Euro 5 & Co.: Frischer Wind im Bike-Revier
12.11.2020
Keine Messen im Motorradherbst 2021 – die Hersteller fahren ihr Neumaterial dieses Jahr stattdessen virtuell auf die Bühne. Müssen Sie auch: Denn Euro 5 zwang und zwingt zum Handeln. Hier frische Impulse von KTM, Yamaha, Ducati, BMW.
Coroni, Corona: Dieser Motorrad-Herbst ist anders. Keine Intermot in Köln, keine EICMA in Mailand. Anstelle von mächtigen Messe-Scheinwerfern, die ihren Richtstrahl auf die Motorrad-Neumaterial für 2021 werfen, glühen die Drähte im Netz. Online- statt Livepräsentation – so lautet in diesem Jahr die Devise. Unter anderem bei Yamaha, KTM, Ducati oder BMW. Einige Beispiele:
Yamaha MT-09 SP
Auf die neue Euro-5-Generation von Yamahas Goodseller MT-09 sind wir an dieser Stelle bereits eingegangen, haben ihren Hubraumzuwachs um 42 Kubikzentimeter auf 889 Kubik, ihr Power-Plus von 4 PS (3 kW) auf 119 PS (88 kW) eingehend beschrieben. Kurz darauf schoben die Japaner eine Auffrischung ihrer Edel-Variante mit dem Zusatz „SP“ hinterher. Sie profitiert ebenfalls vom runderneuerten, Euro-5-tauglichen Triebwerk, dem neuen Rahmen, dem frischen Bodywork, trägt aber zusätzlich eine Speziallackierung in Blau-Schwarz, ein edleres Finish an etlichen Sichtteilen, ein voll einstellbares Premiumfahrwerk mit KYB-Gabel und Öhlins-Stoßdämpfer, einen Tempomaten und viele kleine Detailüberarbeitungen mehr. Für die MT-09 SP ruft der Hersteller nach eigenen Angaben 11.599 Euro auf, ab März 2021 sei die MT-09 SP im Handel, heißt es.
BMW-Elektroroller-Studie „Definition CE 04“
Die Elektro-Scooter-Studie, die BMW unlängst enthüllte, nimmt laut Hersteller die Zielgruppe Großstadtpendler ins Visier, soll ihnen aber nicht nur als reines Fortbewegungsmittel, sondern überdies als Kommunikationsinstrument dienen. Der auf Kurzstrecken ausgelegte „Definition CE 04“ verfügt demnach unter anderem über einen seitlich aufklappbaren und beleuchteten Stauraum, der groß genug für einen Helm ist. Die Batterie steckt flach im Unterboden. Die Antriebskomponenten hat BMW in einem mattschwarz gehaltenen Bereich konzentriert – inklusive Einarmschwinge, massivem Solo-Federbein und Zahnriemen. Für den Fahrer des futuristischen Scooters, der via Smartphone ins Fahrzeug eingebunden ist, haben die Bayern zudem eine besondere Fahrerausstattung entworfen. Kernstück ist ein warmer Parka mit flexiblen Protektoren, der über Lichtleiter in den Ärmeln und der Kapuze verfügt, die für mehr Sichtbarkeit im Straßenverkehr sorgen sollen.
Ducati Scrambler Nightshift, Desert Sled und Icon
Ducati strafft zum neuen Modelljahr die bereits 2020 auf Euro 5 ertüchtigte Scrambler-Mittelklasse, indem sie die Modellvarianten Full Throttle und Café Racer in Rente schickt, dafür die Version Nightshift neu ins Sortiment nimmt und die Varianten Desert Sled und Icon mit neuen Farbgewändern ausstattet. Die neue Nightshift rollt auf schicken Speichenrädern vor – vorne in 18, hinten in 17Zoll –, kombiniert einen breiten Lenker mit Café-Racer-Spiegeln und trägt einen seitlichen Kennzeichenträger nach Flat-Tracker-Art sowie einen flachen Sitz zu Markte. Die bislang einzig lieferbare Farbe für die Nightshift ist laut Hersteller „Aviator Grey“ mit schwarzem Rahmen. Die Desert Sled tritt in Rot sowie „eisbergweißer“ Lackierung an, während die Scrambler Icon in Rot und „Sparking Blue“ ins Rennen geht.
KTM 690 SMC R / 690 Enduro R
Hersteller KTM rettet seine Power-Einzylinder-Kompetenz in Gestalt des hauseigenen LC4-Motors in die Euro-5-Ära. Und gibt dem Modell 690 SMC R, das auf den Muskel-Single setzt und in Deutschland aktuell den Kraftrad-Bestseller-Status bei den Mattighofenern einnimmt, gleich auch noch gezielte Technik- und Elektronik-Updates mit auf den – gerne sehr kurvigen – Weg. Kurven-ABS, das man am Hinterrad deaktivieren kann, ein neues Dashboard, verfeinerte Fahrmodi, Feinarbeiten an den Federkomponenten sind Bestandteil des Uplifts für 2021, in dessen Genuss auch das Schwestermodell für gröberes Geläuf, die KTM 690 Enduro R, kommt.
Ducati XDiavel Dark und Black Star
Die Muscle-Bike-Reihe XDiavel von Ducati erhält 2021 nicht nur durchgehend Euro-5-Tauglichkeit und 8 PS mehr – sie bekommt auch Zuwachs in Gestalt der beiden Modellvarianten Dark und Black Star. Während die XDiavel Dark in durchgehendem Mattschwarz in der Tiefe der Nacht verschwindet, setzen die Italiener bei der Black Star auf einen Auftritt, der zwischen mattem Grau und tiefem Schwarz changiert.
