LED-Licht und einen schicken Sportanzug trägt Aprilias neuer Indienroller SRX 160 zur Schau.
LED-Licht und einen schicken Sportanzug trägt Aprilias neuer Indienroller SRX 160 zur Schau. (© Aprilia)
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Aprilia: Neuer Indien-Kraftroller im Sportanzug
10.02.2020

In Deutschland bietet Aprilia längst keine sportlichen oder sonstigen Kraftroller mehr an. In Indien hingegen feiert der Typus fröhliche Urständ'.

In Deutschland befindet sich Italo-Fertiger Aprilia, der längst unter Piaggio-Ägide agiert, lediglich noch mit einem zweitaktenden Moped namens SR 50 im Rollergeschäft. Ein Ende ist allerdings absehbar. In Indien hingegen, mit weit über 20 Millionen neuzugelassenen Zweirädern im Jahr der weltgrößte Einzelmarkt für Motorräder und Roller jeglicher Couleur, entwickeln die Italiener ihr in Deutschland ausgelistetes Altmaterial beständig weiter. Jetzt wurde auf einer Messe der SRX 160 vorgestellt, ein sehr sportlich wirkender Kraftroller, der das bisherige Rollerangebot der Piaggio-Gruppe im Land, bestehend aus diversen Vespas und dem Sportroller Aprilia SR 150, fortschreiben und verbreitern soll.

Vorbei sind indes die Zeiten, in denen man in Indien jenes Material zweit- und drittvermarkten konnte, das in Europa angesichts beständig fortentwickelter Abgas-Normen im Technik-Archiv zu verschwinden drohte. Der neue Aprilia-Roller fährt in Indien umfangreich neuentwickelt vor, zwinkert den Betrachter aus schnieken LED-Leuchten an, trägt eine digitale Multifunktionsanzeige zur Schau, bremst mit ABS und posiert mit 12-Zoll-Leichtmetallfelgen im 5-Speichen-Design. Angetrieben wird der Roller, den es gemäß Firmenverlautbarung in einer 160-Kubik-Fassung, aber auch in einer 125-Kubik-Version geben wird, von einem Dreiventil-Einspritzmotor, der die überaus strenge Abgasnorm Bharat Stage VI (BS VI) zu meistern imstande ist, die demnächst im Lande von Yoga und Ayurveda in Kraft treten wird. BS VI stellt im Übrigen durchaus ähnlich hohe Hürden für Hersteller auf, wie es die in diesem Jahr in Europa installierte Techniknorm Euro 5 tun wird.

Die vermeintlich dritte Welt holt also kräftig auf, was ihre Umweltstandards anbelangt. Und entzieht damit jenen Herstellern langsam, aber sicher den Boden, die ihr fehlendes Neuentwicklungs-Engagement und ihre Modellträgheit zu kaschieren versuchten – vor allem hinter dem fadenscheinigen Argument „Europa verlangt zu viele, zu teure Neuentwicklungen für die Absatzmenge, die potenziell dahinter steckt“. Künftig heißt es deshalb für die Hersteller auch hier: Farbe bekennen!

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