ATVs, Motorräder und Co. will Kawasaki künftig verstärkt auf amerikanischem Boden fertigen.
ATVs, Motorräder und Co. will Kawasaki künftig verstärkt auf amerikanischem Boden fertigen. (© Kawasaki)
Branche

Go West: Kawasaki strukturiert neu
17.09.2021

Der japanische Hersteller baut unter dem Eindruck der Corona-bedingten Verwerfungen in den Lieferketten auf mehr Eigenständigkeit und baut seine Fertigungskapazitäten auf dem amerikanischen Kontinent aus.

Mit einem großen Investitionsprogramm will sich der japanische Technologiekonzern Kawasaki Heavy Industries (KHI) den Herausforderungen stellen, die die Corona-Pandemie mit sich gebracht hat – und in diesem Zuge nach eigenem Bekunden seine Fahrzeugsparte neu ausrichten. Bereits zum 1. Oktober 2021 sollen die Geschäftsbereiche im Fahrzeug- und Motorensegment in ein unabhängiges Unternehmen mit dem Namen „Kawasaki Motors, Ltd.“ überführt werden, verlautbarte man zuletzt. Geführt werden soll die neue Organisation von Hiroshi Ito als President und CEO, Masaya Tsuruno werde ihn als Managing Director für die in den Niederlanden angesiedelte Europa-Zentrale von Kawasaki unterstützen, ließ man wissen.

Ausschlaggebend für die Initiative war die globale Corona-Pandemie, die, so schreibt Kawasaki, „verschiedene Wechselwirkungen“ ausgelöst habe. Die Bedrohung durch das Virus habe weltweit zu Lockdowns geführt, was wiederum die industrielle Produktion von Teilen und Fahrzeugen massiv beeinträchtigt habe. Dazu sei dann eine steigende Nachfrage nach genau diesen Produkten gekommen. Zusätzlich seien die internationalen Transportketten durch die Pandemie und die vorübergehende Sperrung des Suezkanals unterbrochen worden. In den Fabriken von Kawasaki habe man vor diesem Hintergrund die Produktionsplanung täglich an die verfügbaren Teile anpassen müssen. „Die letzten freien Schiffscontainer werden genutzt, um zumindest einen Teil der Nachfrage erfüllen zu können“, fasst man bei Kawasaki die aktuelle, dramatische Situation zusammen, die sich „auch nicht von heute auf morgen verändern“ lasse. Dazu kämen technische Herausforderungen der Zukunft, etwa neue Antriebskonzepte zur Gestaltung einer nachhaltigen Mobilität.

Diesem Komplex wollten sich die Verantwortlichen bei Kawasaki nun stellen. Ganz konkret wolle man in den kommenden fünf Jahren 265 Millionen US-Dollar in die Steigerung der Produktionskapazitäten investieren. Dafür werde das Werk in den USA stark ausgebaut und ein neuer Produktionsstandort in Mexiko errichtet – und gleichzeitig Tausende neuer Jobs geschaffen. Zudem will der Hersteller nach eigenem Bekunden seine Investitionen in die Entwicklung neuer Fahrzeuge erhöhen. Das beziehe sich auf ATVs und MULEs, Jet Skis sowie Straßen- und Offroad-Motorräder. Elektro-, Hybrid- oder Wasserstoff-Projekte seien ein wesentlicher Teil davon, heißt es vom Team Green.

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