Bayerisches Herz, italienische Seele: Bei Ducati Ingolstadt wird Ducati gelebt
06.08.2025
Zwischen italienischem Temperament und bayerischer Bodenständigkeit hat sich die Boxenstop GmbH, besser bekannt als Ducati Ingolstadt, als fester Anker in der Ducati-Händlerlandschaft etabliert.
Die Wurzeln des Unternehmens reichen zurück bis in eine Zeit, als noch Triumph-Logos an der Wand hingen. Als die Boxenstop GmbH 1995 gegründet wurde, bestand die Firma aus vier Mitarbeitern – inklusive des Chefs. Doch längst schlägt das Herz einzig und allein in Ducati-Rot, und das schon seit 2019 als die Firma zur offiziellen Ducati-Vertretung gewandelt wurde. Das Team hinter Geschäftsführer Harald Thiem ist wie die Verbindung zum italienischen Mutterhaus: eng, familiär und treu. Regelmäßig schaut der neue Geschäftsführer von Ducati Deutschland, Joshua Brosius, vorbei, denn das Headquarter liegt gleich in der Nähe.
Aktuell besteht das Team aus zehn Personen, darunter bestens ausgebildete Mechaniker, engagierte Azubis und der treue Werkstatthund Rayo. Besonders stolz ist man auf die Leistungen der Auszubildenden: Seit der Eröffnung haben drei junge Talente ihre Ausbildung bei der Boxenstop GmbH absolviert – alle mit ausgezeichneten Ergebnissen.
Schon von außen beeindruckt der Showroom mit seinen hohen Fenstern und der modernen Architektur. Der Weg zum Haupteingang führt vorbei an perfekt aufgereihten Ducati-Modellen – ein erster Vorgeschmack auf das, was einen drinnen erwartet. Im Inneren herrschen klare Strukturen und eine angenehme Atmosphäre. Auf der rechten Seite findet sich eine große Auswahl an Zubehör, links die beeindruckende Motorrad-Flotte. Alles ist großzügig gestaltet – mit viel Platz zum Schauen, Staunen und Wohlfühlen.
Bei unserer Ankunft werden wir vom Chef persönlich am Tresen begrüßt – herzlich, authentisch, ganz ohne aufgesetzte Freundlichkeit. Auch das restliche Team begegnet uns mit ehrlichem Lächeln und echter Begeisterung. Hier fühlt man sich sofort gut aufgehoben.
Neben den eindrucksvollen Ausstellungsstücken im Erdgeschoss entstehen im Obergeschoss derzeit neue Präsentationsflächen. In einer Ecke wird ein eigener Bereich für Scrambler aufgebaut – mit Platz für bis zu vier Modelle. Direkt daneben nimmt ein Areal für Offroad-Maschinen Gestalt an. Weiter hinten findet sich eine ganz besondere Sammlung: private und frühere Motorräder von Harald Thiem und seinem Team.
Obwohl sein erstes Motorrad eine Suzuki war und er bis heute leidenschaftlich Vespas sammelt, schlägt sein Herz inzwischen für die Marke in Rot. Diese Liebe spiegelt sich auch in liebevollen Details wider – jedes Motorrad trägt einen eigenen Namen: Neben Hans-Dieter stehen dort auch der Schorsch, die Lucia und Otto-Adalbert. Und es wundert kaum, dass eines dieser Motorräder zur Weihnachtszeit mit Lichterketten geschmückt im Wohnzimmer steht.
Ein Team, das Ducati lebt
Die Boxenstop GmbH ist mehr als ein Händlerbetrieb – es ist eine eingeschworene Gemeinschaft. Der Teamzusammenhalt ist außergewöhnlich. Gemeinsame Aktivitäten außerhalb der Arbeitszeit sind selbstverständlich. Wer hier arbeitet, muss Ducati lieben. Halbherzigkeit wird nicht getragen, denn das Team trägt mit. Das zeigt sich auch in der Ausbildung: In den letzten drei Jahren hatte die Boxenstop GmbH großes Glück mit hervorragenden Auszubildenden – zwei davon sind noch immer an Bord. Bewerbungen kommen viele, doch es wird genau hingeschaut: "Es muss jemand kommen, der richtig Lust auf die Marke und diesen Lifestyle hat“, so Harald Thiem. Der Anspruch ist hoch - zahlt sich aber auch aus. Denn die Nachfolge im Unternehmen ist bereits gesichert. Der aktuelle Werkstattleiter, der frisch gebackene Meister Noah, wird Stück für Stück eingebunden. Er nimmt bereits an Händlertagungen teil, war bei der Konferenz auf Sardinien dabei – und wächst so behutsam in die künftige Verantwortung hinein.
