Wird zur dauerhaften Lösung beim US-Hersteller: Jochen Zeitz, President und CEO der Harley-Davidson Inc.
Wird zur dauerhaften Lösung beim US-Hersteller: Jochen Zeitz, President und CEO der Harley-Davidson Inc. (© Harley-Davidson)
Branche

Jochen Zeitz bleibt Harley-Chef
13.05.2020

Was als Übergangslösung geplant war, wird zur dauerhaften Lösung: Der US-Hersteller Harley-Davidson setzt auf Jochen Zeitz als Präsident und CEO der Harley-Davidson Inc., wie das Unternehmen unlängst verkündete. Auch seinen Job als Verwaltungsrats-Chef der übergeordneten Harley-Motor-Company wird der Deutsche behalten, hieß es.

Zeitz geht mit hohen Vorschlusslorbeeren ins Rennen um eine Neuausrichtung des Unternehmens. „Seine zwei Jahrzehnte Erfahrung als Chairman und CEO eines führenden globalen Unternehmens und einer führenden Marke sowie sein Enthusiasmus und seine Entschlossenheit, auf der Grundlage seiner Turnaround-Erfahrung alles im Unternehmen in Frage zu stellen, sind genau das, was wir jetzt brauchen, um Harley-Davidson zu langfristigem Erfolg zu führen. Er hat die unmissverständliche Unterstützung des Vorstands“, sagte der ebenfalls neu ernannte „Presiding Director“ des Harley-Verwaltungsrats, Thomas Linebarger, und spielte damit auf die Sanierung des fränkischen Sportartikelherstellers Puma an, dem Zeitz 18 Jahre lang vorgestanden und den er maßgeblich geprägt hatte.

Zeitz tritt seinen Job unter schwierigen Rahmenbedingungen an. Der US-Hersteller leidet seit längerem unter einem schwächelnden Heimatmarkt, wurde zum Spielball der Politik im Rahmen eines Zollstreits zwischen den Vereinigten Staaten und Europa und geriet jetzt – wie die gesamte Zweirad-Industrie – mit Wucht in den Abwärtsstrudel, den die Covid-19-Pandemie entfacht hatte. Vor wenigen Tagen hatte Harley-Davidson einen Rückgang der weltweiten Auslieferungen im ersten Quartal 2020 – da hatte die Corona-Krise die Märkte erst gestreift – um fast 18 Prozent gegenüber dem gleichen Zeitraum im Vorjahr verkünden müssen. Die Aussichten für das zweite Quartal sind indes noch deutlich trüber.

Die Ansage des neuen Chefs gerät deshalb klar: „Ich leite eine notwendige und umfassende Überholung der Unternehmensstruktur, des Betriebsmodells und der Strategie ein“, so Zeitz, der Harley in den nächsten Monaten „neu verdrahten“ und im Laufe dieses Jahres einen neuen Fünf-Jahres-Strategieplan festlegen möchte. „Ich werde dann die Umsetzung dieser Veränderungen überwachen und Harley-Davidson als eine der am meisten verehrten Marken der Welt neu entfachen“, bekundete der bekennende Harley-Fan Zeitz.

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