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Limbächer & Limbächer: Family-Business im XXL-Format
07.09.2021

Die eigenen Mitarbeiter, das Limbächer-Familienteam, die Kunden – diese Begriffe fallen, hört man Klaus Limbächer (gr. Foto) über sein Zweirad- und Multimarken-Imperium sprechen, mit Abstand am häufigsten. Sie zeigen, was dem Motorrad-Großunternehmer und frisch gebackenen World of Bike „Händler des Jahrzehnts“ wichtig ist, was ihm Orientierung im Alltagsgeschäft gibt, woran er sein berufliches Tun und seine Strategie ausrichtet. In einem Unternehmen übrigens, das so viel mehr ist als „nur“ ein reiner Motorradhändler.

Als Klaus Limbächer im Vorfeld der Preisverleihung zum „Händler des Jahrzehnts“ im kleinen Kreis aus Familie, engsten Mitarbeitern und den „Händler des Jahrzehnts“-Juroren seine Firma präsentiert, startet er nicht etwa mit Kennziffern und Geschäftszahlen, mit denen er seine Zuhörerschaft sicherlich über alle Maßen hätte beeindrucken können – schließlich gilt sein Unternehmen als eines der leistungsfähigsten, am breitesten aufgestellten, stärksten und größten seines Fachs überhaupt in Deutschland, ja sogar in ganz Europa. Nein: Klaus Limbächer ist es wichtiger, mit jenen Mitarbeitern zu starten, die ihm am Herzen liegen. „22 junge Menschen sind bei uns derzeit in Ausbildung – fast eine ganze Schulklasse“, sagt der Unternehmer stolz. Und beeilt sich, auch gleich das Domizil, in dem die Präsentation stattfindet, in seine Eröffnung einzubeziehen. Der nagelneue, mit reichlich Technik ausgestattete Besprechungsraum im Obergeschoss eines jüngst angemieteten Bürogebäudes soll das Herzstück aller weiteren Bildungsoffensiven innerhalb der auf inzwischen gut 140 Mitarbeiter gewachsenen Limbächer & Limbächer GmbH werden.

„Limbächer Academy“ lautet der Arbeitsbegriff für ein Konzept, mit dem der Mittelständler künftig seine Führungs- und Nachwuchskräfte fit fürs Geschäft machen und halten will, mit der man die eigene Arbeitgebermarke ausbauen und weiterentwickeln möchte. Ein wichtiger Erfolgsfaktor für die Zukunft, wie Klaus Limbächer betont – zumal man in der Region gerade auf dem Ausbildungs- und Arbeitsmarkt in Konkurrenz trete zu Industriegiganten wie Daimler, Bosch, Porsche, AMG & Co., allesamt in Schlagdistanz angesiedelt. Die Mitarbeiter früh gewinnen und ausbilden, stetig weiterqualifizieren und im Unternehmen halten – ein wichtiges Momentum bei der Limbächer & Limbächer GmbH, die bereits heute auf einen Mitarbeiterstamm mit langen Betriebszugehörigkeiten bauen darf.

Der frühe Vogel...
Der Zweirad-Enthusiast Klaus Limbächer, der wie sein zunächst im Autogewerbe agierender Bruder Fritz nach eigenen Angaben bereits mit 18 Jahren ein Gewerbe – oder wie der Schwabe sagt: „Ein G’schäft“ – angemeldet hatte, schlug vor exakt 29 Jahren jene Richtung ein, die fortan zur Karriere-Richtschnur werden sollte. Zusammen mit seinem Bruder Fritz fokussierte er sich auf das Thema Zweirad, fortan handelte man gemeinsam und auf dem elterlichen Hof im Herzen von Leinfelden-Echterdingen zunächst mit gebrauchten Mofas, Mopeds, Motorrädern, später auch mit Fahrrädern. Selbst Einkaufsreisen nach Fernost wagte man zu dieser Zeit, in den frühen 90-er Jahren, bereits.

Das Business traf den Zeitgeist, das Geschäftsvolumen wuchs kontinuierlich, die Kundenfrequenz stieg entsprechend, so dass die Ausbreitungsmöglichkeiten im Familien-Gehöft flugs ausgeschöpft waren. „Die Kommune legte uns damals schon sehr bald nahe, nach einem Ausweichstandort zu suchen. Container in der engen Ortsmitte auszuladen, war eben nicht ganz einfach“, erinnert sich Klaus Limbächer schmunzelnd an die Anfänge als „Garagen-Start-Up“.

Die Expansionsfläche war bald gefunden. Im benachbarten Bernhausen, einem Ortsteil von Filderstadt, fand man – beinahe in Steinwurfweite zum internationalen Flughafen der baden-württembergischen Landeshauptstadt Stuttgart – ein Gelände, das zwar einer Industriebrache glich, „mit viel Vorstellungskraft“, so Klaus Limbächer, aber als entwicklungsfähiges Areal taugte. Im Laufe der Jahre nahm Gestalt an, was die Zweirad-Erlebniswelt Limbächer heute ausmacht. Auf gut 20.000 Quadratmetern Grundfläche verteilt sich ein weit verzweigtes Hallensystem, das gut 6.000 Quadratmeter Ausstellungsfläche für die mehrere tausend Fahrzeuge starke Flotte an neuen und gebrauchten Motorrädern und E-Bikes umfasst, einen ausgedehnten Werkstattbereich integriert, vielfältige Areale für die Vor- und Nachbereitung des volumenträchtigen Gebrauchtgeschäfts des Unternehmens vorhält – darunter beispielsweise ein Büro für den Bar-Ankauf oder ein Foto-Studio –, das Dienstleistungsgeschäft mit der alleine 100 Fahrzeuge umfassenden Mietflotte bedient oder die kulinarischen Bedürfnisse des Kunden befriedigt.

Apropos Gastronomie: Das Erscheinungsbild des Bistros auf dem Limbächer-Gelände hat man zusammen mit Yamaha entwickelt. Und man teilt sich auch den Slogan „Faster Sons“ mit den Japanern. „Es ist das einzige seiner Art in ganz Deutschland“, so Klaus Limbächer.

Marken in schierer Fülle
Das Marken-Portfolio alleine im Neufahrzeug-Geschäft der Limbächer GmbH ist gewaltig: Husqvarna-Vertragspartner ist man gleichsam von Anbeginn an, später kamen am Standort Filderstadt Kawasaki, Honda, Ducati, Moto Guzzi, zuletzt Yamaha hinzu. Durch die Übernahme und Integration der Reutlinger Motorrad-Institution Speer Anfang 2018 wuchs das Marken-Portfolio um weitere Größen wie KTM, Suzuki, Aprilia, MV Agusta oder Vespa.

Auch auf anderen Feldern schreitet die Entwicklung voran. Kontinuität im Management ist Klaus Limbächer, der den Betrieb aktuell zusammen mit Co-Geschäftsführer Hendrik Krafft führt, nachdem sich Fritz Limbächer zwischenzeitlich aus der Unternehmensleitung zurückgezogen hat, sehr wichtig. Es freue ihn deshalb ganz besonders, dass sein Sohn Fabio – ohne dass er ihn je dazu gedrängt habe – von sich aus entschieden habe, im Unternehmen mitzuarbeiten und das Business von der Pike auf zu lernen. Aktuell agiert der Vertreter der neuen Generation Limbächer als Bereichsleiter für die Ducati-Welt des Unternehmens – Vorbereitung auf einen Weg in große Fußstapfen.

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