Seit langem wieder einmal eine echte Neuheit im Hause Aprilia: In Gestalt des neuen Mittelklasse-Sportlers RS 660.
Seit langem wieder einmal eine echte Neuheit im Hause Aprilia: In Gestalt des neuen Mittelklasse-Sportlers RS 660. (© Aprilia)
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Aprilia macht ernst mit der RS 660
12.10.2020

Sie soll den Spagat zwischen Alltag und Rennstrecke beherrschen, soll Rennfahrer wie Pendler gleichermaßen zufriedenstellen: Aprilias neue RS 660. Der Hersteller hat dafür ordentlich was reingepackt in den Mittelklasse-Renner.

Sie soll nur den Auftakt bilden für eine ganze Familie an neuen Mittelklasse-Motorrädern, die Aprilia rund um den neuen Reihen-Twin auf die Räder stellen möchte. Das schlanke Triebwerk der RS 660 mit deutlich nach vorne geneigten Zylinderköpfen ist laut Hersteller eine direkte Ableitung aus dem 1.078-Kubik-V4-Motor, der seinen Dienst in den großen Sportlern des Hauses verrichtet, von dort wurden Zylinderkopf, Brennräume, Kanäle, Zylinder und Kolben übernommen. 100 PS (73,5 kW) Leistung bei 10.500 U/min. gibt der Hersteller an, eine Version mit 70 kW (95 PS) Ausgangspower für eine mögliche Drosselung auf A2-konforme 35 kW ist von Anfang im Programm.

Eine weitere Hauptrolle im neuen Mittelklasse-Konzept der Italiener spielt die Elektronik. Die RS 660 ist zum Beispiel mit einer sechsachsigen Trägheits-Sensorik ausgestattet, die ihre Erkenntnisse zum aktuellen Schräglagen- und Dynamik-Zustand des Motorrads etlichen weitere Steuergeräten zur Verfügung stellt, die etwa für das Schräglagen-ABS sowie Traktions- und Wheeliekontrolle zuständig sind. Ebenfalls verbaut: Ein Tempomat, ein Quickshifter, eine einstellbare, elektronische Motorbremse oder fünf verschiedene vorkonfigurierte Landstraßen- und Rennstrecken-Mappings. Die umfangreiche Elektronik wird über eine Vier-Tasten-Bedienung am linken Schalterblock sowie eine vollfarbige TFT-Instrumententafel gesteuert, für die Energieversorgung ist eine leichte Lithiumbatterie zuständig. Über das Aprilia-eigene MIA-System samt App kann zudem das Smartphone eingebunden und navigiert werden. Racer werden sich über georeferenzierte Telemetriefunktionen freuen, deren gesammelte Daten anschließend in der App analysiert werden können.

Bei den Fahrwerks- und Bremsenkomponenten setzt der im Piaggio-Konzern angesiedelte Hersteller auf bewährte Produkte etwa aus dem Hause Kayaba oder Brembo, die Reifen (Diablo Rosso Corsa II in den Größen 120/70 ZR 17 und 180/55 ZR 17) steuert Pirelli bei, überhaupt ist die Fahrzeuggeometrie mit 1370 Millimetern Radstand und einem Lenkkopfwinkel von 24,1 Grad ganz auf Wendigkeit ausgelegt.

Aprilia hat mit dem Marktstart seines Mittelgewichts-Racers gleich auch einen ordentlichen Fundus an Originalzubehör konzipiert, aus dem künftige Piloten nach Lust, Laune, vor allem Budget schöpfen können. Es gibt laut Hersteller eine „For Race Use Only“-Auspuffanlage von Akrapovič, die zusammen mit einer Software ausgeliefert wird, mit der sich ohne Umbauten die Schaltkulisse umkehren und ein Pit-Limiter einrichten lassen. Ein straßenzugelassenes System der Slowenen ist ebenfalls erhältlich, daneben eine Komfortsitzbank, ein Kennzeichenträger aus Karbon und etliches weitere mehr. Zum Start – laut Aprilia sind ab sofort europaweit Online-Reservierungen möglich – sind drei Farbvarianten erhältlich: Acid Gold, Lava Rot, Apex Black. Das Preisgefüge ist indes noch eine Unbekannte, fünfstellig dürfte es bei den dargebotenen Technikpaketen aber sicher werden.

Aprilia RS 660 – Technische Daten:

Motor: Nach vorn geneigter, Euro 5-homologierter Parallel-Twin, 4-Takt, flüssigkeitsgekühlt mit Kühler und Wasser-Öl-Wärmetauscher, doppelte obenliegende Nockenwelle (DOHC) mit Kettenantrieb auf der rechten Seite, vier Ventile pro Zylinder; Hubraum: 659 ccm; max. Leistung an der Kurbelwelle: 100 PS (73,5 kW) bei 10.500 U/min; max. Drehmoment an der Kurbelwelle: 67,0 Nm bei 8.500 U/min

Fahrwerk: Aluminium-Brückenrahmen mit abnehmbarem Heck; in Vorspannung, Zug- und Druckstufe einstellbare Kayaba Upside-Down-Gabel ∅ 41 mm (Federweg 120 mm); Aluminiumschwinge mit asymmetrischen Traversen, Monoshock mit einstellbarer Zugstufe und Federvorspannung (Federweg 130 mm)

Bremsen: vorne Doppelscheibe mit 320 mm Durchmesser, Brembo-Vierkolben-Radial-Bremssättel, hinten 220-mm-Scheibe mit Zweikolben-Bremssattel, Stahlflex-Bremsleitungen, Kurven-ABS

Abmessungen/Gewicht: Radstand: 1370 mm; Länge: 1995 mm; Breite: 745 mm; Sitzhöhe: 820 mm; Nachlauf: 104,6 mm; Gewicht: 183 Kilo fahrfertig (169 kg trocken)

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