EU-Bilanz 2018: Motorradzulassungen legen deutlich zu
Datenvisualisierung

Der europäische Herstellerverband ACEM zieht eine positive Bilanz. Das Motorradjahr 2018 lief zulassungstechnisch deutlich besser als noch ein Jahr zuvor. Während die Mopedsegmente von einem weiteren Einbruch geprägt waren, wuchsen die Segmente über 50 Kubik – ebenso wie das Thema Elektromobilität auf zwei Rädern.

Im Jahr 2018 wurden ACEM zufolge in den Mitgliedsländern der Europäischen Union insgesamt 1.004.063 Motorräder neu registriert. Dies entspricht einer Steigerung von 9,9 Prozent gegenüber den Zahlen aus dem Jahr 2017. Die größten Motorradmärkte in Europa 2018 waren laut Verband Italien (219.694 Einheiten), Frankreich (177.460 Einheiten) und Spanien (159.946 Motorräder). Der ACEM fasst in seinen Zahlenwerken, die auf den Meldungen der Hersteller bzw. der jeweiligen nationalen Zweiradverbände basieren, alle zulassungspflichtigen Zwei- und Dreiräder mit einem Hubraum über 50 Kubikzentimeter zusammen.

Während der Motorradmarkt 2018 EU-weit wuchs, brach der europäische Mopedmarkt, verglichen mit dem Vorjahr, abermals ein: Von 399.420 Einheiten (2017) auf 273.645 Fahrzeuge (2018). Dies entspricht laut ACEM einem Rückgang von 31,5 Prozent. Die größten Märkte für Kleinkrafträder in Europa waren 2018 Frankreich (72.940 Einheiten), Niederlande (58.969), Deutschland (25.634), Belgien (21.391) und Italien (21.326).

Ein erfreuliches Bild bot sich 2018 auf dem Feld der zwei- und dreirädrigen Elektromobilität. Der Markt für Elektromotorräder in Europa beispielsweise legte binnen eines Jahres ein kräftiges Wachstum hin: Von 4.121 Einheiten im Jahr 2017 auf 7.478 Einheiten im Jahr 2018, was eine Steigerung von 81,5 Prozent bedeutet. Allerdings reicht das noch nicht aus, um das Segment aus der Nische herauszuführen. Anders hingegen schaut es auf dem Feld der Elektromopeds aus. Hier stiegen die Registrierungen innerhalb der Europäischen Union ACEM zufolge deutlich: Von 27.029 Einheiten im Jahr 2017 auf 39.701 Einheiten im Jahr 2018 (+46,9 Prozent).

ACEM-Generalsekretär Antonio Perlot kommentierte die jüngste EU-Zweiradbilanz seines Verbandes mit den Worten: „2018 war ein positives Jahr für die Motorradindustrie, mit steigenden Zulassungszahlen in fast allen EU-Ländern und zweistelligen Wachstumsraten in Schlüsselmärkten wie Spanien und Deutschland. Ungeachtet der kurzfristigen Schwankungen, die durch die Umstellung von der Euro-3- auf die Euro-4-Norm entstanden, zeigt der europäische Motorradmarkt seit 2013 einen allgemein positiven Trend.“

Autor

Stephan Krückel