Branche

Neuer Weg: Royal Enfield bei Tchibo
17.03.2016

Vertriebs-Kooperation erstreckt sich auf drei Modelle und wird über Fachhändler in Kundennähe abgewickelt.

Einen nicht gerade alltäglichen Kommunikations- und Vertriebsweg schlägt die österreichische KSR Group ein, um die von ihr importierten Modelle der Marke Royal Enfield einem breiteren Publikum vorzustellen und zugänglich zu machen. Röstkaffee-Marktführer Tchibo bietet über seine Kanäle drei Modellvarianten des Indien-Bikes zum Listenpreis an - mit einer exklusiv für Tchibo-Kunden von zwei auf vier Jahre verdoppelten Werksgarantie sowie einem im Enfield-Design gehaltenen Jet-Helm im Wert von 99 Euro als Gratis-Beigabe. Die Modell-Offerte begleitet Tchibo mit einer Themenwelt, die sich um Ausstattungs-Basics für Biker dreht.

Für Tchibo ist es nach eigenen Angaben Premiere, Motorräder und Biker-Ausstattung anzubieten. Der Kaffee-Händler, der immer wieder mit ungewöhnlichen Aktionen im Rahmen seiner wöchentlich wechselnden Nonfood-Themenwelten auf sich aufmerksam macht und dort schon Leasingverträge für Autos, Elektroroller, Hausboote oder gar Sportflugzeuge im Programm hatte, offeriert auf seiner Website (www.tchibo.de/royalenfield) aktuell die Modelle „Bullet 500 EFI“ (ab 4.999 Euro), „Classic 500 EFI“ (ab 5.799 Euro) sowie Continental GT 535 EFI. Dort sollen sich die Kunden, so Tchibo, über das Angebot informieren und online ein Kontaktformular ausfüllen können, das dann zunächst als unverbindliche Anfrage an die KSR Group gehe. Im weiteren Verlauf werde der Anfrager an einen Enfield-Fachhändler in seiner Nähe vermittelt.

Die KSR Group ließ - befragt nach ihrer Motivation, diesen Kooperationsweg zu gehen - über ihren Marketing-Verantwortlichen Stephan Schmatz verlauten, dass die Partneraktionen von Tchibo eine sehr hohe Reichweite bei der gesamten Bevölkerung Deutschlands und Österreichs erzielten. „Wie auf der Tchibo-Website für jeden klar ersichtlich ist, werden die Fahrzeuge von Tchibo nicht vertrieben, sondern vermittelt. Kauf, Kaufabwicklung, Fahrzeugübergabe und natürlich auch Fahrzeugservice finden ganz normal bei den über 100 Royal Enfield-Händlern in Deutschland und Österreich statt“, so Schmatz. Die Händler seien vorbereitet, ein paar Zweifel natürlich aufgetaucht, hätten aber ausgeräumt werden können. „Letzten Endes hat Royal Enfield dadurch eine Öffentlichkeit, die sonst nur mit extrem teuren Werbekampagnen zu realisieren gewesen wäre. Außerdem ist es ja letzten Endes nur eine Werbemaßnahme und kein neuer Vertriebsweg“, unterstreicht Schmatz.

Mengenmäßig habe man sich vorbereitet. Bislang seien ähnliche Aktionen eher mit kleinvolumigen Motorrollern gelaufen, entsprechend schwer sei es gewesen, konkrete Chancen abzustecken. „Auf jeden Fall wurde ein wichtiges Ziel bereits in den ersten Tagen erreicht: man spricht über Royal Enfield, und vielen Menschen, die sich bislang nicht aktiv mit klassischen Motorrädern beschäftigt haben, ist Royal Enfield jetzt ein Begriff“, zieht die KSR Group eine erste Startbilanz.

Tchibo-Sprecherin Helen Rad betont, dass das Unternehmen im Rahmen seiner Themenwelten erstmalig ein Sortiment für Motorradfahrer anbiete mit allen Basics, die man für den Start im Frühling benötige. Deshalb sei man auf der Suche nach einer geeigneten Kooperation gewesen. Dazu habe man im Vorfeld mit verschiedenen Herstellern gesprochen und sich schließlich für die KSR Group entschieden, weil die Marke Royal Enfield wie Tchibo für Tradition stehe.

Die KSR Group hatte mit Royal Enfield zuletzt eine ordentliche Entwicklung hingelegt. In der Zulassungsstatistik schloss Royal Enfield das Jahr 2015 mit 285 zugelassenen Einheiten ab, im Jahr davor waren es bundesweit lediglich 83 Neuzulassungen gewesen.

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