EU-Halbzeitbilanz: Zweiradmärkte brummen und summen
Datenvisualisierung

  • Motorrad-Zulassungen in der EU steigen im ersten Halbjahr 2018 um 7,2 Prozent im Vergleich zu 2017
  • Rückgang bei Verbrenner-Mopeds
  • Mini-Boom bei E-Fahrzeugen

Die Zulassungen von Motorrädern oberhalb von 50 Kubik innerhalb der EU-Mitgliedsstaaten erreichten in den ersten sechs Monaten dieses Jahres ein Niveau von 564.850 Einheiten, so die jüngste Verlautbarung des Europa-Verbandes der Motorradhersteller (ACEM). Dies entspricht einer Steigerung von 7,2 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum 2017, als EU-weit 526.889 Motorräder neu registriert wurden.

Laut ACEM bleibt Italien mit 130.540 Einheiten (+4,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr) der größte europäische Einzelmarkt für Motorräder und Roller mit mehr als 50 Kubikzentimetern, gefolgt von Frankreich (98.660 Einheiten, +7,8 %), Deutschland (97.620 Motorräder, +10,5 %), Spanien (72.900 Motorräder, +8,2 %) und Großbritannien (55.350 Motorräder, +3,4 %).

Markt der Verbrenner-Mopeds bricht weiter ein

Der europäische Mopedmarkt kam in Bezug auf Neuregistrierungen in den ersten sechs Monaten des Jahres 2018 ACEM zufolge auf 121.740 Einheiten. Im Vergleich zum ersten Halbjahr 2017 (179.260 Einheiten) entspricht dies einem Rückgang von rund 32,1 Prozent. Die größten Märkte für Mopeds in Europa waren Frankreich (27.640 Einheiten), Niederlande (26.730 Einheiten), Deutschland (12.790 Einheiten), Italien (10.000 Einheiten) und Belgien (9.050 Einheiten).

E-Zulassungen steigen stark

In den ersten sechs Monaten des Jahres 2018 wurden innerhalb der EU insgesamt 21.100 Elektro-Mopeds, E-Motorräder und E-Vierräder neu zugelassen. Im Vergleich zum ersten Halbjahr 2017 (14.160 Einheiten) bedeutet dies eine deutliche Steigerung von 49 Prozent. Die meisten der im Jahr 2018 zugelassenen Elektrofahrzeuge der L-Klasse sind Mopeds (14.150 Einheiten), gefolgt von Motorrädern (5.370 Einheiten) und einer deutlich geringeren Anzahl von Vierrädern (etwa 1.580 Einheiten). Die volumenmäßig größten europäischen Märkte für elektrisch angetriebene Zwei- und Vierräder waren Frankreich mit insgesamt 5.430 Einheiten (+24,8 % im Jahresvergleich), gefolgt von den Niederlanden (3.900 Fahrzeuge, 48,6 %), Belgien (3.830 Fahrzeuge, 62 %), Spanien (2.930 Fahrzeuge, +125,5 %) und Italien (1.280 Fahrzeuge, +20 %).

„Unsere jüngsten Zulassungszahlen für die EU zeigen einmal mehr die Bedeutung von zwei- und dreirädrigen Fahrzeugen als Lösung für die Mobilitätsbedürfnisse der Menschen insbesondere in großen Ballungsräumen, die unter Stauproblemen leiden. Die jüngste Absatzsteigerung, vor allem im Motorradbereich, ist eine sehr positive Entwicklung. Neuere und umweltfreundlichere Fahrzeuge werden in den europäischen Fuhrpark aufgenommen, der nach unseren Schätzungen mittlerweile bei europaweit fast 36 Millionen Einheiten liegt. Gleichzeitig arbeitet die Motorradindustrie weiter intensiv an der Entwicklung neuer Fahrzeuge, die der kommenden Euro-5-Umweltnorm entsprechen, die derzeit von den EU-Institutionen diskutiert wird“, kommentierte Antonio Perlot, Generalsekretär des ACEM, das Zahlenwerk seines Verbandes.

Autor

Stephan Krückel