Liqui-Moly-Geschäftsführer Ernst Prost zeigt sich mit der Entwicklung in 2021 zufrieden, sieht zugleich aber große Herausforderungen.
Liqui-Moly-Geschäftsführer Ernst Prost zeigt sich mit der Entwicklung in 2021 zufrieden, sieht zugleich aber große Herausforderungen. (© Liqui Moly)
Branche

Liqui Moly kämpft sich zum Erfolg
16.08.2021

Der Öl- und Additivspezialist wächst im ersten Halbjahr nach eigenen Angaben um 23 Prozent. Hoher Umsatz im Juli läutet die zweite Jahreshälfte ein.

Liqui Moly blickt nach eigener Darstellung auf ein überaus erfolgreiches erstes Halbjahr zurück: Der deutsche Öl- und Additivspezialist steigerte seinen Umsatz auf 355 Millionen Euro, ein Plus von 23 Prozent zum Vorjahreszeitraum. „Wir gehen gestärkt aus der Pandemie hervor, weil wir nicht unsere Hände in den Schoß gelegt, sondern angepackt und geschuftet haben“, sagt Geschäftsführer Ernst Prost.

Stand schon im März der höchste Monatsumsatz der Unternehmensgeschichte in den Büchern, so wurde dieses Ergebnis dem Unternehmen zufolge im Juni mit knapp 66 Millionen Euro nochmals übertroffen. Im Juli habe man sogar 70 Millionen Euro erlöst. Das Plus von 23 Prozent nach sechs Monaten sei indes nicht auf ein pandemiebedingt schwaches Halbjahr 2020 zurückzuführen, betont man beim Hersteller, im Gegenteil: Im Vergleich zur ersten Jahreshälfte 2019 liege der Zuwachs sogar bei 38 Prozent.

Nicht nur die Einnahmen stiegen: Von Januar bis Juli wurden dem Vernehmen nach zudem 53 neue Mitarbeiter eingestellt. Ernst Prost führt diesen Erfolg auf konsequentes Handeln zurück: „Kompromisslos in Fragen der Qualität unserer Produkte. Kompromisslos bei der Aufgabe, den allerbesten Service für unsere Kunden zu liefern. Kompromisslos beim Investieren in unsere 4M: Menschen, Märkte, Maschinen und Marke.“

Obwohl Liqui Moly gut durch die Pandemie gekommen ist, steht das Unternehmen nach eigenen Angaben vor großen Herausforderungen, was auch am Ertrag ersichtlich wird. Dieser liege im ersten Halbjahr zwar mit 8,2 Millionen Euro zwar deutlich über dem des vergleichbaren Zeitraums 2020 (3,6 Mio. Euro), aber spürbar unter den Vorjahren. „Nicht nur, dass viele Rohstoffe immer teurer werden“, so Ernst Prost. „Manche sind kaum noch erhältlich.“ Pandemiebedingt sei der Luftverkehr eingebrochen. Entsprechend geringer sei die Nachfrage nach Kerosin. Da aber Raffinerien aus Rohöl anstelle von Kerosin nicht einfach Heizöl oder etwas anderes machen könnten, führen sie ihre Produktion insgesamt herunter. Zu spüren bekämen das dann auch Motorölhersteller wie Liqui Moly, weil die Zutaten für ihre Öle knapp würden, schreibt der Hersteller. Und wenn dann Motoröle produziert wurden, könne es dauern, bis die Ware beim Kunden ankomme. Denn auch Containerplätze auf Frachtschiffen seien rar.

„Die Pandemie hat ein über viele Jahre gewachsenes, fein austariertes Liefersystem aus dem Tritt gebracht“, bilanziert Ernst Prost. Der Juli habe trotzdem mit einem Ertrag von 2,2 Millionen Euro merklich über den Vormonaten abgeschlossen und lasse einen optimistischen Blick in das zweite Halbjahr zu. „Dennoch werden wir uns mit den Folgen sicher noch das ganze restliche Jahr herumschlagen müssen“, so der Geschäftsführer. „Wir rechnen hier mit insgesamt 27 Millionen Euro Kostensteigerung.“

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