Lichtblicke am Horizont für Harley-Davidson.
Lichtblicke am Horizont für Harley-Davidson. (© Harley-Davidson)
Branche

Harley überrascht mit gutem dritten Quartal
28.10.2020

Die unlängst angekündigten Spar- und Restrukturierungsmaßnahmen von CEO Jochen Zeitz beim US-Motorradhersteller Harley-Davidson Inc. scheinen erste Wirkung zu entfalten.

Wie die internationale Wirtschaftspresse Anfang dieser Woche aus einer Pressekonferenz des Fahrzeugfertigers aus Milwaukee berichtete, sei der Gewinn im dritten Quartal 2020 deutlich höher ausgefallen, als es Analysten im Vorfeld erwartet hatten. Zugleich habe das Unternehmen die Ausgaben deutlich zurückfahren können. Diese Entwicklung habe dazu geführt, dass der Aktienkurs des Unternehmens zeitweise um bis zu 28 Prozent nach oben schoss.

Wie es weiter hieß, habe die Zahl der Auslieferungen im dritten Quartal 2020 zwar um acht Prozent hinter dem Wert im dritten Quartal des Vorjahres zurückgelegen. Er markiere aber eine deutliche Positiv-Entwicklung gegenüber dem zweiten Quartal dieses Jahres, als der Rückstand noch bei 59 Prozent gelegen habe, hieß es. Insgesamt lieferte Harley-Davidson in den ersten drei Quartalen 2020 nach eigenen Angaben weltweit rund 147.000 Motorräder aus – 18 Prozent weniger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres, als es 179.500 Einheiten gewesen waren. Die Gesamterlöse für die ersten drei Quartale des laufenden Jahres bezifferte das Unternehmen auf 3,33 Milliarden Dollar, 22 Prozent weniger als im ersten Dreivierteljahr 2019.

Die deutliche Erholung im dritten Quartal begründete Jochen Zeitz, der seit längerem im Verwaltungsrat des US-Herstellers sitzt und seit März dieses Jahres als Nachfolger von Matt Levatich auch die operative Verantwortung als CEO trägt, mit einer stärkeren Fokussierung auf Kernmärkte und einer Straffung des Sortiments. Eine Drosselung der Produktion habe zudem nicht nur die Preise im Gebrauchtsektor von Harley in die Höhe getrieben, sondern eine weitere Wirkung gezeitigt. „Die Händler verkaufen neue Motorräder jetzt zu oder sehr nah an der unverbindlichen Preisempfehlung, was die Rentabilität verbessert“, so Zeitz, der bereits vor etlichen Wochen angekündigt hatte, dass sich Harley-Davidson weltweit aus 40 Märkten zurückziehen werde, in denen man hinter den eigenen Erwartungen zurückgeblieben sei.

Gleichzeitig mit den Quartalszahlen kündigte der US-Hersteller an, künftig für Indien, den größten Zweiradmarkt der Welt, zusammen mit dem lokalen Anbieter Hero MotoCorp. eine Reihe von Premium-Motorrädern entwickeln zu wollen. Selbst wolle man in Indien aber nicht mehr präsent sein, hieß es.

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