Die Investorensuche für den deutschen Ableger von Fintyre läuft.
Die Investorensuche für den deutschen Ableger von Fintyre läuft. (© Fintyre)
Branche

Fintyre-Pleite: Investorenprozess tritt in „entscheidende Phase“
01.04.2020

Wie der Insolvenzverwalter skizziert, liegen erste Angebote vor, die Verhandlungen mit Interessenten seien angelaufen – trotz Corona-Krise.

Der Investorenprozess für die insolventen deutschen Fintyre-Gesellschaften tritt nach Verlautbarung aus dem Büro des Insolvenzverwalters in seine entscheidende Phase. „Wir freuen uns sehr darüber, dass zahlreiche indikative Angebote für die Geschäftsbetriebe der Gruppe oder Teile davon vorliegen, auf deren Basis wir nun weitere Verhandlungen führen, um möglichst rasch Ergebnisse erzielen zu können“, teilte der von dem für das Insolvenzverfahren zuständigen Amtsgericht Frankfurt eingesetzte Insolvenzverwalter, Rechtsanwalt Miguel Grosser (Kanzlei Jaffé), jetzt mit. Weiter heißt es, dass das Gericht mit Beschluss vom 1. April für 7 der insgesamt 16 betroffenen deutschen Fintyre-Gesellschaften das Insolvenzverfahren eröffnet habe. Damit gehe die Verfügungsgewalt über das Vermögen dieser Gesellschaften endgültig auf den Insolvenzverwalter über.

„Es ist ein großer Erfolg, dass wir unter den aktuell durch die Corona-Krise stark erschwerten Bedingungen so schnell vorangekommen sind. Alle Beteiligten unternehmen hier große Anstrengungen, um eine Fortführungslösung zu finden und die Arbeitsplätze zu erhalten. Wir rechnen noch im April mit Ergebnissen aus den Verhandlungen mit potenziellen Investoren und setzen alles daran, Fortführungslösungen zu erzielen. Auch nach Eröffnung der Insolvenzverfahren geht der Geschäftsbetrieb bei den nun eröffneten Gesellschaften – soweit dies in der jetzigen Situation möglich ist – vorerst weiter. Die Mitarbeiter bleiben weiter beschäftigt“, so Grosser.

Im Einzelnen sei das Insolvenzverfahren jetzt für folgende Gesellschaften eröffnet worden, teilte Grosser mit:

  • Reifen Krieg GmbH (Reifengroßhandel, 121 Mitarbeiter), Neuhof;
  • Secura Reifenservice GmbH (Reifeneinzelhandel und Service, 60 Mitarbeiter), Neuhof;
  • Duro Reifenservice GmbH (Reifeneinzelhandel und Auto-Service, 17 Mitarbeiter), Neuhof;
  • RS Exclusiv Reifengroßhandel GmbH (43 Mitarbeiter), Hohenwestedt;
  • TyreXpert Reifen + Autoservice GmbH (Reifenfach- und -einzelhandel, Autoservice, 107 Mitarbeiter), Hohenwestedt;
  • Reifen24 GmbH (Online-Shop, 5 Mitarbeiter), Saalfeld/Saale;
  • MoTi Reifen GmbH (Reifen- und Rädergroßhandel, 13 Mitarbeiter), Viersen.

Für die übrigen Gesellschaften der insolventen deutschen Fintyre-Gruppe (im Wesentlichen die Fintyre Group GmbH, Reiff Reifen und Autotechnik GmbH, Tyre1 GmbH & Co KG, Mutavi Solutions GmbH, die Komplettradlager GmbH und die EFTD Real Estate Holding GmbH) wird das Insolvenzverfahren den Angaben zufolge in Abhängigkeit von den unterschiedlichen Insolvenzgeldzeiträumen zu einem späteren Zeitpunkt eröffnet. „Auch hier geht der Geschäftsbetrieb vorerst weiter – teilweise wie bei Reiff Reifen und Autotechnik mit Einschränkungen“, heißt es in der Mitteilung des Insolvenzverwalters.

Die deutschen Fintyre-Gesellschaften hatten am 6. Februar (Reifen Krieg GmbH) bzw. 11. Februar Insolvenzantrag wegen Zahlungsunfähigkeit und Überschuldung gestellt. Die Gruppe, die im Wesentlichen auf den Groß- und Einzelhandel mit Autozubehör und Reifen sowie das Anbieten von Serviceleistungen im Zusammenhang damit spezialisiert ist, beschäftigt insgesamt über 1.300 Arbeitnehmer und erzielte nach letzten Zahlen einen Gruppenumsatz von rund 1 Milliarde Euro.

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