Ein forderndes Jahr – und ein Blick nach vorn
Dass 2025 kein einfaches Jahr werden würde, das stand fest. Die neue Euro 5+-Regelung macht sich deutlich bemerkbar und viele Fahrzeuge mussten mit Sondergenehmigungen nachbestellt werden. „Die Einbußen der Ducati Monster kann man nicht mehr kompensieren, aber es wird im nächsten Jahr etwas neues nachkommen“, erklärt Harald Thiem. „Seit Anfang Juli zieht das Geschäft wieder etwas an und die Zahlen sehen positiver aus, aber auf das ganze Jahr gesehen gehen wir mit einem Minus raus.“
Nach dem Boom-Jahr wusste man, dass eine Konsolidierung folgen würde. Aber dank der schlauen und auch zuverlässigen Lagerhaltung schafft man es. Aktuell stehen 30 bis 40 Motorräder jederzeit zur Verfügung. Neue Multistradas sind sofort verfügbar, andere Modelle benötigen etwa sechs Wochen – und nach den langen Lieferketten zu Zeiten Coronas grenzt das schon fast an Luxus.
Werkstatt & Kundenservice – organisiert, digital, effizient
Betritt man die Werkstatt, wird sofort klar: Hier ist alles bestens organisiert. Neben vier Hebebühnen herrscht Ordnung bis ins Detail – jedes Werkzeug hat seinen festen Platz. Ein eigens eingerichteter Empfangsbereich für die Werkstatt erleichtert die Kundenannahme und sorgt für einen professionellen ersten Eindruck. Rückrufaktionen werden routiniert zweimal täglich durchgeführt - einmal am Vormittag und ein weiteres Mal kurz vor Feierabend. Ein spezielles Anfrageformular auf der Website sorgt für Übersicht und ermöglicht eine präzise Kommunikation mit den Kunden. Während Bestandskunden in der Regel innerhalb von zwei Wochen einen Termin erhalten, müssen Neukunden mit Wartezeiten von bis zu sechs Wochen rechnen. Angesichts der Tatsache, dass die Boxenstop GmbH der einzige Ducati-Händler in der Region ist, überrascht die hohe Nachfrage nicht. Neu im Angebot: die exklusive Boxenstop-Kundenkarte – sie optimiert den Service weiter und vereinfacht interne Abläufe.
Auch die Nähe zum Motorsport ist hier spürbar. Julian, einer der Werkstattmitarbeiter, ist leidenschaftlicher Motocross-Fahrer und nimmt derzeit an der Süd-Bayerischen Motocross-Meisterschaft teil. Selbstverständlich ist das gesamte Boxenstop-Team bei den Rennen vor Ort, um ihren Kollegen lautstark zu unterstützen. Doch auch Kunden kommen in den Genuss echter Motorsport-Erlebnisse: Bis zu viermal im Jahr organisiert die Boxenstop GmbH exklusive Veranstaltungen rund um das Thema Rennsport. Im Juli etwa ging es mit ausgewählten Kunden an den Nürburgring zu einem professionellen Fahrtraining – ein gemeinsames Erlebnis voller Adrenalin, das die Begeisterung für Ducati und den Rennsport hautnah erlebbar macht und die Verbindung zwischen Händler und Kunde nochmals verstärkt.
Ein Blick nach vorn – Wünsche und Potenziale
Harald Thiem sieht die Zukunft der Marke Ducati optimistisch. Er betrachtet Ducati als solide und stabil positioniert und rechnet mit einem Marktanteil von 7 bis 8 Prozent. Insbesondere im Offroad-Segment plant Ducati in den kommenden Jahren einen deutlichen Ausbau. Auch eine neue 250er-Serie ist bereits in Planung. Ein persönliches Anliegen ist Thiem zudem ein einsteigerfreundliches Modell mit niedrigerer Sitzhöhe – ideal für kleinere Fahrerinnen und Fahrer.
Die Boxenstop GmbH ist kein Händler wie jeder andere. Sie ist ein Teil der Ducati-Familie – mit Herz, Verstand und Benzin im Blut. Zwischen Marktanpassung, Teamspirit und Kundennähe hält sich das Unternehmen stabil und zukunftssicher auf Kurs. Man weiß, dass nicht jedes Jahr ein Boomjahr sein kann – doch mit dem richtigen Spirit, klarer Struktur und einer klaren Vision bleibt die Boxenstop GmbH ein echtes Aushängeschild der Marke Ducati.
Wir danken Harald und seinem Team für die Gastfreundschaft und wünschen für die Zukunft alles Gute.