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Off the usual tracks: Motorradtouren in Israel
28.03.2019

Wenn Biker schlafen, dann träumen sie von Serpentinen, von einsamen Bergstraßen, offenem Land und dem Gefühl von endloser Freiheit.

In der Regel führen solche Straßen durch die USA, Argentinien, Neuseeland, Tibet oder die Alpen, doch manchmal gibt es auch Exoten unter den Motorrad-Strecken, die den Bikern, die sie bezwingen, einen gänzlich neuen Blick auf die Welt eröffnen. Seien es atemberaubende Blicke auf Fjorde in Norwegen oder auf haarsträubende Haarnadelkurven in Rumänien – es gibt eine ganze Reihe an Touren „off the usual tracks“, die es zu entdecken lohnt.

In diesem Artikel möchten wir uns jedoch auf einen anderen Ort konzentrieren, der zu den wirklichen Geheimtipps unter den Motorrad-Enthusiasten gehört – und das nicht zu Unrecht. Die Rede ist von Israel. Das kleine Land an der Mittelmeer-Ostküste hat einiges zu bieten, wovon nur die wenigsten wissen. Und dabei gibt es auch noch viele weitere Sehenswürdigkeiten entlang der Motorradstrecken, die entdeckt werden können.

Die Anreise

Die erste Frage, die man sich bei einer derartigen Tour stellen muss, lautet, wie die Anreise aussehen soll. Eine Möglichkeit wäre dem ganzen Unterfangen einen epochalen Anstrich zu verpassen und die Strecke komplett mit dem Motorrad zu bestreiten. Dabei gibt es sehr viele unterschiedliche Strecken, die gleichzeitig bestritten werden können, darunter die Transalpina oder Transfagarasan in Rumänien. Aufgrund der aktuellen Situation auf dem letzten Teilstück durch Syrien sollte der Fährweg bevorzugt werden. Hier bieten sich diverse Möglichkeiten an, um auch inklusive Motorrad nach Israel überzusetzen. Alternativ lässt es sich bequem via Flugzeug anreisen und das Bike entweder zu verschiffen oder vor Ort zu leihen.

Wirtschafts- und Gesellschaftsmetropole Tel Aviv

So wenig Israel als Motorrad-Ziel in den Köpfen der Menschen ist, so sehr ist es aktuell doch im Zentrum europäischer Aufmerksamkeit. Schließlich laufen die letzten Vorbereitungen für den diesjährigen Eurovision-Song-Contest, der Mitte Mai in Tel Aviv stattfinden wird. Jedes Jahr läuft schon im Vorfeld die Gerüchteküche heiß, wer das Rennen machen wird, bei Experten und Buchmachern stehen aktuell die Niederlande hoch im Kurs. Es bleibt aber abzuwarten, wer sich dieses Jahr durchsetzen wird. Auch abseits dieses Events lassen sich in der Stadt viel entdecken. Insbesondere die Street-Art- und Street-Food-Szene hat die Metropole in den letzten Jahren zunehmend geprägt und ermöglicht, selbst nur bei der Durchfahrt, viel kulturellen Input zu erhalten. Insbesondere ein Besuch der Altstadt Jaffa lohnt sich hier besonders.

Ein besonderes Land

In Richtung Haifa führen zwei ausgebaute Straßen und diverse Nebenstraßen nach Norden hoch. Schon hier lässt sich vieles von der Pluralität und den unterschiedlichen Seiten Israels erkennen. Im Westen vermittelt die küstennahe Landstraße 2 noch mediterranes Flair während sich die Landstraße 6 im Osten entlang der physikalischen Grenze zum Westjordanland zieht. In der Gegend um Haifa und Nazareth gibt es viele Ziele wie den See von Genezareth und Kafarnaum, an denen die Schauplätze des Landes mit eigenen Augen gesehen werden können.

Eine besondere Stadt

Richtung Süden hingegen, von Tel Aviv aus gesehen, lockt die Landstraße 6 von der es Richtung Osten zur Stadt Jerusalem abzweigt. Die geteilte Stadt bietet sowohl jüdische als auch christliche und muslimische Sehenswürdigkeiten und ist ein einmaliges Beispiel für ein Zusammenleben von rund einer Million Menschen unterschiedlichsten Glaubens in einem Schmelztiegel der Kulturen. Unweit entfernt, allerdings nur über kleine Nebenstraßen, erreicht man auch die Städte Bethlehem im Norden sowie Jericho und Qumran im Osten am Toten Meer, jeweils im Westjordanland, im Palästinensischen Autonomiegebiet, gelegen.

Fazit

Eine Motorradtour entlang der ausgefahrenen Straßen auf den großen Routen der Welt ist schnell geplant und einfach erreichbar. Wer allerdings jenseits dieser glatt asphaltierten Straßen unterwegs sein will, für den eröffnet Israel ganz neue Möglichkeiten. Das raue, heiße Klima sowie die unterschiedlichen Straßenverhältnisse machen Touren vor Ort nicht zu einfachen Unterfangen, allerdings wird man durch einen faszinierenden Mix aus atemberaubender Natur und kultureller Vielschichtigkeit belohnt. Dabei sorgen insbesondere die vielen historischen und kulturellen Sehenswürdigkeiten in der gesamten Region für jede Menge Abwechslung.

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