Das „klassische Engagement auf den beiden Leitmessen EICMA in Mailand und Intermot in Köln“ möchte BMW nach eigenen Angaben in Zukunft meiden. Man will vielmehr auf eigene Live- und Digitalevents setzen.
Das „klassische Engagement auf den beiden Leitmessen EICMA in Mailand und Intermot in Köln“ möchte BMW nach eigenen Angaben in Zukunft meiden. Man will vielmehr auf eigene Live- und Digitalevents setzen. (©BMW)
Branche

BMW: Abkehr von der „klassischen, traditionellen“ Messe
26.01.2021

Der bayerische Hersteller erteilt Intermot und EICMA eine Generalabsage, um künftig eigene, vor allem digitale Wege zu beschreiten.

„BMW Motorrad richtet Strategie für Produktvorstellungen neu aus“: Mit beinahe britischem Understatement übertitelte der bayerische Hersteller jetzt eine – für die motorisierte Zweiradbranche durchaus wirkmächtige – Verlautbarung, wonach man bei der Präsentation der eigenen Produkte künftig eigene, nämlich vornehmlich digitale Wege gehen möchte. Insbesondere die „klassischen Engagements auf den beiden Leitmessen EICMA in Mailand und Intermot in Köln“ möchte man in Zukunft meiden, neue Live- und Digitalformate sollen „verstärkt an die Stelle traditioneller Messeauftritte“ treten, hieß es aus München.

„Unsere strategische Neuausrichtung der Kommunikation in Form des verstärkten Einsatzes von Live- und Digitalformaten ermöglicht es uns, zukünftig noch mehr Menschen weltweit für Produkte und Angebote von BMW Motorrad zu begeistern und sie optimal zielgerichtet anzusprechen“, begründete Dr. Markus Schramm, Leiter BMW Motorrad, den Strategieschwenk, der nach Vorstellung der Verantwortlichen in München vor allem zweierlei bringen soll: Mehr Reichweite und eine „intensivere Interaktion mit allen Zielgruppen“, so der Tenor. Und das schaffe man eben nur mit Hilfe von messeunabhängigen, eigenen Formaten. Die versprächen zudem mehr Flexibilität, wenn es darum gehe, Weltpremieren und neue Produkt nach eigenen zeitlichen Vorstellungen zu präsentieren, ließ man wissen.

Ganz will man in München aber wohl nicht auf die Darstellungsform Verbrauchermesse verzichten. Man betonte nämlich, dass man sein Produktangebot „auch weiterhin auf ausgesuchten regionalen Motorradmessen“ zeigen und auch offen gegenüber sich neu entwickelnden Formaten sein wolle.

Interessant in diesem Zusammenhang: Die grassierende Pandemie, die jeglichem Messegeschehen nicht nur in Deutschland aktuell einen Zwangsstopp verordnet und alle Akteure vor immense Planungsunsicherheiten gestellt hat, erwähnt der erfolgsverwöhnte bayerische Hersteller in seiner Pressemitteilung an keiner Stelle. Braucht er wohl auch nicht. Denn erste Erfahrungen, wie es ohne Leitmessen laufen kann, hat man 2020 ja bereits sammeln dürfen: Trotz der Tatsache, dass EICMA und Intermot – und damit die beiden wichtigsten Neuheiten-Bühnen – Corona zum Opfer fielen, legte man global das zweitbeste Absatzergebnis der Markengeschichte hin, in Deutschland sogar das beste.

Auch bei einer weiteren wichtigen Verbraucher-Schnittstelle, den „BMW Motorrad Days“, hatte der Hersteller unlängst einen Richtungswechsel verkündet: Nämlich von Süd nach Ost. Künftig soll das weltgrößte Treffen der Marke nicht mehr in Garmisch-Partenkirchen, sondern in Berlin stattfinden. Ob Corona das in diesem Jahr zulässt?

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