Dunkle Zweiradzeiten in Italien.
Dunkle Zweiradzeiten in Italien. (© WoB)
Branche

Corona-Krise: Italiens Verband fordert abermals Euro 4-Anreize
07.05.2020

Paolo Magri, Präsident des italienischen Zweirad-Industrieverbandes, fürchtet: Ohne staatliche Zuschüsse für den Kauf von Euro 4-Motorrädern werde der heimische Markt dieses Jahr um mehr als ein Drittel absacken und einen Umsatzeinbruch von über 215 Millionen Euro erleben.

Der heimische Zweirad-Hersteller- und -Zubehör-Industrie-Verband ANCMA wird nicht müde die Politik in die Pflicht zu nehmen, wenn es um die Bewältigung der aktuellen Krise in der schwer von der Corona-Pandemie gebeutelten Zweiradnation Italien geht. Auch aktuell mahnt ANCMA-Präsident Paolo Magri: „Ohne jegliche Form von Kaufanreizen seitens der Regierung für unverkaufte Euro 4-Fahrzeuge wird der Markt für Mopeds, Motorräder und Roller dieses Jahr mit schweren Verlusten schließen.“ Nach Berechnungen Magris, bis zu seiner Pensionierung 2019 Zweiradchef beim renommierten Bremsenhersteller Brembo, drohe Italiens Zweiradmarkt, traditionell der volumenstärkste in Europa, dieses Jahr um 35 Prozent einzubrechen. Den damit verbundenen Umsatzverlust beziffert der Verbands-Chef auf mehr als 215 Millionen Euro.

Vor wenigen Tagen hatte Italiens Zweirad-Verband aktuelle Marktzahlen für den zurückliegenden April veröffentlicht – und ein verheerendes Bild gezeichnet: Nicht einmal 900 Fahrzeuge wurden in Monat Vier des Corona-Jahres 2020 landesweit zugelassen. Das entspricht gerade mal drei Prozent jenes Volumens (ca. 27.000 Einheiten), das im April 2019 bilanziert worden war. Paolo Magri verwies angesichts dieses Zusammenbruchs in seinem Appell an die Politik deshalb auch noch einmal auf die besondere Saisonabhängigkeit der Zweiradbranche, die zwischen April und Juli gut die Hälfte ihrer Verkäufe verzeichne.

Der Zweiradsektor, der nach ANCMA-Angaben 40.000 Menschen im Land beschäftige und der allein 2019 rund 5,5 Milliarden Euro an Steuern in die Staatskasse gespült habe, bestehe auf staatliche Zuschüsse für den Zweiradkauf – um dem Vertrauens- und Kaufkraftverlust der Menschen etwas entgegen zu setzen und ein Handelsnetz zu stärken, das durch die Krise stark geschwächt sei.

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