BMW testet in Italien den Zweiradverkauf in einem rein digitalen Verkaufsprozess.
BMW testet in Italien den Zweiradverkauf in einem rein digitalen Verkaufsprozess. (© Screenshot: WoB)
Branche

BMW Italia testet volldigitalen Verkaufsprozess
27.06.2020

Der Hersteller offeriert Varianten des Rollers C400 im Rundum-Sorglos-Paket ausschließlich online – für Barkauf oder mit Finanzierung. Dem Händler bleibt die Rolle des Bereitstellers.

Wie die Italien-Dependance des bayerischen Herstellers mitteilt, würden die ausschließlich via Internet orderbaren Editionen der Rollertypen C400 X und C400 GT bis einschließlich 31. Juli angeboten. Man räume den Kunden mit dem Angebot die Möglichkeit ein, sowohl bei der angebotenen Finanzierung als auch beim Barkauf den jeweiligen Kaufprozess vollständig digital abzuwickeln. Die teilnehmenden Händler lieferten das bestellte Fahrzeug in einem Umkreis von 50 Kilometern bis vor die Haustüre, heißt es.

Wer laut BMW Italia nicht bar zahlen wolle oder könne, dürfe sich im Rahmen der Aktion auf eine 0-Prozent-Nominalzins-Finanzierung mit 24 oder 36 Monaten Laufzeit freuen, für Bonitätsprüfung oder Rateninkasso fielen ebenfalls keine Kosten an. Der Hersteller liefert auch ein Rechenbeispiel für das Modell C400 X, das online entweder in Weiß oder Schwarz bestellt werden könne und mit TFT-Display, LED-Scheinwerfer mit Tagfahrleuchten mit insgesamt 7.910 Euro in der Liste stehe. Wer dieses Modell finanziere, komme bei einer Anzahlung von 2.910 Euro bei 24 Monaten Laufzeit auf eine Monatsrate von 53 Euro, bei 36 Monaten Laufzeit betrage die Rate 43 Euro. Das Angebot stütze sich auf eine Jahresfahrleistung von maximal 10.000 Kilometern. Im Preis enthalten sind BMW zufolge zudem Liefernebenkosten, die Anmeldung, ein Gutschein für den ersten Service, vier Jahre Fahrzeuggarantie und fünf Jahre Pannenhilfe.

Unsere Einschätzung:
Preislich ist das digitale Angebot, das BMW seinen italienischen Kunden serviert, sicherlich sehr interessant – zumal ganz offensichtlich keine zusätzlichen Kosten und Aufwände anfallen, da sowohl die Bereitstellung und sogar die Anmeldung inkludiert sind. Es wird sich allerdings zeigen müssen, ob sich Kunden in relevanter Zahl dazu bewegen lassen, das Wagnis einer reinen Online-Bestellung einzugehen, ohne die gerade beim Fahrzeugverkauf wichtigen Beratungsleistungen des Fachhandels in Anspruch zu nehmen. BMW läuft zudem Gefahr, am eigenen Markenimage zu kratzen, das sich nicht nur auf Produkterfahrungen stützt, sondern sehr wesentlich auch von der Beziehung des Kunden zum Händler seines Vertrauens abhängt.

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