Branche

Motorrad-Zulassungen 2017: Spanien erlebt Rückgang
28.02.2018

Dem spanischen Zweiradmarkt erging es 2017 wie dem deutschen: Einem Rückgang bei den Motorrädern stand ein sattes Plus bei den Mopeds gegenüber. Euro 4 ließ und lässt grüßen.

Das Motorrad-Zulassungsgeschehen in Spanien war 2017 geprägt von den Auswirkungen der Technik-Norm Euro 4, die in den Ländern der Europäischen Union ab 1. Januar 2017 unweigerlich griff. Während vor allem gen Jahresende 2016 nochmals ein wahrer Zulassungssturm durch die EU-Märkte gefegt war, weil viele Hersteller ihre Euro 3-Altbestände auf Gedeih und Verderb verwerteten, kam das Geschehen 2017 nur noch schwer in Schwung – und reichte zu keinem Zeitpunkt an das von besagten Sondereffekten gekennzeichnete 2016er, aber auch nicht an das Niveau der Vorjahre heran. Für Spanien bedeutete das konkret: 2017 wurden, so bilanzierte es der nationale Zweiradverband ANESDOR, 136.652 Motorräder (über 50 Kubik) neu zugelassen – 11,3 Prozent weniger als 2016.

Wie der Verband weiter mitteilte, war das Segment bis 125 Kubikzentimeter am stärksten vom Rückgang betroffen: Hier wurden 20 Prozent weniger Verkäufe als im Vorjahr registriert, 73.148 Einheiten wurden ANESDOR zufolge in dieser Fahrzeugklasse neu zugelassen. Zum Vergleich: In Deutschland wurden in dieser Klasse 2017 laut Kraftfahrt-Bundesamt gut 26.000 Fahrzeuge (Leichtkrafträder und Leichtkraftroller) neu zugelassen, ebenfalls gut 20 Prozent weniger als noch ein Jahr zuvor. Etwas besser lief es in Spanien in den Hubraumklassen darüber, die zusammengenommen mit einem leichten Plus von 1,4 Prozent auf 63.504 Einheiten abschlossen.

Im Segment der Kleinkrafträder erlebte Spanien 2017 das, was ein Jahr zuvor bei den Motorrädern passiert war: ein außerordentliches Wachstum. Das Moped-Plus fiel 2017 – verglichen mit 2016 – mit 31,8 Prozent kräftig aus. Während 2016 noch 22.720 Einheiten neu registriert wurden, schwoll das Volumen 2017 auf gut 30.000 Einheiten an. Dies sei, bekräftigte der Verband, im Wesentlichen auf das Inkrafttreten der Euro-4-Norm für Kleinkrafträder mit Wirkung ab Januar 2018 zurückzuführen. Auch hier galt es, 2017 die letzte Chance auf Vermarktung der Altbestände aus dem Euro 3-Zeitalter zu nutzen.

Dieses Jahr erwarten Marktbeobachter wieder ein deutliches Plus für den spanischen Motorradsektor. Verbesserte Konjunkturerwartungen und verdaute Altlasten könnten dem Verband zufolge Grundlage dafür sein, dass der Motor wieder anspringe. ANESDOR erwartet einen Anstieg bei großvolumigen Motorrädern um gut zehn Prozent, in den kleinen Hubraumklassen um gut vier Prozent.

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