzschneller Form beendete, schreckte seine vermeintliche Fehleranfälligkeit und sein wenig anspruchsvolles Tempo viele Menschen davon ab, ihn als klaren Favoriten zu wählen.

Bagnaia verlor praktisch sofort zu Beginn der Saison die Fassung. Er ermahnte seinen Arbeitgeber - und erhielt eine Entschuldigung -, weil er ihm im Vorfeld eines sehr enttäuschenden Katar-Auftakts zu viel Entwicklungsarbeit übertragen hatte.

Allmählich fand er sich mit der GP22 zurecht, schlug Quartararo in dessen traditioneller Hochburg Jerez und konnte schließlich gerade noch rechtzeitig seine Fehler abstellen, um ein beispielloses, aber seltsam gelassenes und fast mechanisches Comeback mit 91 Punkten zu feiern und Ducatis erster Fahrermeister seit 2007 zu werden.

Marc Marquez sollte nicht unterschätzt werden

Eine vielversprechend aussehende neue Honda und ein Marc Marquez, der den verhängnisvollen Sturz von Jerez hinter sich gelassen hat, haben viele von uns dazu ermutigt, ihn zum Titelfavoriten zu erklären, auch wenn seine Nachsaison durch ein besorgniserregendes Wiederauftreten der Doppelbilder erschwert wurde.

Marquez litt schon früh unter einer erneuten Doppelblendung und erfuhr dann, dass sein Arm noch nicht wieder richtig zusammengewachsen war, was 2022 zu einer weiteren Teilsaison machte.

Am COTA war ein Sieg in greifbarer Nähe, aber das wurde vereitelt und sowohl er als auch die Honda waren nach seiner Rückkehr von der Operation zu roh, um ihm eine echte Chance zu geben, seine Siegesserie zu erweitern. Am Ende musste er sich damit abfinden, dass er in seiner allerersten Saison in der Königsklasse keine einzige Runde geführt hatte - etwas, das nicht einmal 2020 der Fall sein war.

Alles in allem wird es mit einiger Spannung zu verfolgen sein, wie sich der Moto GP 2023 mit den nun 22 Rennen gestalten wird und welche Überraschungen diesmal auf uns warten, weshalb wir es mit Spannung verfolgen werden.